EIN TEXT VON Bad Peon
Dieses Jahr am ersten Januar um 0.00h fiel das Telekom-Monopol, und weil es niemand für nötig hielt oder hält, die Massen zu informieren, darf ich hier mal wieder was schreiben... seufz...
ACHTUNG!! Alle hier gemachten Angaben wurden nach besten Wissen und Gewissen erstellt, es kann jedoch trotzdem sein, dass sich inzwischen irgendwas geändert hat bzw. ich was durcheinandergebracht habe! Also überprüft diese Angaben bevor ihr ein kleines Vermögen aufs Spiel setzt! Alle Angaben ohne Gewähr! Du liest das hier auf dein eigenes Risiko! Nicht zu Hause ausprobieren! Ich bin kein Rollenmodell! Das ist nur eine theorethische Abhandlung! Diese Informationen dienen nur der Unterhaltung und Information! Eltern haften für ihre Kinder!
Inzwischen sind einige andere Texte zu diesem Thema erschienen. Die Daten, die in diesem Text genannt werden, wurden aus verschieden Quellen zusammengetragen und durch eigene Texte ergänzt. Also kommt bitte nicht in nem halben Jahr an und wienert rum, dass dieser Text aus dem Focus oder aus dem Spiegel oder dem Playboy abgetippt ist. Übrigens enthalten einige andere Texte, die z.Zt. in der Szene unterwegs sind, falsche Angaben, teilweise werden neue Telefongesellschaften erfunden, die es gar nicht gibt, Preise geraten, Mehrwertsteuern mal dazugerechnet und mal weggelassen, Hotline-Nummern sind offensichtlich falsch, manche schreiben sogar was von dem Jahr "1989". Wer sowas Glauben schenkt ist eigentlich selber schuld.
Es gibt nun also kein Monopol mehr, sondern eine Vielfalt von vielen vielen
Telefondienstleistungsanbietern. Von den vielzitierten 33 Telefongesellschaften
haben sich aber schonmal 17 nur vorsorglich die Lizenz besorgt, und
von den verbliebenen 16 starten nicht mal alle im Januar 1998. Viele der
nachfolgend aufgeführten haben noch keine konkreten Pläne oder Tarife.
Solche Anbieter, die nicht mal eine 0130/0180/0800-Hotline besitzen haben
z.B. in der Regel keine ernsthaften Absichten, Privatkunden zu bedienen.
Im Einzelnen sind das:
Tja, wenn ihr die Tarife von allen Gesellschaften haben wollt, habt ihr
ein hartes Stück Arbeit vor euch... die Infolines zählen nämlich zu den
meistangerufenen Nummern Deutschlands und für Werbung geben sie nicht gerade
sonderlich viel aus (im Gegensatz zur Telekom, die mal wieder mit Beispielrechnungen
"-30%! -80%! -120%!" um sich wirft...).
Die Telekom selbst hat eine Broschüre zur Öffnung des Telekommunikationsmarktes
herausgegeben, die allerdings (zur allgemeinen Verblüffung) nicht
gerade als objektiv bezeichnet werden kann:
Tja... was soll man dazu noch sagen? Kein anderer Anbieter als die Telekom
rechnet zu so vielen verschiedenen Tarifen ab. Kaum ein anderer Anbieter
als die Telekom rechnet nicht sekundengenau ab. Kein anderer Anbiter als
die Telekom stellt bei der Störungshotline nur Dorftrottel ein, die nicht
mal wissen, was eine MSN mit einem ISDN-Anschluss zu tun hat. Kein anderer
Anbieter als die Telekom benutzt ein derart hirnrissiges Rabattsystem.
Kein anderer Anbieter als die Telekom setzt auf Desinformation und Hetzkampangnen,
um einen Vorteil vor der Konkurenz zu haben. Kein anderer
Anbieter als die Telekom verschleudert derart viel Geld für sinn- und
inhaltslose Werbekampangnen.
Man unterscheidet grundsätzlich vier Methoden, zu telefonieren:
1. Telekom-Treue
Man hat 1998 verschlafen und bleibt bei der Telekom weil der ihr Logo so
schön rosa ist.
2. Pre-Selection
Man entscheidet sich für eine bestimmte Zeit fest für einen Anbieter, um
Rabatte nutzen zu können und um nicht immer seine Netzvorwahl wählen zu
müssen. Sobald man nun sein Telefon abnimmt und die Null (für ein Ferngespräch)
wählt, landet man im Netz des privaten Anbieters.
3. Call-By-Call-Selection
Man entscheidt sich vor jedem Gespräch für einen Anbieter und wählt dann
vor der Vorwahl seine Netzvorwahl.
Man wählt also wenn man z.B. mein Board mit ISDN über Arcor callen will:
01070 0911 6959477 (also: Netzvorwahl Ortsvorwahl Rufnummer)
In seinem Terminalprogram hängt man einfach die Netzvorwahl an das Dial-Prefix
hinten dran... dann wird z.B. "ATDT" zu "ATDT01070" für Arcor.
Bei Internationalen Gesprächen funktionierts genauso: 01070 001 666 1234567
4. Wechsel des Anschlussbetreibers
Man kündigt seinen kompletten Anschluss der Telekom und läßt sich ans Ortsnetz
eines privaten Anbieters anschliessen, über den man dann seine Ortsgespräche
abwickelt. Es gibt auch interessante Internet-Kombi-Angebote.
Grundsätzliche Probleme beim Nutzen anderen Anbieter:
Laut Telekom soll die Übertragunsqualität leiden, was dank ISDN allerdings
kompletter Blödsinn sein dürfte. Ich hatte bis jetzt noch keine Probleme,
was allerdings nicht unbedingt etwas heissen muss (immerhin nutzt noch kaum
jemand die neuen Anbieter).
Und was macht die Telekom? Zum 1. März 1998 werden einige Neuerungen eingeführt...
so wird u.a. die Tarifzone "Fern" (mehr als 200km) in die Tarifzone
Regio200 (50-200km) integriert. Ferngespräche werden also billiger. Und zwar
so:
(Dauer einer Einheit zu 12 Pf)
Na, das is doch großzügig? Oder etwa nicht?! Nicht!? Naja, eigentlich
kann man das als Witz bezeichnen. Bei der Telekom heisst sowas übrigens
"Preisfeuerwerk"...
Ausserdem wird ein Rabattsystem eingeführt. Dazu weiter unten mehr.
Die sowieso nutzenlosen City-Plus- und City-Weekend-Angebote (Einheiten zum
Mondscheintarif kaufen und zum Freizeittarif noch im selben Monat verbrauchen,
sonst verfallen sie) bekommen ein höheres Limit. Toll.
Dies alles bedarf der Genehmigung durch die Regulierungsbehörde.
Der neue Feiertagstarif (bisher 36s pro Einheit an Bundesfeiertagen) steht
noch nicht fest. Ebenfalls wird darüber nachgedacht, ob der Nachttarif noch
abgeschafft wird, aber dazu später mehr.
So... hier die vielerwartete Tabelle der Minutenpreise für Verbindungen in
die Entfernungszone "Fern" (bei den meisten Anbietern über 50 km, bei manchen
ab 200km, aber die Unterschiede halten sich arg in Grenzen) inklusive Mehrwersteuer
(wird zum ersten 01.04.1998 um 1% erhöht) bei einigen Anbietern,
die ihre Tarife schon rausrücken:
Einige Besonderheiten:
Telekom alt (bis zum 01.03.1998):
Telekom neu (ab dem 01.03.1998):
Arcor (Call-By-Call):
TelDaFax:
Telepassport:
Talkline:
Bei der Tarifreform 1996 wurde er eingeführt und raubt seitdem Tausenden
von Scenern in Deutschland den Schlaf: Der Nachttarif. Eine Einheit zu 12
Pfenning dauert von 02.00 bis 05.00 im Fernberich plötzlich viermal so lange
wie noch im Mondscheintarif von 21.00 bis 02.00. Hunderte von Scenern wurden
danach allerdings von ihrer Telefonrechnung überrascht: Dieser Tarif gilt
nämlich nur werktags, was nicht allzu viele Leute zu wissen scheinen. Auch
in der Nacht von Freitag auf Samstag und an Bundesfeiertagen fällt dieser
Tarif aus.
Warum? Dazu muss man sich erstmal fragen, für wen dieser Tarif denn eigentlich
gedacht ist. Nämlich ganz bestimmt nicht für Privatkunden, die gerade
werktags schliesslich schlafen müssen. Dieser Tarif ist ein Geschenk an die
Grossunternehmen, um sie davon abzuhalten, zu privaten Anbietern überzulaufen,
was in diesem Feld ja schon seit 1996 erlaubt ist. Ein Großteil der
Telefonrechnung eines größeren Unternehmens besteht nämlich aus Faxen, die
aber nur als Ersatz zur Briefpost gedacht sind, daher nicht schneller,
sondern nur billiger als Briefe sein sollen. Jedes moderne Faxgerät bietet
heutzutage ein Leistungsmerkmal namens "Zeitverzögertes Senden". Seit 1996
schicken also viele Firmen ihre Faxe zum Nachttarif durch Deutschland.
Man sollte wissen, dass die Telekom am Nachttarif nichts verdient. Die
Kosten decken Insidern zufolge nicht mal den technischen Aufwand einer
Fernverbindung. Die Telekom macht den Reibach dann bei dann bei den
"echten" Telefongesprächen, die solche Firmen dann tagsüber führen.
Weil dieser Tarif nicht kostendeckend ist und daher von keinem anderen
Anbieter unterboten werden kann, wird er von der Regulierungsbehörde
wahrscheinlich demnächst abgesägt, also kommen Ringe unter den Augen
in der Scene wohl bald wieder aus der Mode 8-/
-01 Intro 00 Inhalt 01 Die Gesellschaften im Überblick 02 Grundlagen 03 Das Imperium schlägt zurück 04 Der Vergleich 05 Das Phänomen Nachttarif 06 Was 1998 sonst noch alles neu ist 07 EOF
Name
Infoline
Netzvorwahl
Starttermin
ACC Corp 0130 12 42 20 01049 2.Quartal '98 Al Com 0130 763 045 01015 3.Quartal '98 Arcor 0130 12 72 12 01070 02.01.1998 CityCom 01802 244 544 Cityline/MobilCom 01805 25 28 27 01039 01.01.1998 Tension/CNS 0130 785 65 01023 debitel 01805 123 123 01018 1.Quartal '98 Deutsche Telekom AG 01114 01033 1881 n.Chr. Esprit Telecom 0130 78 63 63 01055 EWE-Tel 0441 970 980 HanseNet 0180 227 570 Interroute 069 669 838 66 01066 Isis 0211 8511 800 KomTel 0461 487 1998 NetCologne 0221 2222 800 o.tel.o 01803 1998 01011 März/April '98 Plusnet 01803 212323 RSL Com 0130 763 045 Talkline 01802 2000 01050 01.01.1998 TelDaFax KG 06423 94 230 01030 01.01.1998 TelePassport 0800 808 808 8 01024 01.01.1998 TelePassport 07633 948010 01024 01.01.1998 Tele2 0800 24 01013 01013 15.01.1998 Viag Interkom 01803 23 76 76 01090 2.Quartal '98 WestCom 01805 67 16 86 01085 25.03.1998 Worldcom 069 972 680 01088
Jeder andere Anbieter ist angeblich unzuverlässig, nie erreichbar, rechnet
nach dubiosen Einheiten zu verwirrenden Tarifen ab, setzt sich bei Gelegenheit
ins Ausland ab, benutzt nur Telefonleitungen aus dem Mittelalter,
ändert alle 10 Minuten die Tarife, besitzt keinen Kunden-Support, hat keine
Ahnung von irgendwas, ist grundsätzlich nicht zuständig wenn irgendwas
schiefgeht, etc.
Vorteile: Bequem, man hat T-Aktien
Nachteile: Teuer
Vorteile: Bequem, billiger, man erhält u.U. Rabatte
Nachteile: Feste Bindung (Vertrag), evtl. hohe Gebühren beim Umstieg, keine
Umstiegsmöglichkeiten während der Vertrag läuft, Grundgebühren,
Ortsnetze im City-Bereich mit Vorwahl werden teurer
Vorteile: Direkt, immer der billigste Tarif, leichtes Wechseln, keine
Vertragsbindung, in der Regel keine Grundgebühren
Nachteile: Etwas umständlich (Netzvorwahlen), vergleichen kann aufwendig
sein, Tarife können sich ändern
Vorteile: 0% Telekom!
Nachteile: Aufwenig, Telefonnummer kann verloren gehen, evtl. hohe Gebühren
beim Wechsel, bis jetzt nur in Köln verfügbar (NetCologne)
-Der Zählimpuls ist bei Abrechnung zu Minutenpreisen tot (um ihn wird wohl
kein Szener trauern).
-Manche Anbieter könnten zu Spitzenzeiten überlastet sein.
Tarif
Alt
Neu
Differenz
Spitzenlasttarif 12 13 1 Sekunde Standarttarif 13.5 14 0.5 Sekunden Freizeittarif 21.5 22.5 1 Sekunde Mondscheintarif 30 36 6 Sekunden Nachttarif 120 120 nichts
ø auch am Wochende und an bundesweiten Feiertagen Anbieter: Telekom alt neu Arcor TelDaFax Telepassport Talkline 05.00-09.00 0,3349 0,32 0,32 0,2185 0,22 0,22 09.00-12.00 0,60 0,5538 0,52 0,3910 0,38 0,44 12.00-18.00 0,5333 0,5143 0,52 0,3910 0,38 0,44 18.00-21.00ø 0,3349 0,32 0,32 0,2185 0,22 0,22 21.00-02.00` 0,24 0,20 0,20 0,1380 0,18 0,22 02.00-05.00 0,06 0,06 0,20 0,1380 0,18 0,22
` am Wochende und an bundesweiten Feiertagen von 21.00 bis 05.00
Abrechnung in Einheiten zu je 12 Pf. Verbindungen über weniger als 200 km
werden zum neuen Tarif abgerechnet ("Region 200").
Abrechnung in Einheiten zu je 12 Pf. Ab einer Gesprächsdauer von 10 Minuten
besonderer Rabatt: 30% für ISDN-Anschlüsse und 10% für analoge Anschlüsse,
aber jeweils nur für das eine Dauergespräch und ausserhalb des Ortstarifs.
Über den Fortbestand des Feiertagstarifs weiss man noch nichts. Alle
Neuerungen müssen noch von der Regulierungsbehörde genehmigt werden.
Zusätzlich 6 Pf pro Gespräch Aufpreis. Keine Rabatte.
Sekundengenaue Abrechnung.
Arcor (Pre-Selection):
Entscheidung zwischen sekundengenauer Abrechnung (Aufpreis
6 Pf pro Gespräch) und Einheiten zu je 12 Pf. Durch den
Aufpreis für sekundengenaue Abrechnung wird diese sinnlos.
Die Mindestvertragsdauer beträgt 3 Monate, was eine ziemliche
Unverschämtheit ist.
Die Grundgebühr beträgt DM 9,90.
Die Rabatte sind nach dem Umsatz bei Anrufen ins Festnetz
gestaffelt:
ab DM 50.- entfällt die Grundgebühr, ab DM 75.- 5%, ab DM 150.- 10%,
ab DM 300.- gibt's 15%.
Anmeldung für Benutzung notwenig. Sekundengenaue Abrechnung.
Sekundengenaue Abrechnung.
Abgerchnung im 10-Sekunden-Takt.