Interviews:
27.01.2002 ANUBIZ
17.01.2002 REIGN OF EREBUS
22.12.2001 WINDIR
23.09.2001 GAMMA RAY
23.09.2001 TESLA
03.09.2001 BEYOND TWILIGHT
28.08.2001 DARK FUNERAL
26.07.2001 ANCIENT RITES
Reviews:
15.05.2002 EXMORTEM - Exmortem
14.05.2002 DEVELYN - Artefact
14.05.2002 HUMAN BASTARD - You're Lost
14.05.2002 KOMA - Releasing Aggression
14.05.2002 LUNAR AURORA - ARS Moriendi
13.05.2002 MOURNING ENDS - Kriegerseele
13.05.2002 ODROERIR - Lasst euch sagen aus alten Tagen
13.05.2002 SOLSTAFIR - I blodi og anda
07.04.2002 AVRIGUS - The Secret Kingdom
07.04.2002 GOAT OF MENDES - Thricefold
13.03.2002 P.O.D. - Satellite
05.03.2002 MAJESTY - Keep It True
05.03.2002 RUNNING WILD - The Brotherhood
05.03.2002 WOLF - Black Wings
03.03.2002 VOID OF SILENCE - Criteria Ov 666
01.03.2002 BATTLELORE - ...Where The Shadows Lie
01.03.2002 ORKUS - Thorns
01.03.2002 SATARIEL - Phobos And Deimos
28.02.2002 DISSIDENT - A Cog In The Wheel
28.02.2002 ENID - Seelenspiegel
28.02.2002 TWISTED TOWER DIRE - The Isle Of Hydra
27.02.2002 BLACK DAWN - Blood For Satan
27.02.2002 DECAPITATED - Nihility
27.02.2002 SEVEN WITCHES - Xiled To Infinity And One
26.02.2002 METALIUM - Hero-Nation - Chapter Three
26.02.2002 VISION DIVINE - Send Me An Angel
25.02.2002 ANUBIZ - Leid
25.02.2002 CORNERSTONE - Human Stain
25.02.2002 SACRED STEEL - Slaughter Prophecy
25.02.2002 TIAMAT - Judas Christ
24.02.2002 NIGHTWISH - 1997-2001
24.02.2002 STORMWITCH - The Beauty And The Beast
24.02.2002 TYRANT (D) - Mean Machine
21.02.2002 COMPLEX 7 - Water
21.02.2002 LIVE: DREAM THEATER, PAIN OF SALVATION
27.01.2002 FLOWING TEARS - Serpentine
27.01.2002 DREAM THEATER - Six Degrees Of Inner Turbulence
22.01.2002 NARGAROTH - Black Metal ist Krieg
16.01.2002 ANUBIZ - Pretty In Pain
09.01.2002 THE PROJECT HATE - When we're done your flesh will be ours
06.01.2002 WINDIR - 1184
02.01.2002 EXUMER - Possessed By Fire
02.01.2002 HAMMERS OF MISFORTUNE - The Bastard
02.01.2002 RHAPSODY - Rain Of A Thousand Flames
27.12.2001 BORN OF FIRE - Centrifuge
27.12.2001 EDGUY - La Marche des Gendarmes
27.12.2001 EMERALD (U.S.) - Armed For Battle / ORACLE - Selah (Split-CD)
27.12.2001 MALEDICTION - Condamnes
27.12.2001 SEVENTH FORCE - Resurrection
15.12.2001 DREAM THEATER - Live Scenes From New York (Euro-Version)
15.12.2001 DREAM THEATER - Live Scenes From New York (Japan-Version)
15.12.2001 DREAM THEATER - Live Scenes From New York (Limited Korea-Box)
15.12.2001 PINK FLOYD - Echoes-The Best Of Pink Floyd
11.12.2001 BORKNAGAR - Empiricism
11.12.2001 EDENBRIDGE - Arcana
11.12.2001 JORN - Worldchanger
11.12.2001 NEVERMORE - Believe In Nothing (Single)
11.12.2001 TRISTANIA - World Of Glass
07.12.2001 BURDEN OF GRIEF - On Darker Trails
22.11.2001 JULIE LAUGHS NOMORE - From The Mist Of The Ruins
21.11.2001 AEBA - Rebellion - Eden's Asche
19.11.2001 SIEBENBÜRGEN - Plagued Be Thy Angel
18.11.2001 CARPATHIAN FOREST - Morbid Fascination Of Death
18.11.2001 DIABOLICUM - The Dark Blood Rising
18.11.2001 THE BLACK LEAGUE - Utopia A.D.
15.11.2001 BLIND GUARDIAN - And Then There Was Silence
11.11.2001 DARK AVENGER - Tales Of Avalon-The Terror
11.11.2001 HUMAN FORTRESS - Lord Of Earth And Heavens Heir
11.11.2001 KREATOR - Violent Revolution
11.11.2001 REVEREND - A Gathering Of Demons (EP)
11.11.2001 SAXON - Killing Ground
11.11.2001 WINTERLONG - Valley Of The Lost
08.11.2001 ANGRA - Rebirth
08.11.2001 ARIA - Chimera
08.11.2001 GAMMA RAY - Heaven Or Hell (Single/Japan-Import)
08.11.2001 GAMMA RAY - No World Order! (Japan-Import)
08.11.2001 HELLISH WAR - Defender Of Metal
08.11.2001 TARAXACUM - Spirit Of Freedom
29.10.2001 THE TRACEELORDS - Sex, Money, Rock'n'Roll!
29.10.2001 U.D.O. - Live From Russia
27.10.2001 COOPER, ALICE - Billion Dollar Babies (Re-Release)
27.10.2001 EMPEROR - Prometheus: The Discipline Of Fire & Demise
26.10.2001 BALANCE OF POWER - Perfect Balance
26.10.2001 DARK FUNERAL - Diabolis Interium
26.10.2001 DESTRUCTION - The Antichrist
26.10.2001 EDGUY - Mandrake
26.10.2001 EVERGREY - In Search Of Truth
26.10.2001 SODOM - M-16
05.10.2001 DRAGONLORD - Rapture
23.09.2001 GAMMA RAY - No World Order!
23.09.2001 VIRGIN BLACK - Sombre Romantic
10.09.2001 ARTILLERY - Jester/Fly (7"-Maxi)
10.09.2001 BROCAS HELM - Skullfucker (7"-Maxi)
10.09.2001 DEMON - Spaced Out Monkey
10.09.2001 EMERALD (CH) - Calling The Knights
10.09.2001 EXISTENCE - Reign In Violence
10.09.2001 MANOWAR - Hail To England (Silver Edition)
10.09.2001 SACRED OATH - A Crystal Vision
10.09.2001 SCORPIONS - Tokyo Tapes
02.09.2001 ALAS - Absolute Purity
02.09.2001 ALIAS EYE - Field Of Names
02.09.2001 NAGELFAR - Virus West
02.09.2001 TOTENMOND - Auf dem Mond ein Feuer
17.08.2001 BLOODSHED - Skullcrusher
17.08.2001 DEICIDE - In Torment In Hell
14.08.2001 NINNGHIZHIDDA - Mistress Of The Night
14.08.2001 THIN LIZZY & PHIL LYNOTT - The Boys Are Back In Town (Limited Edition)
14.08.2001 WAYNE - Metal Church
13.08.2001 HELSTAR - The James Rivera Legacy
13.08.2001 IRON CROSS - Iron Cross
13.08.2001 WITHIN TEMPTATION - Mother Earth
13.08.2001 WIZARD - Head Of The Deceiver
10.08.2001 SONATA ARCTICA - Silence
10.08.2001 SUPREME MAJESTY - Tales Of A Tragic Kingdom
31.07.2001 IRON MAIDEN - Rock In Rio (Bootleg)
23.07.2001 ANCIENT RITES - Dim Carcosa
23.07.2001 BLACKMORE'S NIGHT - Fires At Midnight
22.07.2001 ASKA - Avenger
22.07.2001 ERBEN DER SCHÖPFUNG - Twilight
22.07.2001 HOLLENTHON - With Vilest Of Worms To Dwell
22.07.2001 JUDAS PRIEST - Demolition
22.07.2001 NIGHTWISH - Over The Hills And Far Away
22.07.2001 RELENTLESS - Wait For The Lightning
22.07.2001 SUBWAY TO SALLY - Herzblut
22.07.2001 UNREST - Bloody Voodoo Night
17.06.2001 BLACKMORE'S NIGHT - The Times They Are A Changin'
10.06.2001 JUDAS PRIEST - Demolition
28.06.2001 With Full Force 2001 Bericht
Ja, ja, ja, ziemlich schnell das Ganze hier. Um genau zu sein hauen die Dänen dermaßen überzeugend ihre Instrumente zu Fischmehl, dass es nur so raucht, denn an Geschwindigkeit ist dieses Album kaum mehr zu überbieten. Ein so konstant schnelles Drumming ist mir doch selten untergekommen. Dazu noch eine angenehme Portion ebenfalls sehr schneller und sauberer Gitarrenläufe und Riffings und die Mischung ist perfekt; ungefähr so würden wahrscheinlich HYPOCRISY auf Speed klingen. Sänger Simon, die einzige Bremse im Quartett shoutet seine Silben schön rhythmisch über das restliche Geballer im Stil von alten VADER- und IN FLAMES-Scheiben, teilweise wird er ergänzt von einer zweiten, durch das Effektgerät genudelten Stimme, aber das war's dann auch schon. Die Produktion an sich ist recht sauber geworden, man hört alles schön klar raus, auch wenn sehr viele Höhen das Klangbild beeinflussen, was sich aber nicht negativ auswirkt.
Das Einzige, was ich bei der Scheibe vermisse, ist ein bisschen mehr Inhalt und die Brutalität, die Death Metal eigentlich ausmacht. Es fehlt irgendwie noch das, was Bands wie CANNIBAL CORPSE oder MORBID ANGEL zum Beispiel ausmacht.
Musik: 8,0 Klang: 8,0 Punkte Spielzeit: 30:06 (Hägar)
Death Metal ist doch was feines! Ein weiterer Beweis für diese
Aussage findet sich mal wieder in Osteuropa. Die vier Polen von
DEVILYN ergötzen den Hörer ihrer CD Artefact mit einem Death
Metal-Geballer der klassischen Art.
Das Album enthält 11 gnadenlos kompromisslose Songs in der Machart
der kranken Florida-Engel, MORBID ANGEL. Sehr schnelles Drumming
kombiniert mit präzisem, sehr aggressivem, disharmonischem Riffing
und raffiniert eingesetzten Voice- und Gitarreneffekten überzeugt
eigentlich schon nach dem ersten Hören, auch wenn ich feststellen
musste, dass sich vieles, wie so oft, erst nach mehrfachem konzentriertem
Zuhören erschließt.
Zur Produktion kann man eigentlich auch nichts wirklich schlechtes
sagen, zumal DEVILYN bei der Aufnahme selbst mit hinter den Reglern
saßen und ihnen vor allem der Solosound der Gitarren erstaunlich gut
gelungen ist, sehr eingängig im Gegensatz zu vielen anderen Bands
und sehr eigenständig.
Witzig ist nebenbei gesagt noch, dass alle Lyrics zwar von Shouter
und Tieftöner Novy geschrieben wurden, aber von einer zweiten Person
erst noch ins englische übersetzt werden mussten, bevor sie dann
schließlich auf der CD landeten, sowas sieht man auch selten.
Als Fazit kann man sagen, dass "Artefact" bis auf ein paar Kleinigkeiten
ein sehr gutes Death Metal-Album geworden ist und trotz uneingeschränkter
Brutalität sich ein gewisses Maß an Eingängigkeit bewahrt.
Musik: 9,5 Klang: 8,0 Spielzeit: lang genug (Hägar)
Okay, aber auch nicht mehr. Das Demo dieses Düsseldorfer
Thrash-Quartetts beinhaltet vier für meinen Geschmack nicht
ausgereifte und streckenweise sehr langweilige Songs von
Midtempo bis schnell und ein völlig überflüssiges und
beschissenes Intro.
Die Riffs werden teilweise einfach zu sehr in die Länge gezogen,
sind zeimlich effektverseucht und werden schnell langweilig,
auch wenn teilweise recht raffiniert in den Black Metal-Bereich
abgedriftet wird.
Vom technischen Standpunkt aus gesehen kann die Band noch am
ehesten überzeugen, da die Songs auf jeden Fall sauber eingetrümmert
wurden und auch ein paar anspruchsvollere Sachen dabei sind,
die gut umgesetzt wurden. Aber im Großen und Ganzen kommt die Scheibe nicht überzeugend
genug rüber und fällt eher in den unteren Bereich.
Kontakt: http://www.humanbastard.de
Musik: -/- Klang: -/- Spielzeit: 17:36 (TraxX)
KOMA kommen aus St. Louis und präsentieren auf Ihrer Eigenproduktion
alten Trashmetal mit einer Priese Heavy Metal. In der Band-Bio heisst es:
"Die Geschwindigkeit in Verbindung
mit den Grooves katapultiert euch in eine neue Welt...".
Also mächtig viel was die Jungs da versprechen, aber leider nicht
halten können.
Neue Welt=80er?
Eins vorweg, der Sänger klingt wie ein billiger Tom Araya-Verschnitt.
Die Riffs sind bis auf wenige Ausnahmen einfach nur
belanglos, schade das so etwas nie in Biographien erwähnt wäre.
Sähe doch auch mal klasse aus. Als Beispiel: "Wir, also KOMA, kommen aus
St. Louis und spielen billige Riffs, welche wir trotz unserer langen
musikalischen Erfahrung einfach nicht besser hinkriegen."
Trotz solcher Mängel schleichen sich manchmal auch ein paar
coole Passagen in die Musik von KOMA ein. Das Album fängt schwach an,
aber mit zunehmender Spielzeit steigert sich die Band dann doch noch.
Die Produktion ist auch nicht der Hammer, aber ohne ein finanzstarkes
Label im Hintergrund wird dies auch schwer zu finanzieren sein.
Nette CD für absolute Thrash Freaks, die auf Poser-Pics a la VENOM
stehen. Ich trink mein Bier lieber mit anderer Musik.
Musik: -/- Klang: -/- Spielzeit: 34:22 (TraxX)
Oh Gott! Wie soll man sowas bewerten?
LUNAR AURORA hatte ich Produktionstechnisch einfach in anderer
Erinnerung. Wie ich erfuhr sind die Jungs auf die Produktion auch
noch stolz, Sachen gibt's. Kurz und knapp: LUNAR AURORA spielen recht apokalyptisch
"klingenden" Blackmetal mit atmosphärischen Keys.
Geil an dem Album sind die, schon erwähnten, Keyboards und die Vocals,
welche mit einem dreifach Hall unterlegt wurden, wodurch sich intersannte
Stimmeffekte ergeben.
Beschissen an dem Album ist, dass man nahezu kein Riff hört, da die Gitarren
so in den Hintergrund gemischt wurden, das man nicht weiss ob das nun ein
Störgeräusch sein soll oder halt doch Gitarren. Das Schlagzeug verschwindet
manchmal auch in schnellen Passagen.
Dort hört man meist nur noch die Crashs und Hihats.
Mir gefällt das Album, aber ernsthaft empfehlen kann ich sowas nicht.
Selbst DARKTHRONE hatten ne besser Produktion auf der "Panzerfaust".
Alle die sich aus der Produktion nichts machen und so bekloppt sind wie
ich, rechnen auf die Musikpunkte noch vier Punkte drauf, und erfreuen sich
an geilen Songs wie "Dämonentreiber" oder "Geist der Nebelsphären".
Musik: 4,0 Klang: 1,0 Spielzeit: 47:13 (TraxX)
Gegründet wurden MOURNING ENDS anno 1997 damit die Bandmitglieder dem
Paganmetal frönen konnten. Wie viele deutsche Truppen kommt auch diese Band
aus Thüringen. Die erste CD unter ARS-Metalli von dieser
Truppe ist gar nicht mal schlecht gemacht, jedoch fehlen mir
persönlich absolute Highlights. Schweres Manko ist meiner Meinung
nach der Sänger. Sein Kreischen ist nicht schlecht gemacht, geht mir
persönlich jedoch auf die Eier. Liegt wohl an der eintönigen Betonung.
Apropos Betonung, abgesehen vom schönen Schulenglisch der Truppe sollten
englische Wörter nicht unbedingt wie deutsche Wörter ausgesprochen werden.
Die cleanen Passagen überzeugen mich da schon eher, wobei diese auch eher
zweckdienlich denn einmalig ausgefallen sind.
Okay genug gelästert, kommen wir mal auf das Album zusprechen. Die Band ist
sichtlich um Kreativität bemüht, verwendet Keyboard und Flöte, was bei
Paganmetal logischerweise gut ins Konzept passt.
Manchmal sind richtige Killerriffs in den Songs versteckt, manche hat man
aber leider auch schon sehr oft gehört.
Alle Songs sind überdurchschnittlich gut und haben eine klare Produktion.
Achja, was ein Text wie "Heidenblut" soll, wundert mich immer noch. In dem
Text geht es darum dass wieder den alten Idealen (nein, nicht denen von vor 60
Jahren) gefröhnt werden soll und der christliche Glaube abgelegt wird.
Nur liebe MOURNING ENDS, welcher christliche Mensch wird sich eure Musik
anhören und wer bitteschön wird wegen solch einem Text diesen Glauben
ablegen. Aber vielleicht musste ja auch nur ein Text her.
Tja egal. Hört euch einfach mal Songs wie "Ausserkohren" oder "Baldurs Bruder"
an. Wem es gefällt, kauft sich bitte die CD, kann kleinen Bands immer helfen.
Achja, im Promozettel von ARS-Metalli steht, dass diese Band besser sein soll
als MITHOTHYN und HELHEIM. Ist etwas hochgegriffen, oder, ARS-Metalli?
Musik: 7,5 Klang: 7,5 Spielzeit: 43:16 (TraxX)
Aus den tiefen Wäldern Thüringens stammt diese Folkblackmetal Truppe,
welche dort von Fix, dem jetzigen Gitarristen der ähnlich Gelagerten
MENHIR gegründet wurde.
Zu dieser Zeit entstand auch das erste Demo-Tape, welches jedoch noch
keinen Gesang beinhaltete.
Nach einigen Besetzungswechseln wurde 1999 dann das erste richtige Demo
"Iring" von der nun fünfköpfigen Truppe eingespielt. Es wurde direkt
auch eine Sängerin verpflichtet. Bevor einige Leute jetzt etwas falsches
Denken: NEIN SIE SINGT NICHT OPERETTENHAFT, sondern eher natürlich.
Sofort wurde die Band von ARS-Metalli unter Vertrag genommen.
Eins vorweg, ARS-Metalli haben wirklich Geschmack bewiesen. Zwar war
ich anfangs etwas skeptisch, klangen die Schalmeien doch eher wie diese
lustigen Tröten mit dem Papier vorne drauf (Kennt sicher noch jeder aus
seiner Jugendzeit), wodurch das Intro mich auch nach dem zehnten mal hören
eher zum Schmunzeln anregt, was die restlichen Stücke aber locker wieder wegmachen.
Kommt der erste Song "menofgada" noch recht traditionell daher (was nicht
heisst, dass der Song schlecht ist) wird es so richtig genial mit dem
zweiten Song "Salzschlacht". Eingeleitet von einer der schönsten Zupfschemen
die ich jemals gehört habe, baut sich dieses Lied stetig auf.
Wunderschöne Folkmelodien, gepaart mit genialen Blackmetal-Passagen und
absolut kreativen und geilen Metalriffs. Die Vocals sind abwechselnd clean
von Mann und Frau gesungen und harsch blackmetallisch, wobei man dem Sänger
attestieren muss, dass er eine sehr eigene charismatische Stimme besitzt.
die restlichen Songs stehen dem Song in keinster Weise nach. Am Ende
befindet sich noch ein schöner Saufsong mit dem passenden Namen
"zur Taverne". Empfehlen kann ich diese CD vom ganzem Herzen jedem der auf
MENHIR, VINTERSORG und ähnlich gelagerte Bands steht. Alle anderen sollten
auf jeden fall mal reinhören. Schaden kann das nicht und wird Euch eher
bereichern.
Diese CD wird sich in Zukunft oft in meinem CD-Player drehen. Besser als MENHIR und saugeil deswegen:
Musik: 9,5 Klang: 8,5 Spielzeit: 40:40 (TraxX)
Kreativ, kreativ kann ich hier nur zu sagen.
SOLSTAFIR bemühen sich wirklich sich vom Rest der Szene abzuheben.
Gut okay, die Band kommt aus Island, vieleicht kriegt sie
deswegen nichts von anderen Bands mit und wird deswegen nicht so
leicht beeinflusst. Aber das sind ja alles nur Vermutungen.
Ich persönlich würde die Musik von SOLSTAFIR eher wirklich als
alternativ Blackmetal bezeichnen. Alternativ deswegen, weil viele
Riffs einfach nach Alternative-Rockbands klingen. Blackmetal
aber deswegen, weil gekreischt, geknüppelt, roh rumgescheppert
und geschraddelt wird.
Wenn man sich erstmal an den hysterischen Gesang des Sängers
gewöhnt hat (nervt am Anfang), kann man sich ganz der Musik
widmen. Geile Riffs, chaotisch interessantes Songwriting, aber
leider viel zu wenig abwechslungsreich im ganzen gesehen. Hört
euch einfach mal "Undir Jökli" und "Tormentor" an. Da sind alle
Trademarks von SOLSTAFIR drin versteckt. Kleiner Tipp am Rande:
die beiden genannten Lieder sind Song 1 und Song 3, hinten sind
leider nur Runen drauf.
Klingt wie Backyard Babies auf einem Horror-Trip.
Musik: 7,0 Klang: 6,5 Spielzeit: 56:53 (TraxX)
Eins müsst Ihr zugeben, Bandname sowie CD-Titel klingen nicht
wirklich interessant. Aber man soll ja nicht nach dem Äußeren
gehen.
Die Musik, die AVRIGUS machen, ist nämlich erste Sahne. Am ehesten ist
die Scheibe noch mit der Musik WELTENBRAND's zu vergleichen, wobei AVRIGUS deutlich
metallischer und weniger folklorisch zur Sache gehen.
Produziert und designed wurde die CD von der Band selbst,
wobei man nicht von einer wirklichen Band sprechen kann,
da diese nur aus Judy Chiara und Simon Gruer besteht.
Was man den beiden nicht anhört ist, dass diese aus dem sonnigen Sydney
kommen. Musikalisch dürfte die Band eigentlich eher einem verregnetem
Deutschland zuzuschreiben sein, da es von sehr interessant gestalteten
choralartigen Gesängen nur so wimmelt.
Wer immer noch nicht überzeugt ist, hört sich bitte Track 2 namentlich
"Solitude & Salvation" an. Dies dürfte ausreichen, um die CD direkt aus dem
Plattenladen in den heimischen CD-Player zu befördern.
Musik: 8,0 Klang: 8,5 Spielzeit: 52:20 (TraxX)
Für alle die GOAT OF MENDES nicht kennen:
Nach 4 Jahren ist dies die erste Veröffentlichung der deutschen
Pagan-Metaller.
Geboten wird eine Melange aus coolen Deathmetal Riffs und total
kitschigen und gerade deswegen so coolen Folkriffs.
Präsentiert wird das alles von 2 Sängern und einer Frau.
Wobei auch die "Grim Vocals" von der Frau Gesungen werden.
Die ganze Sache kommt professionell und durchdacht daher, insofern
muss man nicht viele Worte verlieren um zu sagen das dieses Album
rundum gelungen ist.
Richtige kleine Hits fehlen mir persönlich zwar (vielleicht hab ich
diese ja auch nach dem dritten hören noch nicht entdeckt ;-)). Ein paar
eingängige Songs die aus den zahlreichen Folk-/PaganMetal-VÖs der letzten
Wochen hervorstechen - mal sehen ob sowas nochmal eine Band schafft.
Trotzallem ist "Thricefold" ein Album mit dem die Band zufrieden sein kann.
Hört euch einfach mal Track 6 ("Of Torque And Antlers") als Anspieltipp an.
Musik: 7,0 Klang: 7,5 Spielzeit: 48:47 (TraxX)
Freunde der Nacht! Dieses Album hat in United Stupids of America
Platin eingefahren. Das sollte eigentlich mittlerweile reichen um zu
wissen, dass es nur Scheiße sein kann. Bleiben wir bei den Fäkalien:
Nu Metal besteht aus den Exkrementen sämtlicher Trendmetaller dieser
Welt. Da faselt so ein Mutant mit eindeutig perforierten Geschmacksnerven
im RockFart etwas von Reggae, DEFTONES und Hardcore, von Rick Springfield
und Rap(!) und am Ende steht dann was von "Nu Metal-Meilenstein". Was
bitte ist bei derartigen Querzitaten eigentlich METAL? Höchstens doch
die Auszeichnung für dieses komische Teil, oder?
Wer hier nicht kackt, hat keinen Darm - "Satellite" hält Euch den Muskel
warm. P.O.D. sind Abführmetal für den Pott. Dieser Satellit ist Schrott!
Wie dieses Teil Musik sein kann... Marcus in die Schleuder, man! Hui!
Das reimt sich ja! Und was sich reimt ist gut sagt Pumuckl immer.
Musik: 2,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 53:06
(THE MIGHTY SCI!)
Jesses, was da so alles im Untergrund herumschwirrt ist ja fast schon
beängstigend. Diese Metalheads, welche definitiv NOCH truer als
MANOWAR sind {es leben [alleine schon die Songtitel treiben Kutten mit
Original Steel-Altar (gibt's bei Nuclear Blast-Mailorder für 6666 Euro
das Stück, wurde aus dem Restmaterial gefräst, für das die IMMORTAL-Boxsets draufgegangen sind hrhr) in den Wahnsinn] die Schachtelsätze},
kommen aus dem schönsten Fleckchen Erde das es gibt: aus Franken
(jawoll!!!) - wir übrigens auch! Weil dem so ist, aber vielleicht auch
weil sie gar nicht mal soooo schlecht sind, haben sie mittlerweile nen
Vertrag bei Massacre unterschrieben (ich hoffe doch mit Eigenblut!) und
ihr neues Album "Sword And Sorcery" für Sommer 2002 angekündigt.
Musikalisch gibt's ne Mischung aus Midtempo-MANOWAR, epischen Anflügen,
Chören, vielen Gitarren und ner Menge platter Texte auf unterstem
Englisch-Niveau, bei denen im Vergleich die Texte von MANOWAR
hochlyrische Kulturereignisse darstellen. Das klingt jetzt alles viel
negativer als es ist. Die Songs können nämlich in Punkto Songwriting,
Hymnenhaftigkeit, Eingängigkeit, Mitsingkompatiblität und
instrumentellen Fähigkeiten der Band vollends überzeugen und mit den
"richtig großen" Bands ohne wenn und aber konkurrieren! Das ist für
eine deutsche Underground-Newcomerband beileibe keine Alltäglichkeit,
oder? Gut, ich sehe wir sind uns einig. Mit "Keep It True" kann man
sich nämlich hervorragend die Wartezeit zum nächsten MANOWAR-Album
vertreiben. Dass sie kein vollwertiger Ersatz sind, liegt letzten Endes
nur ein einer Tatsache: die Songs bewegen sich alle auf einer ähnlichen
Geschwindigkeitsstufe (Midtempo) - ein paar Hochgeschwindigkeits-Ausflüge
der Marke "Wheels Of Fire" oder "Black Wind, Fire And Steel" hätten
in punkto Abwechslung sicherlich weitergeholfen. Die berühmten "Drums
Of Doom" fehlen natürlich auch, aber die kann man eh nicht kopieren.
Das ändert trotzdem nichts an den Qualitäten der bestehenden Stücke,
aber wer böse ist, könnte für die Texte nen Punkt abziehen. Bin ich
aber nicht. Da wäre nämlich noch der hervorragende Sänger Tarek
Maghary, der in seinen besten Momenten tatsächlich an J.D. Kimball von
OMEN(!) erinnert und das eigenständige Gitarrenspiel von Maghary (again!)
und Udo Keppner. Keyboards gibt's auch - und zwar von Andreas Moll und
("Trommelwirbel") Maghary, doch die halten sich wirklich SEHR dezent im
Hintergrund und dienen lediglich der Kompaktheit des Ganzen. An den
Drums (huch) sitzt dann glücklicherweise nur einer (stellt Euch vor,
Maghary besteht auf ein zweites Drum-Kit auf der Bühne...) - nuja -
Backing Vocals dürfen alle trällern, denn nur so wird auch der richtige
True-Metal Warrior-Modus erreicht (und das ohne Cheating!). Super!
Weiter so!
Und jetzt alle: "Yes I am the chosen one. (I'm alMighty (sic!) and
I'm so strong); I am a Metal-son. By the wind, the moon, the stars and
the sun (All my brothers sing this song); I am a Metal-Son" - ROTFL!!!
So und jetzt knie ich nieder vor meinem 1,7 Tonnen schweren Altar of
Krupp-Steel...
Musik: 8,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 43:01
(THE MIGHTY SCI!)
Tja, der letzte echte Klassiker aus dem Hause Rock'n'Rolf liegt nun
auch schon wieder acht lange Jahre zurück und hieß "Black Hand Inn".
Danach folgten mit "Masquerade" (1995) und "The Rivalry" (1998) zwei
Alben, die immer noch zumindest teilweise richtig gutes Material mit
an Bord des Piratenschiffs hatten, wenn auch der Glanz langsam von
abbröckelte. 2000 kam das bisher schlechteste Werk - es hörte auf den
Namen "Victory" und danach hoffte nicht nur ich, dass sich Rolf wieder
auf seine Stärken besinnt, eine richtige Band zusammensucht und wieder
Vollgas in Punkto Songwriting gibt (neue Ideen braucht's ja nicht
zwingend, wenn die alten gut umgesetzt werden). Aber Pustekuchen! Mit
"The Brotherhood" beweist er uns, dass es noch viel langweiliger geht
als bei "Victory". Die Produktion ist total lasch und drucklos, die
Songs selbst sind total belanglos und die Riffs wurden abwechselnd
mal bei W.A.S.P., mal bei bei JUDAS PRIEST und meistens einfach von
sich selbst geklaut. Sogar AC/DC und MOTÖRHEAD bringen mit ihrem 3-4
Akkorde-Geschrubbe im neuen Jahrtausend mehr songdienliches Material
zustande - und das will was heißen! Jeder, JEDER(!), der dieses Album
gut findet, hat entweder eine kostenlose Promo-CD bekommen oder hat
definitiv eh keine Ahnung von Musik (ein gewisser Oliver Loffhagen vom
Legacy hat nicht mal gemerkt, dass ein gewisser Angelo Sasso in
Wirklichkeit ein Drum-Computer ist - nagut, vielleicht verzeihlich,
nicht jeder Musiker verarscht seine Fans indem er seinem Lieblings-spielzeug einen Namen gibt). Wie auch immer, das Schlagzeug ist so
dilettantisch schlecht programmiert, dass fast gar nicht auffällt, dass
Rolf den Bass auch selbst eingespielt hat. Als "Beweis", dass ich heute
nicht schlecht gelaunt bin (wie auch, nach dieser Scheibe leg ich mir
die neue GARDINEN-Scheibe auf), hab ich mich mehrmals NUR FÜR EUCH durch
das Teil hier gequält um Euch wenigstens EINEN Höhepunkt nennen zu
können. Fast am Ende der CD hat er sich in Form von "The Ghost"
versteckt: ein über zehnminütiger Epic-Kracher über Lawrence von
Arabien mit den unausweichlichen Wüsten-Melodien die Deine Schlange
aus ihrem Versteck kriechen lässt (...) - doch wem grade zufällig noch
"And Then There Was Silence"-Bruchstücke von der neuen GUARDIAN-CD im
Hinterkopf umherschwirren, der weiß, wie bedeutungslos auch "The Ghost"
leider nunmal ist. Ein Abgesang auf die Vergangenheit. Die Zeit der
Piraten ist vorbei. Willkommen im 21. Jahrhundert. Damit "The
Brotherhood" überhaupt jemand kauft, kommt die Erstauflage nicht nur
im Digipack (welche Inkompetenz-Schwuchtel kam auf die Idee "Including
2 Bonustracks" direkt auf's Cover aufdrucken zu lassen statt nen
Aufkleber zu verwenden?!), sondern auch mit zwei Bonustracks daher.
Keine Sorge: die sind genauso langweilig. Rock'n'Rolf hat fertig.
Flasche leer. Teutonen-Alternative: das REBELLION-Debüt. Da werden Sie
geholfen!
Musik: 5,5
Klang: 6,5
Spielzeit: 55:29 (Digipack +8:53)
(THE MIGHTY SCI!)
Erinnert sich noch wer an das Debüt? Nicht? Kein Wunder, ging damals
völlig unter. Wenn "Black Wings" auch keinen interessiert, dann läuft
allerdings definitiv etwas falsch! Furioser Powermetal der Extraklasse
wird hier geboten, das fängt beim Opener "Night Stalker" an und hört
beim MERCYFUL FATE-Cover "A Dangerous Meeting auf". Letzterem fehlt
ein wenig das Angst verbreitende Gekreische des Kings, aber dazwischen
sind sieben weitere Kracher die keine Wünsche offen lassen. Dabei setzt
man in der Gitarrenfraktion auf deutliche IRON MAIDEN-Einflüsse,
bollert allerdings dermaßen ungestüm nach vorne, dass eher Erinnerungen
an die ersten beiden Klassiker der Jungfrauen wachwerden denn an neuere
Werke. Der Gesang erinnert an eine Mischung aus Luftschutzsirene meets
früher Kai Hansen und noch irgendwas (wobei ich mit der Sirene nicht
den guten alten Bruce meine). Insgesamt klingt der Zweitling
aber trotzdem weder nach einer IRON MAIDEN- noch nach einer HELLOWEEN-Kopie, sondern versucht sich durch U.S.-Metal Einflüsse schon so
weit es geht von gängiger Kopierer abzusetzen und eigene Akzente zu
setzen. Obwohl kein Ausfall zu finden ist, ständig die Post abgeht in
Punkto Geschwindigkeit und furioser Gitarrensoli, fällt es leider ein
wenig schwer, den Songs die dazugehörigen Titel zuzuordnen - sprich:
geht schnell ins Ohr, aber bleibt nicht lange drin. Macht aber nichts,
denn es kracht von vorne bis hinten im Gebälk wie ein Panzer der durch
die Wand rattert. Fans von JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, TWISTED TOWER
DIRE, SACRED STEEL, MAJESTY, LIZZY BORDEN oder WIZARD machen hier
nichts falsch.
Als Extra-Leckerli kann man sich die CD noch innen Computer schieben
und kann sich über eine Internetverbindung zur Plattenfirma nen bis
dato unveröffentlichten Bonustrack im WMA-Format herunterladen, der
auf den Namen "Die By The Sword" hört. Nett. Aber nächstes mal packt
Ihr das Zeug gefälligst mit auf die CD-Erstauflage. 160kbps im WMA-Format saugt nämlich... ansonsten ist der Song zwar nicht schlecht,
fällt aber in die B-Seiten Kategorie (also solche Dinger, die SEVEN
WITCHES als reguläres Album rausbringen hihi).
Zum Rest: Peter Tägtgren's Produktion ist viel zu höhenlastig und
Coverzeichner Thomas Holm hat für MERCYFUL FATE und KING DIAMOND in der
Vergangenheit deutlich bessere Qualität abgeliefert. Aber dadurch wird
die Musik auch nicht schlechter. Hört mal rein, Ihr werdet es nicht
bereuen, ist zwar nicht ganz so unendlich geil wie die TWISTED TOWER
DIRE, aber nicht weit davon entfernt. Deshalb: ich hab's gekauft, also
könnt Ihr es auch tun. Abschlußstatement: Alter Schwede! (da kommen die
nämlich her...)
Musik: 8,0
Sound: 6,5-7,0
Spielzeit: 44:24
(THE MIGHTY SCI!)
Ein kurioser Genremix ist ja zum Glück in der Metalszene seit einiger Zeit nichts mehr Neues. Die verschiedensten Stilelemente werden mehr oder weniger progressiv miteinander verbunden, oftmals geht das leider in die Hose, da immer irgendetwas drunter leidet: mal sind es die Melodien, mal der Metal und häufig ist die Produktion auch nicht grade ausgewogen. Bei VOID OF SILENCE ist das ein wenig anders: Von Melodien braucht man erst gar nicht zu sprechen, der Metal ist auch nur gering vorhanden, trotzdem ist die Produktion gelungen. Einen höchst finsteren, apokalyptischen Alptraum aus schleppenden
Blackmetal-Elementen und anspruchsvollem Ambient, garniert mit vielen gruseligen Sprachsamples und alles durch verschiedenste Distortionsfilter gejagt. Und das auch noch aus Italien, was ich niemals erwartet hätte.
Um ein wenig ausführlicher die Musik zu beschreiben: Die (intelligenten) Texte behandeln düstere Endzeitvisionen, die in englischer Sprache dahergesprochen bzw. gekreischt werden. Die Screams werden, wie schon erwähnt, Schwarzmetall-typisch von Fabban (ABORYM) übernommen. Das Riffing ist äusserst schleppend, genauso wie die Drumrhythmen - typisch DoomMetal. Dazu kommen dann noch sehr gut programmierte Synths, mit sehr viel Rauschen und krachigem, gar frostigem Klirren, die wohl ausschlaggebend für diese negative Atmosphäre sind. Das Ganze
hat nicht mehr viel mit Blackmetal im Allgemeinen zu tun, auch wenn es von der Stimmung her wirklich gut in diese Schublade passt. Viele BM-Bands scheitern letztendlich bei der Dunkelheit eines Albums, und ich denke das ist wohl auch die grösste Schwierigkeit. VOID OF SILENCE haben diese Hürde aber gemeistert. Aufgeschlossenen Menschen kann ich diese CD sehr empfehlen, da es wirklich viele Kaufargumente gibt. Wahnsinn. "Criteria Ov 666" reisst den Hörer tief hinunter under zerschmettert auf industriellen Soundcollagen, die sich zermalmend auf Körper und Seele auswirken... Nothing Immortal! Typische Noiseklänge, die wohl auch jedem Noise/Ambient-Fetischisten bekannt sein dürften, kommen desweiteren auch sehr oft zum Zug. Krass. Anspieltipps kann man wohl kaum irgendwelche geben, am besten Ihr hört einfach in den Opener (Track 2 nach dem Intro "Velocity Electricity Tvnecro") rein, er eignet sich exemplarisch wohl am besten. Für einen typischen
Metaller entfällt diese CD sicherlich jeglichem Bewertungsrahmen, ich kann jedoch getrost sagen "Hut ab!", das haben in der Form bisher nur wenige Bands geschafft. Vorallem lob ich mir die Eigenständigkeit, mal wieder rundum gut gelungen. Aber vor einem Blindkauf besser mal reinhören, oder sich ein MP3-Sample von der Bandhomepage (www.dauphins.com/void) saugen.
Fazit: Ein gar finsterer Trip auf dem man jede Menge Drogen braucht, wenn man die Anlage voll aufgedreht hat :-)
Musik: 9,0 Klang: 8,5 Spielzeit: 50:45 (MEPHISTO)
Puh, 2002, das Jahr der guten Releases? Napalm Records scheinen sich von ihrem Schlag erholt zu haben (Durchschnittliche bis schlechte Veröffentlichungen von SIEBENBÜRGEN, MORGENSTERN und ABIGOR) und hauen mit BATTLELORE wohl eine der geilsten CDs dieses Jahres raus. "...Where The Shadows Lie" ist eine finnische Interpretation der Sagen Tolkien's, die in Fantasy Metal (mit Einflüssen aus dem Deathmetal) eingepackt wurden, soviel vorweg. Ihr werdet Euch jetzt denken "Texte von Tolkien? Das haben BLIND GUARDIAN, SUMMONING und viele andere Bands doch auch gemacht!" - zurecht! Aber ich wage zu bezweifeln ob eine dieser Bands das so gut gemacht hat wie BATTLELORE (natürlich kann man das ernsthaft nicht so ausdrücken, sind ja verschiedenste Genre). Die Musik auf dieser Scheibe zu beschreiben ist nicht gerade einfach: majestätische Kriegshymnen, Chöre, Growls, Akkustikparts, passende Samples und dazu noch eine sehr gute Sängerin, die zum Glück oft zum Zug kommt auf diesem Longplayer. Daneben findet man dann noch absolut losrockendes Riffing, Whisperpassagen und Blackmetal-Screams. Wahnsinn! Die Female Passagen erinnern mich teilweise vom Arrangement her an NIGHTWISH's "The Carpenter" (hört Euch mal den letzten Track "Ride With The Dragons" an!). Oder vielleicht lässt sich die Musik auch mit der CRUACHAN's vergleichen. Alles in allem lassen sich aber kaum Vergleiche ausmachen, und das ist auch gut so. Das Tracklisting sieht wie folgt aus:
01. Swordmaster
02. The Grey Wizard
03. Raging Goblin
04. Journey To Undying Lands
05. Shadowgate
06. Fangorn
07. The Green Maid
08. Khazad-dım Pt.I (Ages Of Mithril)
09. Ride With The Dragons
Die Gesamtspielzeit liegt mit 46:56 genau richtig, nicht zu lang und nicht zu kurz, obwohl ich objektiv denke, dass man diese Mucke auch die vollen 74 Minuten ertragen kann ;-)
Anspieltipps kann ich auch schonmal vorweg geben: "Fangorn" und "Ride With The Dragons" kann ich sehr (!) empfehlen. Um mal zur Musik generell zu kommen: Die ersten beiden Tracks sind Midtempo Stücke wie alle anderen auch, die wie schon vorher erwähnt, sehr melodisch sind. Ruhige Zwischenparts machen die Songs interessant, und die Stimme von Sängerin Kaisa Jouhki lockert diese "Battlehymns" auf. Mit "Raging Goblin" folgt dann ein recht aggressiver Song, der auch sehr viele Eigenschaften aus dem Deathmetal besitzt -> achtet mal auf den Sound und das Arrangement der Drums und die tiefen Growls von Frontmann Tommi Havo. Das Keyboard wird auch öfters eingesetzt, jedoch bleibt es mehr im Hintergrund und übertönt die Gitarrenarbeit zum Glück nicht. Hm, auch die cleanen Vocals fallen positiv auf und bieten viel Innovation und Progressivität. In "The Green Maid" findet man letztendlich dann ein chilliges Akkustikstück. Die Aufnahmen fanden übrigens in den Music Bros. Studios (Finnland) statt, und das Mastering dann in den bekannten Finnvox Studios. Daher ist die Produktion gut gelungen und brauch auch nicht besser zu sein. Naja, was soll ich sonst noch sagen? Kritikpunkte lassen sich für mich überhaupt nicht ausmachen. Natürlich sollte man Fan dieser Musik sein und vor dem Kauf auf jedenfall reinhören, da man sowas in der Form sicherlich noch nie zuvor gehört hat. Ich werde mich auf jedenfall um ein Interview mit der Band kümmern um Euch mehr Informationen liefern zu können :-)
Fazit: Geniale Scheibe, sehr innovativ, sehr abwechslungsreich aber trotzdem METAL :-) J.R.R. Tolkien kann stolz sein. Aber wie gesagt, besser vorher mal die Songs samplemäßig antesten, weil Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Von mir gibt's jedoch 'ne fette Kaufempfehlung. Checkt bei Interesse mal http://battlelore.sivis.org. Erstklassig!
Musik: 9,5 Klang: 8,5 Spielzeit: 46:56 (MEPHISTO)
Bei ORKUS wird wohl jeder zuerst einmal an das Magazin denken.
Ich kannte das ORKUS Demo "The Gate" von damals noch und hatte
die Band deshalb mehr schlecht als gut in Erinnerung.
Naja, jede Band kann sich bekanntlich steigern und dies
ist hier auf jedenfall der Fall.
Der Opener "Death Delivers" lässt schon einiges mehr erahnen.
Erstmal tönt die Produktion sehr gut, was nicht zuletzt wieder
einmal Gernhart Records zu verdanken ist, wo schon andere Bands
wie PERSONAL WAR oder ANUBIZ ihren CDs den richtigen Schliff verpassen
liessen.
Im Laufe des Albums schleichen sich auch einige Durchhänger ein,
welche entweder vom alten Demo sind oder einfach zu altbacken klingen.
Am Ende wirds dann nochmal richtig gut mit den Tracks "Lunar Storm"
und "Carpe Nocte" wofür Metti von PERSONAL WAR noch ein paar Guestvocals
eingesungen hatte.
Positiv anzumerken ist, dass der Schlagzeuger nicht hinterherstolpert sondern
die Songs rockig, schnell und präzise spielt. Leider hat dieser jetzt die
Band verlassen und wurde jedoch durch Stephan Behr von NOCTIFER ersetzt.
Dieser ist nicht minder gut und deshalb kann's in Zukunft auch nicht schlechter werden.
Jeder der sich einen Überblick über den derzeitigen Undergorund verschaffen
möchte, sollte sich diese CD holen. Solide und lässt mehr erahnen.
Die neuen Songs die ich zumindest gehört habe, klingen besser denn je und lassen
eine rosige Zukunft für diese Band erahnen.
Musik: 7,5 Klang: 8,0 Spielzeit: 55:38 (TRAXX)
Dies ist also das zweite Album der Melodic-Death/Black Band SATARIEL,
die es sogar schafften den, zumindest für mich, legendären Messiah
von CANDLEMASS für Ihr Zweitwerk zu rekrutieren. Da ich die erste CD
der Truppe nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen inwieweit hier
eine Steigerung zu vermerken ist.
Der Opener der CD "Sodomy Eve" fängt erstmal recht herkömmlich an,
steigerte sich jedoch beim mehrmaligen Hören der CD enorm. Der zweite
Song "Coffin Gateways" erinnert am Anfang sehr an Bands wie SOILWORK,
ABLAZE MY SORROW oder auch an die göttlichen DARKANE, wobei dies nicht
als Kritik anzusehen ist. Dies ist auch der erste Song wo Messiah Markolin
von CANDLEMASS in Erscheinung tritt und sofort entsteht wieder diese erhabene
Trauerstimmung die schon CANDLEMASS wunderbar hinbekommen hatten.
Nach mehrmaligen Hören der CD gibts nur ein Fazit: geil, geil, geil.
Seien es die FEAR FACTORY Melodien die mit zunehmender Spielzeit
auftauchen, oder die absolut geniale Melange aus altem Death/Trash
sowie neueren Bands wie z. B. eben SOILWORK und DARKANE. Messiah Markolin
ist warscheinlich der absolute Glücksgriff gewesen und setzt diesem
Album noch einen Punkt drauf. Das Maximum ist die transparente und doch
absolut fette Produktion, die den meisten Alben aus diesem Bereich
meilenweit überlegen ist. Wirklich schlechte Songs gibt es auf diesem
Album einfach nicht. Als Anspieltipps seien hier "The Claim" und
das absolut göttliche "Holy Trinity" empfohlen. So kriegt man am besten
beide musikalischen Seiten von SATARIEL demonstriert.
Von dieser Band ist mit Sicherheit noch einiges zu erwarten und die anderen
Bands dieser Stilrichtung kriegen mal wieder richtig gute Konkurrenz :-)
(Schlussbemerkung: Nein, die Wertung ist nicht Übertrieben ;-)
Musik: 9,0 Klang: 10,0 Spielzeit: 50:58 (TRAXX)
Mal wieder ein neues Projekt von FORTRESS-Sänger Scott McGuinness. Das
1997er Projekt RAVENS WING (Album: Through The Looking Glass) war ja
schon ein ziemlich gutes Teil, aber deutlich ruhiger als seine
Hauptband. Das kann man von DISSIDENT nun wirklich nicht behaupten.
10 Stücke, die alle in Punkto Qualität, Texte und Songwriting zu
überzeugen wissen. Die Lyrics sind dabei meist recht politisch gehalten
und richten sich hauptsächlich gegen Globalisierung und "New World
Order", um Freiheit und Heimat. "Victory Shall Be Yours" ist sogar ein
Tribute an die Deutschen Fans der Jungs. Musikalisch möchte ich all
jene vorwarnen, deren geistiges Metal-Auge vor dem Tellerrand halt
macht: es gibt natürlich Gitarrensolis, es groovt und rifft allerdings
eher rockig durch die Gegend. Eine Mischung irgendwo zwischen FORTRESS/MOTÖRHEAD, schnellem PUNK (ohne in Drei-Akkorde-Prügelei abzudriften)
und zünftigem Millenium-RAC. Als DICKE Anspieltipps empfehle ich Euch
"Ocean Of Warriors" (Midtempo-Stampfer), den MOTÖRHEAD-Speedmetal-Fetzer
"Victory Shall Be Yours" mit fettem Gittarrengebrate (erinnert entfernt
an "Iron Fist" meets "Ace Of Spades") und auf alle Fälle die
Ohrwurmkralle "I Dream With Open Eyes", bei dem Scotty nah am
Sprechgesang ist, den hitschmashigen Refrain kriegt man allerdings
garantiert zwei Wochen lang nicht mehr aus dem Kopf! Ein gelungenes
Artwork und eine fette Produktion runden ein extrem eigenständiges,
sehr modernes Hardrock-Album ab und somit gibt's von meiner Seite aus
natürlich 'ne dicke Kaufempfehlung.
Musik: 8,5
Klang: 9,0
Spielzeit: 38:55
(BATTLE ANGEL)
Spätestens seit ihrer letzten CD "Abschiedsreigen" schätze ich ENID als deutsche Metalband sehr. Mit ihrem poetischen, melodischem und trotzdem teilweise aggressivem Fantasymetal mit einem leichten Blackmetal-Touch (siehe Gesang) wissen die vier Jungs voll und ganz zu überzeugen. Diese Musik ist zwar absolut nicht Party-kompatibel, was den Headbang Effekt anbelangt, aber trotzdem eignet sie sich wunderbar für ruhige Stunden bei einem Glas Wein. "Seelenspiegel" ist wohl das bisher beste Werk ENID's, und "Chefdenker" Martin Wiese hat mal
wieder seine Gedankengänge wunderbar poetisch in Texte verarbeitet, die auch mit sehr hohem Niveau dargeboten werden. Songwriting-technisch mit Sicherheit eines der atmosphärischten Werke die von einer deutschen Band dieser Stilrichtung (hmm, man könnte wenn überhaupt (!) Parallelen zu HAGGARD ziehen) jemals gemacht wurden. Die Minne-artigen Parts werden nahezu perfekt mit den Gitarrenparts und dem choralen Gesang verbunden, was dem Hörgenuss definitiv zugute kommt. Schon beim Intro "Soulglass" fällt die hohe Qualität dieses Albums auf, und spätestens beim zweiten Track "Land Of The Lost" weiss man bescheid über die Musik ENID's. Die Aufnahmen fanden übrigens in den Mirror Studios in Innsbruck statt, wo auch schon DARKWELL und ABIGOR ihre Silberlinge aufgenommen haben. Gemischt wurde das alles letztendlich dann im Fear Studio in Ravenna (Italien). Checkt auf jedenfall mal den zweiten Track ab, er vermittelt einen guten Eindruck über die gesamte Musik. Seit den beiden Vorgängeralben "Nachtgedanken" (1999)
und "Abschiedsreigen" (2000) hat sich generell nicht viel verändert, jedenfalls qualitativ. Hoffentlich bleibt jetzt das LineUp bestehen, da Martin Wiese und Florian Dammasch (beide aus Porta Westfalica) ja zur damaligen Zeit noch alles alleine gemacht haben, und erst ziemlich spät weitere Musiker für dieses Projekt gefunden haben. Seit der Gründung der Band im Jahre 1997 war vier Jahre lang alles komplett synthetisch, was nicht schlecht heissen soll, auch wenn "richtige" Instrumente der genialen Mucke erst den richtigen Kick geben, wie man auf "Seelenspiegel" unschwer hören kann. Musikalisch ist's allgemein sehr abwechslungsreich, sowohl Drumming wie auch Riffing stimmt und kommt wunderbar rüber. Die Melodien erinnern an längst vergangene Zeiten, jedenfalls viel mir dieser Ausdruck beim Hören ein, und ich denke das passt auch :-)
Ich denke, ich kann getrost ohne weitere Angaben zur CD ein Fazit aussprechen, was alles über diese Scheibe aussagt: Wer auf melodischen Metal, mit poetischen deutsch/englischen Lyrics, sehr entspannende und zugleich mitreissende Songs und eine geniale Eigenständigkeit steht, ist mit "Seelenspiegel" von ENID bestens bedient. Schön, dass aus Deutschland doch noch was Gutes kommt. ENID repräsentieren den Metal Deutschlands besser als MYSTIC CIRCLE (Ihr wisst schon: Clown von Beelzebub! Die persönliche Marionette Satan's, der immer für
eine Bibelverbrennung zu haben ist), Leute, checkt das endlich! :-)
Musik: 9,0 Klang: 9,0 Spielzeit: 45:32 (MEPHISTO)
Marschmusik. Eine Minute sechs Sekunden lang. Dann kracht's gewaltig
im Gebälk und ein tödlich geiles Brett nach dem anderen fliegt uns um
die Ohren. Eine PERFEKTE Mischung aus U.S.- (Riffs) und Euro-Metal
(Melodien), ein Hitpotential, dass einem Hören (hoffentlich nicht hihi)
und Sehen (vollkommen egal, Hauptsache die Play-Taste ist in Reichweite)
vergehen - und das alles ohne im Geringsten abgedroschen oder flach
zu klingen. Ich versuche verkrampft, Euch dieses Album zu beschreiben,
doch ich spüre genau, dass ich scheitern werde. Stellt Euch vor ein
großer, weiser Zauberer (meinetwegen heißt er Gandalf) rührt das
HAMMERFALL-Debüt mit den ersten drei OMEN-Alben zusammen, schüttet ein
paar Gitarrensounds von IRON MAIDEN und DESTILLERY mit rein und schmeckt
das Ganze dann noch ein wenig mit Heinz Curry-Ketchup ab. Oder so...
Naja, wie auch immer - Doppel-Leads plätten in Kamikaze-Manier durch
die Gegend und hauen ein Jahrhundert-Riff nach dem anderen heraus, der
Gesang passt bestens und kann mit den Sängern ALLER oben genannten
Bands LOCKER mithalten. Mehr sag ich jetzt nicht mehr, mehr fällt mir
dazu nicht mehr ein. Außer: issn Klassiker. JAWOLL! Under the waning
moon, beneath the darkest star filled skies; Forever damned to ride,
FOREVER RIDE THE NIGHT! Amen!
Musik: 9,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 53:22
(BATTLE ANGEL)
Ihgitt, die Typen auf dem Cover haben ja übelst Zahnfleischbluten! Hier haben wir elitären, rauhen Blackmetal in Richtung der frühen DARK THRONE und MAYHEM. Die vier Vorzeigesatanisten aus Finnland nehmen die ganze Sache wohl ein wenig zu ernst, wie man beim Lesen der von der Band geschriebenen Biographie merkt: es wird die ganze Zeit von einem "Kult" gesprochen - aber Moment mal, wieso kenn ich
diesen Kult dann eigentlich nicht? Früher hiessen BLACK DAWN übrigens noch NOCTURNAL FEAST, und haben im November 1992 ihr erstes Demo aufgenommen, was aber bestimmt nicht erwähnenswert ist (oder glaubt ihr wirklich, dass sich an der Musik was geändert hat? :-). 1993 benannte man sich dann in BLACK DAWN um und die zweite Demo wurde im Mai 1993 eingetrümmert. Hmm, irgendwie ist die Biographie uninteressant, naja auf jedenfall löste man sich 1994 auf (das war wohl das Jahr wo die Pandabären gejagt wurden) und 1995 folgte dann die Re-Union (das war das Jahr wo WWF die Pandabären geschützt hat). In der Biographie steht dann noch, dass die Gräber ihrer Kontrahenten verflucht wurden und so; naja wie man unschwer sehen kann ist das alles ziemlich lächerlich. Um mal zur Musik zu kommen: Es gibt 10 Tracks auf der CD, die wohl textmäßig alle vom Teufel handeln und eine satanische Botschaft vermitteln zu versuchen. Mensch, ich mag ja diesen "Raw Blackmetal", aber man muss das doch nicht SO einpacken, oder? Das geht
alles so richtig straight-forward in die Fresse, und wenn man sich dann die Typen anguckt kriegt man nen straight-forward Lachkrampf. Leute, ihr werdet nicht böser durch dieses ewige Rumgepose! Die Produktion ist für eine BM-Scheibe dieser Stilrichtung in Ordnung, da ja keine Synth in irgendeiner Form eingesetzt werden (jedenfalls hört man keine). Es wird teilweise mit Samples oder Introductions gearbeitet, die aber nicht sehr hervorragend sind.
Fazit: Wer Blackmetal in seiner aggressivsten Form kennt und liebt wird mit "Blood For Satan" vollkommen zufrieden sein, ich hör's mir ja auch an. Leider kommt wie immer kein einziges Mal eine gewisse Eigenständigkeit zum Vorschein, und Abwechslung gibt's darüberhinaus auch nicht. Ob ich letztendlich mehr als 10 Euro für diese CD hinblättern würde weiss ich nicht - ich bleibe dann doch lieber
bei den Knuddelpandas von DARK THRONE, MAYHEM, BURZUM und SATYRICON. Zieht euch die Moonfog Bands rein, die machen genug Spass :-)
Musik: 6,5 Klang: 7,5 Spielzeit: 32:54 (MEPHISTO)
Yeaaaaaahhhhhh! Polish Deathmetal at its best! Hier haben wir den zweiten Longplayer der polnischen DECAPITATED, die recht schnellen und technischen Deathmetal a la VADER durch die Gegend trümmern. Eins sei vorweg gesagt: das ist wirklich brillianter Kram. Das erste Album hiess "Winds Of Creations" und wurde 2000 unter Wicked World Rec. released. Zur damaligen Zeit wurde man schon auf die Band aufmerksam, aber den richtigen Durchbruch erzielte man dann wohl erst mit "Nihility", wo Earache Rec. natürlich auch ordentlich
Werbung für machen :-) Die 8 Tracks sind allesamt richtige Knaller, und rocken so richtig los. Fans von VADER werden auf jedenfall begeistert sein, auch wenn ich diese Band VADER noch vorziehe... jedenfalls seit "Nihility". Anspieltipps kann ich an dieser Stelle auch schon einmal geben: "Spheres Of Madness" und "Symmetry Of Zero" gehören zu meinen persönlichen Favoriten. Was mich doch sehr wunder bei den vier Jungs - sie sind alle gerade mal um die 19. Sie haben mit durchschnittlich
14 Jahren die Band gegründet und dann folgte im Juni 97 ihre erste Demo, genannt "Cemeteral Gardens". Im Oktober 98 folgte dann die zweite Demo, "The Eye Of Horus". Dadurch kam es dann der Deal mit Wicked World Rec. zustande, wie schon oben angesprochen. Viele Kritiker sahen die Band wohl sehr belächelnd an, gerade auch wegen ihrem recht jungen Alter... aber soviel Enthusiasmus, soviel Power und soviel Komplexität habe zumindest ich noch nie zuvor auf einer Deathmetal-Scheibe gefunden, wie das bei "Nihility" der Fall ist. Und ich bin nicht der Einzige der das so sieht: sie wurden beim Terrorizer Magazin 2000 als die besten Newcomer gewählt, und sie tourten auch schon mit Death/Grind Größen wie IMMOLATION und LOCK UP (btw. das war jetzt mal die Biographie kurzgefasst ;-)). Vitek und Sauron growlen so richtig cool rum, das Drumming ist auch geilst und auch die Gitarrenarbeit kann voll und ganz überzeugen. Trotz ihrer Progressivität ist die Musik von DECAPITATED erstaunlich leicht zugänglich;
ich hatte jedenfalls keine Schwierigkeiten. Fazit: Innovativer und geiler Deathmetal, der durch Progressivität besticht, obwohl er viele viele OldSchool Elemente mit einbezieht. Deathmetalfreunde und VADER Fans gleichermaßen sollten auf jedenfall zugreifen.
Musik: 9,0 Klang: 8,5 Spielzeit: 35:03 (MEPHISTO)
Die bekanntesten Mitglieder dieser Ami-Truppe dürften ganz klar Jack
Frost (welcher bereits bei METALIUM, THE BRONX CASKET CO., SAVATAGE
und anderen Kapellen herumtingelte) und Wade Black (ex-CRIMSON GLORY)
sein. Schlagzeuger Brian Graig sollten manche von DESTINY'S END her
kennen während Bassist Billy Mez eher unbekannter sein dürfte. Zusammen
spielen sie auf ihrem neusten Release typischen U.S.-Metal, welcher
bei einigen Passagen durch Wade's Gesang an die letzten CRIMSON GLORY-Scheibe "Astronomica" erinnert. Leider zieht das Songmaterial von
"Xiled..." im direkten Vergleich zu CG eindeutig den kürzeren, denn
SEVEN WITCHES schaffen es trotz guter Ansätze in Punkto Songwriting
nicht, irgendwelche Akzente zu setzen. Dort, wo der Opener "Metal
Tyrant" noch hoffen lässt, verflachen die anschließenden Stücke, gehen
ins eine Ohr rein und verlassen selbiges wieder ohne zuvor das andere
zu erreichen (huch!). Der Titeltrack und "Eyes Of An Angel" sind
Zeichen dafür, dass sich die Band zwar redlich bemüht, aber die selbst
gesetzten Ziele einfach nicht erreicht. Wie durchschnittlich die Scheibe
wirklich ist, kommt am deutlichsten bei "The Burning" zu tragen, dort
nämlich steuerte SAVATAGE-Mountainking Jon Oliva Texte und Gesang bei
und hebt das Stück dadurch mitnichten aus dem Einheitsbrei hervor. Zum
Abschluß gibt's in Form von "See You In Hell" noch ein gelungenes GRIM
REAPER-Cover, bei welchem sich Joe Comeau (ANNIHILATOR) und Wade Black
beim Gesang abwechseln. Alle beteiligten beherrschen ihre Instrumente
bestens, doch das macht noch lange kein gutes Album. Um's auf den Punkt
zu bringen: langweilig. Alternativempfehlung: die GRIM REAPER-Best Of ;-)
Musik: 6,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 46:21
(THE MIGHTY SCI!)
Hilfe! Zum dritten Mal sind METALIUM mit ihrem einfallslosen 08/15-Metal zurück. Anspruchsvolle Konzepte sollen den Hörer darüber
hinwegtäuschen, dass man auch nach dem 10. Durchgang noch keinen guten
Song auf dem Silberling findet. Da werden Geschichten von Nero, Odin,
Rasputin, Jeanne D'Ark, Loreley, Odysses, El Cid, Inkas und sogar noch
von Romeo & Julia erzählt, da trällert bei letzterem Track sogar eine
Sängerin mit, welche mit dem "International Music Award" ausgezeichnet
wurde, da steuerten ex-URIAH HEEP Tastenmann Ken Hensley und der
frühere OZZY OSBOURNE-Keyboarder Don Airey irgendwelche Gastklimpereien
bei und da wird die Band gehypt ohne Ende und was kommt am Ende dabei
heraus? Ein völlig langweiliges, total belangloses Album, bei welchem
man sich wünscht es wäre auf Toilettenpapier gepresst worden, dann wäre
es wenigstens noch zu etwas nütze gewesen. So kann ich nur sagen:
Materialverschwendung.
Musik: 4,0
Klang: 7,5
Spielzeit: 57:54
(THE MIGHTY SCI!)
VISION DIVINE sind der Prototyp für die Anti-Italo-Metal Allergie,
welche inzwischen massenweise Metaller in aller Welt infiziert hat und
in letzter Zeit vermehrt auch immer mehr Redakteure befällt. Mit
letzter Kraft schlucke ich Vitamine, nehme Kopfschmerzmittel und höre
zwischen den Durchgängen dieser CD so oft es geht GUTE Musik, doch
letzten Endes hat der Virus auch mich befallen. Und meinen CD-Spieler.
Dieser würgte bei den letzten Umdrehungen von "Take On Me" (A-HA-Cover!)
bereits verdächtig und rang nach Luft, während ich bereits seit ein
paar Stücken mehr über der Kloschüssel hing und mir das mit der Pizza
nochmal durch den Kopf gehen ließ. Es ist einfach unfassbar, wieso
ausgerechnet Fabio Lione von RHAPSODY und LABYRINTH-Gitarrist Olaf
Thörsen mit VISION DIVINE eine Band nebenherlaufen haben, welche nicht
mal Kreisliganiveau erreicht, während RHAPSODY im UEFA-Cup mitspielen
und sich LABYRINTH zumindest im Mittelfeld der 2. Liga behaupten (mit
"Return To Heaven Denied" standen sie zwischenzeitlich sogar mal auf
nem Aufstiegsplatz). Bevor Ihr Euere sauerverdiente Kohle in diesen
Rohrkrepierer investiert, schaut Euch lieber mal nach wirklich geilen
Alben um, welche nicht mit großen Namen um sich werfen, die nicht
halten, was die Plattenfirmen Euch versprechen. Ich hab's wirklich oft
versucht, an einem Stück habe ich "Send Me An Angel" auch nach
härtesten Sado-Maso Anfällen nicht durchgeschafft. Womit sie sich mit
der neuen METALIUM in guter(?) Gesellschaft befindet.
Musik: 3,0
Klang: 7,5
Spielzeit: 43:15
(THE MIGHTY SCI!)
Die Overather Gothmetaller sind zurück: "Leid" heisst ihre sozusagen erste Scheibe, nach der Demo "Pretty In Pain" (siehe Review). Nun, durch die wirklich gute Produktion, die durch Martin Buchwalter (PERSONAL WAR) im Siegburger Gernhart Records Studio ermöglicht wurde, wird man regelrecht umgehauen. Die beiden Songs, die bereits auf dem Vorgänger enthalten waren ("Mein letzter Weg" und eine verdeutschte Version von "Epedemic") kommen jetzt erst so richtig gut zum Vorschein und stechen beim direkten Vergleich zu den alten Versionen regelrecht ins Auge. Sängerin Eva singt um einiges besser als auf "Pretty..." und emotionale Schwankungen werden besser
umgesetzt. Die Keys überzeugen auch auf jedenfall und bilden sehr schöne Klangfragmente, die dem Hörer das Konzept dieser Musik vermitteln - natürlich steht die individuelle Interpretation jedem frei. Texte über seelischen Schmerz, melancholische, vielleicht auch depressive Stimmung und vielleicht auch ein guter Schuss Zorn - das ganze kein bisschen kitschig vertont. Darüberhinaus haben die deutschen Lyrics absolut keinen negativen Einfluss auf das Gesamtwerk; die Worte sind sinnvoll gewählt, auch nicht unbedingt zu kompliziert-poetisch, somit versteht man sie schon beim ersten Lesen. Aber wie bei jedem Silberling sollte man sich diesbezüglich
selbst Gedanken machen, was die Band auch sehr begrüßt.
Hier erstmal das Tracklisting:
01. Narben
02. Ein leerer Blick
03. Totenzimmer
04. Elenor I
05. Spiel mit mir
06. Epedemic
07. Mein letzter Weg
Einen Anspieltipp kann ich schon vorab geben: "Narben" ist wohl einer der besten Songs die ANUBIZ bisher geschrieben haben. Nun, aber was sind nun meine Kritikpunkte? Naja, so direkt gibt's da noch nichtmal was. Ich bin leider nicht mehr so der Gothicmetal-Fan, höre zwar noch ab und an Bands wie THE SINS OF THY BELOVED und TRISTANIA oder auch WITHIN TEMPTATION, aber im weitesten Sinne ist dieses Genre für mich totgeschlagen. Ich finde es auf jedenfall genial, wie ich schon bei der Plattenkritik
zu "Pretty in Pain" sagte, dass ANUBIZ deutsches Textmaterial haben, ganz einfach weil die Motivation deutscher Bands auch Texte in ihrer Muttersprache zu schreiben wohl eher gering ist. Leider fehlt allerdings ein wenig Schwung in der Musik; ein paar rockende Songs (vielleicht auch ohne Keyboardpassagen) würden der Musik gut tun. Praktisch einen guten Schuss mehr Agression in den Topf. Ausserdem könnte Eva mal probieren bei einigen Songs "normal" zu singen (ohne diese recht beliebten Opernvocals)
wie z. B. Anneke von THE GATHERING: einfach ganz normal, konzentriert auf Emotionen und einfach lockerer. Aber das sind alles nur Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge. Ich denke aus der Band kann was werden, auch überregional. Falls ihr weitere Infos benötigt, checkt doch einfach die Homepage http://www.anubiz.de. Fazit: Ein rundum gutes Werk, was die sieben Overather hier abgeliefert haben. Jede Band, sei sie noch so klein und unbekannt, sollte so ein Debut abliefern - da bliebe uns Redakteuren dann
doch viel Schrott erspart. Mal sehen was noch so kommt. Die Welt versinkt im weissen Meer...
Musik: 8,0 Klang: 8,0 Spielzeit: 38:46 (MEPHISTO)
Das zweite Album von ex-RAINBOW-Sänger Dougie White und ROYAL HUNT
Gitarrenhexer Steen Morgensen legt in Punkto Härte nochmal ein paar
Bricket's drauf und haut uns 2002 ein hardrockiges Edelteil um die Ohren,
welches für die Zukunft noch viel mehr erwarten lässt. Vorallem in
Punkto Songwriting haben sich die beiden enorm gesteigert und ziehen
inzwischen bei Vergleichen mit DEEP PURPLE und RAINBOW nicht mehr
zwingend den Kürzeren. Der flotte Opener "Unchosen One" teleportiert uns
gleichmal tief in die 70er, wirkt aber zeitgleich im modernen Soundgewand
niemals angestaubt sondern eher zeitlos. Bei "Wounded Land" wird's sogar
richtig episch mit diesem gewissen mystischen RAINBOW-Touch, wie ihn
Stücke der Marke "Ariel" inne hatten. Mit "Some People Fly" wird's dann
ein wenig durchschnittlich, bevor mit "Singing Alone" ein wunderschöner
Midtempo-Schmachtfetzen kommt. "Future Rising" kracht ebenfalls
ordentlich im Gebälk, "House Of Nevermore" langweilt irgendwie, "Midnight
In Tokyo" ist eine Melodic-Hammerkeule die sich gewaschen hat (nur den
Refrain hätte man vielleicht 40x weniger wiederholen können, aber dafür
kriegt man ihn die nächsten 13 Wochen nicht mehr aus'm Ohr) und "Sail
On Stormy Waters" dümpelt wieder vor sich hin, "Resurrection Sympathy"
ist ganz symphatisch (höhö) und der Abschlußtrack "Forever Young" kann
mal wieder nicht so richtig überzeugen, sieht man von den wie üblich
sehr guten Gitarren ab. Licht und Schatten also, aber wer nicht
unbedingt DIE Hits erwartet, wird mit "Human Stain" nicht unzufrieden
sein.
Obwohl der Zweitling wie bereits erwähnt ne deutliche Steigerung ist,
spare ich ein wenig an Punkten, denn ich denke der Vorgänger war ein
wenig überbewertet. Nichtsdestotrotz: feines Sahneteil für alle DEEP
PURPLE-, RAINBOW-, TEN-, MAGNUM-, BOSTON- oder was auch immer Melodic-
Fans, in welches Ihr auf alle Fälle mal reinhören solltet. Von einem
Klassiker ist man zwar noch ein wenig entfernt, aber in Anbetracht der
geringen Konkurrenz werden hier bestimmt so einige zuschlagen. Müssen
tut Ihr aber nicht... sollen tun... sein... haben... öhm... ich leg
mir jetzt erstmal "Stranger In Us All" auf und wann ich "Human Stain"
wieder aus der Schublade krame? Vielleicht wenn ich mal Mitternacht in
Tokyo bin...
Musik: 7,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 49:17
(THE MIGHTY SCI!)
Der vierte Album der U.S.-Metal Schwaben. Überraschend ist es geworden
und nicht nur ich dachte Anfangs, die falsche Scheiblette innen Spieler
gewuchtet zu haben. Nach dem gesprochenen Intro growlt es nämlich
erstmal so richtig Death-Metal mäßig durch den Raum und - Heilig's
Blechle! - es will gar nicht mehr aufhören. Richtig böse isser geworden,
unser Gerrit. Zwischen krachenden Drum- und Gitarrenwänden tauchen
zwischen all dem Geröchle immer wieder Gerrit's bizarre Schreie auf,
zwischendurch werden irgendwem die Eier abgerissen, dann kommt ein
abgefahrenes Soli und weiter geht's mit der Turbo-Blastattacke. Das
sitzt! Wer jetzt die Band schon im Vorprogramm von CANNIBAL CORPSE
sieht - Entwarnung! Bereits bei "Sacred Bloody Steel" (Heilig's
Stahlblechle) geht's wieder im typischen Oldschool-Stil weiter. Für
nicht wenige mag der gewöhnungsbedürftige Gesang abschreckend wirken,
für mich ist er nicht nur ein riesiges Markenzeichen, sondern auch
mit das geilste, was man aus Deutschen Landen vernehmen darf. Zum
Verschnaufen bleibt keine Zeit, "The Rites Of Sacrifice" setzt nochmal
einen drauf, Grooves und Riffs ohne Ende - welch ein Hit! "Faces Of The
Antichrist", "Crush The Holy, Save The Damned" - immer in die Ohr'n
willer sich bohr'n, immer in die Ohr'n willer sich bohr'n, dieses Tier,
das ist der Ohrwurm - immer in die Ohr'n willer sich bohr'n, immer in
die Ohr'n muß er sich bohr'n, dieses Tier braucht keinen Bohrturm lala...
Musik: 9,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 45:53
(THE MIGHTY SCI!)
Eigentlich nicht schlecht was TIAMAT mit ihrem neuesten Longplayer gemacht haben. Eigentlich - weil mir an der CD die echten Hits fehlen. Irgendwie sind die Songs im gesamten sehr ähnlich arrangiert und aufgebaut. Es sticht einfach kein Song sonderlich heraus.
"Judas Christ" ist eine CD die man hört und wenn sie zu Ende ist sagt man sich "Ok, das wars". Was jetzt allerdings nicht allzu negativ zu werten ist, wie es sich jetzt vielleicht anhört.
Positiv aufgefallen ist mir, dass "Judas Christ" um einiges härter geworden ist als der Vorgänger "Skeleton Skeletron". Die Scheibe rockt insgesamt doch deutlich mehr und macht mir somit mehr Spaß als der Vorgänger.
Die Gitarren stehen wieder deutlicher im Vordergrund, die Stimme von Johan Edlund hat sich im Vergleich zur letzten Scheibe nicht sonderlich verändert. Höchstens ausgereifter und pregnanter ist sie geworden.
Fazit: Wem "Skeleton Skeletron" gefallen hat, aber genauso wie ich die Härte misste, ist mit "Judas Christ" sehr gut bedient. Als Anspieltipp kann ich den ersten Track "The Return Of The Son Of Nothing" empfehlen. Kein Meisterwerk, aber auch kein Scheiß was TIAMAT da produziert haben. "Judas Christ" ist eine nette Scheibe für den Feierabend, mehr aber auch nicht...
Musik: 6,5 Klang: 8,5 Spielzeit: 52:38 (DER LEUTERER)
Eine auf weltweit nur 1000 Exemplare limitierte 4CD-Box, welche längst
wieder ausverkauft ist, enthält alle drei Studioalben "Angels Fall
First, "Oceanborn" und "Wishmaster" sowie die letzte EP "Over The Hills
And Far Away" mit sechs Live-Bonustracks. "Oceanborn" enthält zusätzlich
noch "Sleeping Sun", bei "Wishmaster" gibt's als Leckerli noch die
Original-Version von "Sleepwalker" mit der NIGHTWISH an der finnischen
Grand Prix-Vorentscheidung teilnahmen (auf der Single "Deep Silent
Complete" und auf der "Wishmastour 2000"-EP befindet sich jeweils die
"Heavy Version" des Stücks - ein großer Unterschied zur eher poppigen
Original-Version). Die vier Picture-CDs über- und nebeneinanderlegt
ergeben Tarja's Gesicht und im Booklet sind alle Texte. Zum Preis von
36EUR gab's dermaßen viel NIGHTWISH auf einmal noch nie zuvor, doch
mittlerweile liegt der Preis bei weit über 100EUR - Tendenz steigend.
Musik: -/-
Klang: -/-
Spielzeit: 51:45, 53:15, 56:44, 51:17
(THE MIGHTY SCI!)
Schon die ersten drei STORMWITCH-Alben "Walpurgis Night" (1984), "Tales
Of Terror" (1985) und "Stronger Than Heaven" waren nicht von schlechten
Eltern (ich lege Euch die Best-Of "Priest Of Evil" wärmstens ans Herz,
welche die besten Stücke dieser drei Alben enthält), doch der
1987er-Klassiker hier ist ob seiner geschlossenen Kompaktheit das
State-Of-The-Art Werk der Deutschen. Hier stimmt von der ersten bis zur letzten
Note einfach alles, melodischer Metal in Vollendung, wie man ihn besser
gar nicht machen kann. Lange Zeit war "The Beauty And The Beast" nicht
mehr erhältlich, nun liegt's digital-remastert und mit drei Bonustracks
wieder vor. Leider hätte man aus dem ReRelease weitaus mehr machen
könnten (siehe "Priest Of Evil"). Keine Texte, keine Linernotes und
zu allem Überfluß stimmt die Trackliste nicht, wurden die Bonustracks
einfach zwischen die regulären Albumtracks gepackt, was die Kompaktheit
der Scheibe auseinanderreißt, denn die Stücke entstammen den ersten drei
Alben und haben einen völlig anderen Sound. Dem nicht genug, hat man
aus "Welcome To Bedlam" "Welcome To Bediam" gemacht und bei "Cheyenne
(Where The Eagles Retreat)" einfach den Rest des Songnamens weggelassen.
Nunja, kommen wir zum Album: wie erwähnt stimmt hier alles. Eine
Melodic-Perle reiht sich an die nächste, gekrönt von einer der besten Balladen,
welche die gesamte Musikwelt je vernehmen durfte: "Tears By The Firelight"!
Mehr kann und will ich zu diesem Klassiker gar nicht sagen - KAUFEN!
Hier übrigens noch die KORREKTE Tracklist:
01. Call Of The Wicked
Musik: 10,0
Klang: 7,5
Spielzeit: 48:24
(THE MIGHTY SCI!)
Nicht zu verwechseln mit ihren amerikanischen Namensvettern,
veröffentlichten TYRANT zwischen 1985 und 1988 insgesamt vier Alben,
von denen nur eines wirklich gut ist, ja, es ist sogar dermaßen gut,
dass es sogar ein Metal-Klassiker ist! Die Rede ist vom Debütalbum
"Mean Machine", welches nun endlich wieder auf CD zu haben ist. Das
RockHard faselte damals irgendwas von ACCEPT-Kopie und so nen Müll -
alles TOTALER QUATSCH!!! TYRANT klingen zwar teutonisch, aber "Mean
Machine" lässt sich nun wirklich nicht in eine Kopie-Ecke stecken,
auch wenn die Einflüsse von JUDAS PRIEST und ACCEPT durchaus zu
vernehmen sind. Der Opener "Free For All" bläst in Punkto
Durchschlagskraft Eure Ohrmuscheln frei und Ihr könnt schonmal mit
Bangen anfangen und werdet es bis zum Ende der Scheibe nicht mehr
aufhören. Heiße Hit-Kandidaten: "Making Noise And Trinking Beer",
"Tyrant", "Invaders", "Blood Suckin' Woman" - öhm... eigentlich das
ganze Album! Hört Euch alleine schon mal die Gitarren bei "Blood Suckin'
Woman" an! Bei diesem Album stimmt einfach alles, angefangen von den
ultratruen Sex-Blood-Heavy Metal 'til we die-Rock'n'Roll-Sword and
Steel-Lyrics bis hin zum geilen Coverartwork - "Mean Machine" steht für mich
auf einer Stufe mit den besten U.S.-Undergroundklasikern - und ein
größeres Kompliment kann man einer deutschen Metalband nicht machen,
oder? Das Speedmetal-Brett "Killer Cat" beschließt ein Werk ohne einen
einzigen mittelmäßigen Song und präsentiert uns anschließend noch drei
Bonustracks vom vierten und letzten TYRANT-Album "Ruling The World" -
als da wären: "Burn You", "Blind Revolution" und "Set 'em On Fire".
Viel Spaß beim kaufen!
Musik: 10,0
Klang: 7,5
Spielzeit: 50:19
(THE MIGHTY SCI!)
Atemberaubender Prog-Trash-Metal aus Deutschland, ähnlich WATCHTOWER, SPIRAL ARCHITECT, SIEGES EVEN und doch eine ganz eigene Spur anders.
Lange wünscht man sich schon, dass etwas frischer Wind in die mittlerweile arg strapazierte Prog-Szene hineinwehen möchte.
Mit "Water" von COMPLEX 7, dem Vierer aus Marburg, dürfte genau dies eintreten.
Der offene, transparente Sound der CD ist auffällig und wird gefallen.
Hervorragendes Drumming und mit sauberen bas-ics herrlich schräge Grooves absolvierend, steuern die Mannen von COMPLEX 7 den Prog-Himmel der härteren Gangart an.
Super ausgetüfteltes Gitarrenriffing mit brillierenden Soli runden das Feuerwerk extravaganter Metalsongs des Erstlings von COMPLEX 7 ab.
Der durchaus talentierte Sänger manöveriert sich und seine Vocals auch über hohe musikalische Klippen, von denen es auf "Water" nicht gerade wenige gibt. Manchmal erinnert er gar ein wenig an Warrel Dane (NEVERMORE). Nichtsdestotrotz gibt es auf "Water" Passagen in denen er an seine Grenzen stößt, obgleich er ob des schwierigen Materials, immer eine gewisse Balance behält.
So sehr mich die gesamte Produktion begeistert, so wünsche ich mir hin und wieder einen Hauch eingängigeres Material und - vielleicht eine zweite Gitarre? - von wegen Schub.
Alles in allem "Daumen hoch" für COMPLEX 7.
Musik: -/- Klang: -/- Spielzeit: 66:00 (THORNS)
Ausverkauftes Haus.
Die Oberhausener Arena bietet einen hervorragenden Sound in einem erstklassischen Setting.
Punkt 20:00 Uhr beginnen PAIN OF SALVATION einen atemberaubenden Gig der genau nach 50 Minuten leider endet. PAIN OF SALVATION glänzten mit ausgesprochen guter Spiellaune, sympathischer Ausstrahlung und perfekten Vocals. Man merkte ihnen an, dass sie ihre Chance im Vorprogramm von DREAM THEATER nutzen wollten. Und ich bin überzeugt, für sie war das Konzert ein Triumphzug. Ich zumindest ziehe los und besorge mir die CDs, die mir von PAIN OF SALVATION noch fehlen. Großartig! Und für mich die Matchwinner des Abends.
21:15 Uhr, DREAM THEATER! Ich bin nun wirklich ein Die Hard Fan, aber diesmal war's zu viel. Drei Stunden endloses Dream Theater "Schau-mal-was-ich-alles-drauf-hab" Gefiedel. Hilfeee!!
Der Opener war mit "The Glass Prison" schon klasse gewählt und ließ einiges erwarten. Danach fiedelten sich DREAM THEATER, aber wirklich, zwei Stunden durch namenlose Songs (Konnte einfach nichts mehr auseinanderhalten!) aller ihre Scheiben. Gnadenlos perfekt. gnadenlos heavy, gnadenlos kalt. James La Brie ging mir (Sorry!), irgendwann, aber so was von auf die Nüsse mit seinem häääääääHÄÄÄÄÄÄ Geplärre. Schade!
Ich schaute mich ständig nach meinen Nachbarn um, von wegen Selbstreflexion, und so, aber auch die standen zeitweise ratlos und gelangweilt herum. "Hallo James, man darf auch mit dem Publikum sprechen", hätte man zurufen wollen.
Ok ok, nach "Pull me under" inclusive eingestricktem "Master of Puppets" hatten sie das Ruder, für mich jedenfalls, herumgerissen. Die Zugabenauswahl mit u. a. "Home" und "Take the Time" war 1a gelungen und die ganze Schose gut zu Ende gebracht. Endlich Bewegung im Innenraum und Tschüß.
Ein Wehmutstropfen ist geblieben: Drei Stunden DREAM THEATER halte ich nicht mehr durch. Auf jeden Fall nicht bei der Songauswahl, wie gehabt.
(THORNS)
Die vielseitigste, versierteste Prog-Rock Band der Welt gibt sich im Jahre 2002 mit "Six Degrees Of Inner Turbulence" die Ehre. Grotesk erscheint mir im nachhinein meine Sorge wie DREAM THEATER "Scenes..." toppen wollen. Lächerlich!
Was immer der verehrte Hörer erwartet, es wird erfüllt werden. Verschachtelte Arrangements voll atmosphärischer Dichte, schier nie enden wollende Kreativität und eine selten gehörte musikalische Spannbreite. Das wollen wir, und das bekommen wir als 2 CD Album.
"Six Degrees..." enthält Grooves ungeahnter Härte, gepaart mit diesen DREAM THEATER typischen Melodien wie sie epischer kaum sein könnten und brillierende Soli. Was sonst?!
Anspieltipps zu nennen ist angesichts eines ca. 42 minütigen Hammers auf CD 2 recht bizarr.
Na, vielleicht einen: Die Stimmung auf "A Glass Prison" erinnert mich an "Pull me under" und dürfte ein würdiger, wenn auch überlanger (im positivsten Sinne) Nachfolger des DREAM THEATER Evergreens werden. DREAM THEATER gehen konsequent ihren Weg weiter. Sie bedienen sich neuer Sounds, erweitern die Möglichkeiten der Vocals und - Jordan Rudess' Spiel verstehen und beschreiben zu können heißt Jordan Rudess zu sein. Ferner wette ich, dass Portnoy seine Finger im Spiel hat, wenn es auf "Six Degrees..." auch zappaesk zugeht.
Okay, eine DREAM THEATER CD ist überproduziert und nicht immer soo eingängig.
Wer DREAM THEATER kennt, weiß ja was kommt und auch der letzte Ignorant wird erkennen müssen, dass "Six Degrees Of Inner Turbulence" ein Meisterstück geworden ist.
Quod erant demonstrandi. Es werde Licht...
Musik: 9,5 Klang: 9,0 Spielzeit: 96:20 (THORNS)
Keine einfache Sache, um mal so anzufangen. Ich hatte mich von vornherein schon gefragt was da wohl auf mich zu kommen wird, zumal ja der Vorgänger "Jade" meiner Meinung nach schwer zu toppen ist und sich darüberhinaus das LineUp geändert hat.
Die Lieder auf "Serpentine" sind recht verschieden arrangiert worden: auf der einen Seite sind härtere Gitarren zu hören, gerade im rhythmischen Bereich. In der Mitte finden sich dann die bekannten eingängigen Songstrukturen und auf der anderen Seite sind auch sehr ruhige Stücke vorhanden.
Alles im allem sind die Songs ausgereifter und erwachsener geworden. Auf "Jade" waren die Songs recht simpel gestrickt, jetzt kommen deutlich mehr Strukturen und Feinheiten zum Vorschein.
Musik: 8,5 Klang: 9,0 Spielzeit: 43:15 (DER LEUTERER)
Leider liegt mir für diese Besprechung nur die blanke CD vor, so dass
ich über Beiheftgestaltung/Texte usw. keine Aussage treffen kann, vom
Hörensagen weiß ich aber, dass die CD-Hülle ein edles A5-Digipack sein
soll, und dass vier der insgesamt zehn Lieder (plus ein irritierendes
Geräusch-Intro) Coverversionen von den Undergrundbands AZUBHAM HAANI,
MOONBLOOD, LORD FOUL und ROOT sind. Insgesamt ist dieses zweite
reguläre Album einer der angesagtesten, wenn nicht momentan sogar DER
angesagtesten deutschen Black Metal Band(s) ein gutes Beispiel dafür,
wie verschieden die Bewertung von Black Metal ausfallen kann, je
nachdem, von welchem Standpunkt aus man das ganze betrachtet.
Soundtechnisch gesehen gibt es jedenfalls nichts auszusetzen, die
Produktion ist zwar nicht so gewaltig und majestätisch ausgefallen wie
beim Vorgänger "Herbstleyd", sondern eher roh und minimalistisch,
dennoch kommen alle Instrumente klar und deutlich zur Geltung und die
Musik tritt bei den schnellen Passagen ordentlich in den Arsch. Leider
kommt die lange Spielzeit der CD auch dadurch zustande, dass die meisten
eigenen Lieder der Gruppe für meinen Geschmack übergebührlich
ausgedehnt wurden, die Hälfte hätte jeweils völlig ausgereicht. Zwar
hat Monotonie bei einer Band wie BURZUM funktioniert, was das Entrücken
des Hörers in andere Sphären betrifft, bei NARGAROTH wird dadurch
lediglich Langeweile produziert. Eine Gruppe wie ABSURD wurde immer für
einfache Songstrukturen kritisiert und als "Drei-Akkorde-Punk"
verschrieen, NARGAROTH verwöhnen den Hörer dafür mit Vier-Akkorden in
nordischem Sound, die aber statt zwei Minuten wie bei ABSURD gleich
zehn Minuten endlos wiederholt werden. Nicht umsonst lautet ein
Sprichwort: "In der Kürze liegt die Würze!". Dazu trägt Kanwulf in
leicht variierenden Black Metal Stimmen (kreischen, keifen, grabestief)
Texte vor, die gemessen an den Titeln, teilweise an Pathos und
Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten sind, "The Day Burzum Killed
Mayhem", "Erik Rapes The Angels" (als Hommage an einen ehemaligen
Schlagzeuger der Band IMMORTAL, der vor einiger Zeit Selbstmord beging)
und natürlich "Black Metal ist Krieg". Aber ich rede hier und auch im
folgenden von meiner ganz persönlichen Meinung, die keinesfalls
deswegen repräsentativ dadurch ist, weil sie in diesem Magazin steht.
Viele Black Metaller haben NARGAROTH zu ihrer Lieblingsband erkoren,
weil sie mit einem Werk wie diesem die exakte Schnittmenge aus allen
Klischees repräsentieren, die für den wahren Untergrund-Black Metal der
frühen Tage (also hier vor allem den norwegischen Black Metal Anfang
der 90er Jahre) als essentiell betrachtet werden, und von ebendiesen
Black Metallern und sicher auch Kanwulf regelrecht verinnerlicht
wurden. Für all diese Leute wird diese CD eine wahre Offenbarung, eben
ein unbedingtes Muß sein. Ich jedoch finde, dass ein wenig Abstand bei
der Betrachtung des Ganzen zu Tage treten lässt, dass hier verdammt
wenig eigene Ideen mit dem professionellen Nachspielen von
traditionellen Hörmustern (ja, ein Lied klingt wie von DARKTHRONE's
"Transilvanian Hunger" oder ein anderes wie von DARKTHRONE's "Under A
Funeral Moon" und jenes "Erik..." hat natürlich IMMORTAL-Riffs am Start,
weil, es ist ja ein Tribut an einen IMMORTAL-Schlagzeuger) aufgepeppt
wurden. Spaßigerweise ist die Coverversion von AZUBHAM HAANI, der heute
weithin unbekannten Band des Schweden Linus Akerlund, dessen
Musikerkarriere durch eien mehrjährigen Knastaufenthalt wegen
versuchten Totschlags/gefährlicher Körperverletzung ein jähes Ende
fand, noch der wahrhaftigste Black Metal auf dieser CD. Imagemäßig ist
das ganze einfach nur lachhaft. "Black Metal ist Krieg?, Ihr Wichser"?!
Ein Krieg, in dem man sich wahlweise entweder selbst ermordet, oder man
ermordet sich gegenseitig, ehe der Feind es tun kann?! Na dann, schön
weiterwichsen, bis die entgültige Dunkelheit hereinbricht! Black
Unverschämt Metal - ein neues Sub-Genre wurde geboren!
Musik: 4,0
Klang: 7,5
Spielzeit: 70:21
(WOLF WOLFSON)
Dies ist die Demo der Overather GothicMetal Band ANUBIZ, welche im Mai 2000 in ihrem Proberaum von einem Freund (Kellerkind) aufgenommen wurde. Das LineUp besteht aus Jörg Erkelenz (Frontgrowler), Eva Christina Paschen (Female Vocals), Greg T. Coates (Bass), Jörg Mohr (Keys), Michael Eichhorn (Guitar) und Alex Becker (Drums).
Schon beim ersten Track auf "Pretty In Pain" fällt leider die Produktion der Scheibe negativ auf, aber bei geringen finanziellen Mitteln geht es nunmal leider nicht anders. Dies sind wir ja schon von einigen anderen Bands aus dem Metalbereich gewohnt. "Mein letzter Weg" kann jedoch durch eine eingängige und sehr schöne Melodie und einen guten Keyboardeinsatz (wie auf der gesamten Scheibe, dazu später mehr) überzeugen. Die Growls von Jörg wirken nicht zu tief, man
versteht die Texte recht deutlich bei mehr oder weniger konzentriertem Hinhören. Eva's klassischer Gesang kommt leider desöfteren zu leise rüber, ausserdem wirkt er zumindest auf mich recht emotionslos, und ich würde Eva allgemein empfehlen sich mehr auf die emotionalen Schwankungen zu konzentrieren, als möglichst hoch zu kommen, bzw. den Ton zu halten. Wie ich der Band selber schon vorgeschlagen habe, würde ein THE GATHERING-mäßiger Gesang hier mit Sicherheit besser reinpassen. Ich denke Eva
sollte das einfach mal probieren, in dieser Form wäre dann auch eine gewisse Eigenständigkeit vorhanden, da es ja eigentlich nur Bands gibt, die tiefe Deathmetal-Growls mit klassischem und zugleich recht hohen Frauengesang in Verbindung bringen (u. a. WITHIN TEMPTATION, AFTER FOREVER, früher THEATRE OF TRAGEDY) oder halt nur einen "normalen", emotionalen Frauengesang der Marke THE GATHERING. Eine Band die den optimalen Konsenz gefunden hat ist mir bisher nicht bekannt, ich denke da wären die 5 Overather die Ersten :)
Die Lyrics in Zusammenhang mit der Musik, versuchen den Hörer "in eine Welt, in der die Schönheit des Leidens und die Symphonie aus Trauer und Hass allgegenwärtig ist" zu führen, was leider durch die miese Produktion nicht wirklich erreicht wird. Was man widerum auch erwähnen sollte ist: Irgendwie ist es aber auch lobenswert von einer kleinen Lokalband die bisher nur Auftritte in einer recht begrenzten Region hatte, Musik zu machen, die unter dem Banner eines recht ausgefüllten und teilweise vielleicht auch
"langweiligen" Genre's steht. Diesen Song ("Mein letzter Weg") empfehle ich daher auch als Anspieltipp (vorallem weil er ab 4:45 so schön los rockt ;-) ). Die darauffolgenden vier weiteren Tracks sind alle mittelmäßig, wobei "Death Of A Friend (live)" noch eine schöne traurige Ballade ist. Alles in allem ein durchschnittliches Demo, das von sehr sympathischen Musikern mit Liebe gemacht wurde - auch wenn die Musik nicht homogen wirkt durch die schlechte Produktion; zu oft wird man beim intensiven Hören
wieder rausgerissen, was auch eine Kritik im üblichen Sinne nicht gerade leicht macht. Weitere Details zur Band und zu ihrem ersten Album, welches wohl Ende Februar 2002 rauskommen wird und auf den Titel "Zu Neuem Leid" hören wird, findet ihr unter www.anubiz.de.
Musik: -/- Klang: -/- Spielzeit: 26:56 (MEPHISTO)
Bereits mit ihrem zweiten Album beglücken uns die Electro-Deathmetaller von THE PROJECT HATE. Nach dem zuvor sehr erfolgreichen Debut "Cybersonic Superchrist" (2000) ist es den beiden Jungs Kenth Philipson (ex-BRAINCANCER, LEUKEMIA, LAME) und Jörgen Sandström (ex-GRAVE, ENTOMBED) mal wieder gelungen, eine sehr ausgewogene und eigenständige, aber trotzdem hammerfette Mischung aus Deathmetal, Gothicmetal und Synthisound dem Hörer in die Lauscher zu dröhnen. Die Produktion wurde von NASUM's Mieszko Talarczyk im Soundlab Studio übernommen, dementsprechend bläst einem diese Scheibe wirklich alles aus der Birne. Die Sängerin Mia Stċhl sorgt für eine gehörige Portion schöner Melodien und schönem Gesangs, welcher insgesamt meiner Meinung nach sehr essentiell für die einzelnen Tracks ist. Female Vocals im Death rulen halt :)
Okay, das war genug der schönen Worte... kommen wir zur Musik:
Der erste Track namens "I smell like Jesus... dead" (Anmerkung: lustiger Songname, eh? :)) rockt nach einem "Go!" Growl schon mächtig los. Auffallend: das extrem fette Riffing und der dazu nahezu perfekt arrangierte Sound der Drums und des Keyboards. Zu den "elektronischen" Melodien: ich weiß nicht ob eventuelle "ägyptische" Einflüsse bewusst oder unbewusst eingebracht wurden, auf jedenfall erinnern sie mich immer wieder daran. Dieser Track beinhaltet auch schon eine kurze, cleane Male-Vocal-Passage und der darauffolgende Part übernommen von Sängerin Mia haut einen dann völlig weg. Glückwunsch,
sehr ungewöhnlich und progressiv alles. Man merkt erst im nachhinein, dass durch diese vielen im DM ungewöhnlichen Effekte ein homogenes Sounderlebnis aufkommt... es ist etwas völlig anderes. Ich persönlich sollte vielleicht gestehen, dass ich das Demo und das spätere Debüt der Band leider nicht kenne - ich hatte zwar von ihnen gehört, aber ich hatte nicht geglaubt etwas zu verpassen. Der zweite Track "Can't wait" ist mein persönlicher Lieblingstrack auf diesem Silberling... selbstverständlich empfehle ich ihn euch dann auch als Anspieltipp :) Hmm, dazu empfehle ich auch noch (!) Track Nummero 5 auf diesem Longplayer... "Hate Incarnate" heisst dieser, und er vermittelt glaube ich auch einen ganz guten Eindruck in die Musik von TPH. Mir gefällt das neueste Meisterwerk "When we're done your flesh will be ours" sehr gut, und es wird wohl auch jedem gefallen, der auf fettes Riffing, rockige Songs die zum "Kopfschütteln" einladen und Eigenständigkeit steht, gefallen. Old-School-Deathmetallern wird diese Scheibe mit Sicherheit nicht gefallen, aber hey! Hört wenigstens mal rein, dann könnt ihr euch ja wieder zum Deathmetal der Anfang 90er Jahre verkriechen ;)
Nun gut, noch ein abschliessender Kommentar: Ja Jungs, you're done, my flesh is yours:
Musik: 9,0 Klang: 8,5 Spielzeit: 58:03 (MEPHISTO)
Man könnte wirklich denken, dass WINDIR nur eine Band aus dem nordischen 08/15-Schwarzmetallkompott sind, nachdem man einen Blick auf das Cover und das Tracklisting von "1184" geworfen hat. Aber wenn man diesen Silberling in den CD-Player einlegt und noch keines der beiden Vorgängeralben ("Soknardalr" und "Arntor") kennt, stellt man schon nach kurzer Zeit fest, dass man
falsch gedacht hat. Trotz des massiven symphonischen Einschlags gefällt diese CD bereits vom ersten Track ("Todeswalzer") an. Die Keyboards wirken eher begleitend, auch wenn sie sehr häufig zum Einsatz kommen. Damit steht fest: WINDIR ist mit Sicherheit kein "Clown Act" wie
DIMMU BORGIR es geworden sind. Die Melodien auf "1184" sind z. T. sehr schön und besitzen etwas mystisches. Der standardmäßig gekreischte Gesang von Bandfounder Varfalf passt dazu auch noch ganz gut in das Gesamtbild; er wirkt nicht lächerlich, aber auch nicht unbedingt einzigartig - halt so wie man es vom Blackmetal her kennt. Zusätzlich kommen folkmäßige Vocals/Parts hinzu die diese CD noch abrunden und zusätzlich noch wunderbar zum Konzept von "1184" passen (siehe Interview). Überwiegend sind die Tracks sehr schnell, wenn auch durch den Keyboardeinsatz abwechslungsreich - ausserdem brillieren die Midtempo-Passagen durch geiles Riffing welches wohl jeden zum Rocken einlädt - Beispiel: "The Spiritlord" (Anspieltipp!). Alles in allem eine
sehr hörenswerte BM-Scheibe, wenn auch nichts herausragendes im Wust der BM Veröffentlichungen im letzten Jahr. Persönlich finde ich sie besser als die beiden Vorgängeralben. Mal sehen was noch so kommt, ich denke bei der Kreativität und Motivation Varfalfs kann man auf jedenfall gespannt sein.
Musik: 8,0 Klang: 7,5 Spielzeit: 51:28 (MEPHISTO)
Keine Frage: Thrash-Klassiker! Und zwar einer der besten, die in
Deutschen Landen je geschmiedet wurden! Wenn Mem von Stein im Opener
und Titeltrack losbrüllt "My mind twisted in two, the throat is cut;
Secret whispers speed, drive me nuts; I AM POSSESSED BY FIRE!" jauchzt
jeder Knüppelfan vor Freude auf! Von vorne bis hinten kracht es bei
diesem stark von EXODUS' "Bonded By Blood" beeinflussten Debütalbum,
wobei neben erwähnten Stück vorallem "A Mortal In Black", "Journey
To Oblivion" und "Silent Death" noch ein wenig deutlicher herausragen
als der Rest - und das, obwohl kein einziger schlechter Song darauf
enthalten ist. Jedenfalls - wer auf DESTRUCTION, KREATOR, EXODUS oder
SLAYER steht, wird mit dem Kauf von "Possessed By Fire" garantiert
nichts falsch machen. Als Bonus gibts noch die drei Tracks des ein Jahr
zuvor (1985) erschienenen "A Mortal In Black"-Demos. Zwar mit grottigem
Sound, aber der gute Wille zählt. Ansonsten sind im Booklet noch alle
Texte und umfangreiche Linernotes. Bangerherz, was willst Du mehr? Vom
schwachen, diesmal deutlich SLAYER-beeinlussten Nachfolger "Rising From
The Sea" rate ich Euch hingegen ab. Den braucht man wirklich nicht.
Musik: 8,5
Klang: 7,0
Spielzeit: 50:17
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hellion, Hard-Boiled
Hah! DAS MÜSST IHR GEHÖRT HABEN!!! Total abgefahren! HAMMERS OF
MISFORTUNE sind ein Side-Project von (THE LORD WEIRD) SLOUGH FEG, was
man natürlich teilweise schon deutlich heraushört. Doch nicht nur das,
sie vermengen Black- und Folk-Metal mit U.S. Epic-Metal, erhabener,
cleaner Gesang wechselt sich ab mit ner weiblichen Sängerin und einem
gefeiernden Schwarzmetall-Grunzer, folkige Gitarrenparts "The Witch's
Dance" erwecken gar Erinnerungen an BLIND GUARDIAN's "Bard's Song" oder
HAGALAZ RUNEDANCE - ansonsten erinnern die Jungens und Mädelz aus San
Fancisco an eine Mischung aus DOOMSWORD, CIRITH UNGOL, BROCAS HELM,
PECCATUM und vielleicht noch EMPEROR und weiß der Geier noch was. Macht
Euch selbst nen Eindruck, auf unserer Seite in der MP3-Section gibts
einige Downloads. Ich sag nur noch eines: zusammen mit HOLLENTHON das
bisher innovativste Album des Jahres - und nicht nur das, es gehört
auch noch mit zu den besten! Die Erstauflage kommt im schmucken,
goldfarbenem Digipack, das das Konzeptalbum mit seinen hübschen
Booklet-Zeichnungen noch mehr zu Geltung bringt. Zuschlagen!!!
Musik: 9,5
Klang: 7,0
Spielzeit: 46:17
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hard-Boiled, Hellion
Quasi als Überbrückung bis zum bald erscheinenden vierten Longplayer
der selbsternannten Hollywood-Metaller erscheint dieser Tage eine "EP",
die bei so manch anderer Band als Full-Length-Album rauskommt. "Rain Of
A Thousand Flames" wartet nämlich mit gigantischen fast 42 Minuten
ausschließlich neuem Songmaterial auf und wer da an B-Seiten Material
oder sowas denkt, der kann sich hier gerne vom Gegenteil überzeugen
lassen. Während der Titeltrack noch die typischen RHAPSODY-Trademarks
bietet, lässt schonmal das nette Klavier-Intro "Deadly Omen" aufhorchen,
bevor anschließend das über 13minütige "Queen Of The Dark Horizon" mit
Querzitaten aus Dario Argento's Horrorfilm-Epos "Phenomena" aufwartet.
Danach folgt die vierteilige "Rhymes Of A Tragic Poem - The Gothic Saga"
mit "Tears Of A Dying Angel" (mehr eine mit Instrumenten unterlegte
Erzählstory), "Elnor's Magic Valley" (RHAPSODY spielen echten irischen
Folk(!!!) - man glaubt es nicht! Geil!), "The Poem's Evil Page" (wieder
ein typischer Uptempo-Kracher) und dem Monumentalepos "The Wizard's
Last Rhymes" in dessen über zehnminütigen Verlauf Zitate von Dvorak's
"Aus der Neuen Welt"-Symphonie verwendet werden. Klingt zwar durchaus
majestätisch und aufregend, aber der gute Verfasser dieses Highlights
menschlichen Schaffens würde sich monatelang im Grabe herumdrehen, wenn
er das hören müsste (*g*). Wenn Ihr die RHAPSODY kauft, macht ein paar
Schritte rüber in die Klassik-Sektion und packt Euch gleich das Original
mit ein. Ich schwöre Euch - etwas Schöneres gibt's nur wahrlich selten
zu hören. Doch kauft nicht irgendeine Aufnahme. Kauft die von Carlo
Maria Guilini (Dirigent), hier läuft das Royal Concertgebouw Orchestra
zu wahren Höchstformen auf (Sony 58946, 2CDs) oder alternativ die
Aufnahme von Sir Georg Solti mit dem Chicago Symphony Orchestra
(Decca/UMG 410 116-2) - randvoll mit populären Melodien die jeder von Euch
irgendwo schonmal gehört hat, macht Ihr da garantiert genauso wenig
falsch wie mit dem Erwerb der neuen RHAPSODY. Das gute Teil gibts schon
für lächerliche 10,22EUR/19,99DM, das limitierte Digi kostet ein
bißchen mehr, hat dafür ein etwas kindisches Ausklapp-Monster, aber
auch einen gigantisch-kultigen Videoclip vom Titeltrack, auf dem die
Band vor ner Burg mit Lachkrämpfen auslösenden Schwertern herumfuchtelt,
eine von Satan besessene Gothic-Tante mit ihren gepiercten Titten durch
den Wald tanzt und sogar noch Schloß Neuschwanstein dem "Rain Of A
Thousand Flames" zum Opfer fällt. Das ist sowas von abartiger Kult, dass
ich das Teil gleich zum Videoclip des Jahres gewählt habe.
Musik: 9,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 41:55
(THE MIGHTY SCI!)
Bereits im Jahr 2000 debütierten BORN OF FIRE mit "Transformation", das
im Songwritingbereich einfach noch nicht so ganz zu überzeugen wußte,
zwar sehr nach Kult roch, aber letztendlich nichts highlightiges an
sich hatte. Nun sind sie mit einem neuen Drei-Track Demo zurück, welches
die Stücke "Centrifuge", "Lifemares" und "In The End" enthält. Geboten
wird leicht progressiver 80er-PowerMetal, der mal ein wenig an STEEL
PROPHET, mal an... mhmh... ja... an wen eigentlich... mir liegt's auf
der Zunge aber es fällt mir einfach nicht ein... jedenfalls - wer auf
STEEL PROPHET steht, kann hier getrost mal reinhören, auch wenn zu den
Vorbildern noch ein deutliches Stück fehlt, denn was BORN OF FIRE
letztendlich abgeht, ist etwas mehr, was im Ohr hängen bleibt und etwas,
was der Band einen höheren Wiedererkennungswert bringt.
Spielzeit: 15:16
(THE MIGHTY SCI!)
Kontakt: BORN OF FIRE, 3343 W. Taro Lane, Phoenix AZ 85027, U.S.A.
Das Demo gibts auch bei Hard-Boiled für 15 Mark.
Nach den beiden Frankreich-only EPs von FREEDOM CALL ("Taragon" und die
Akkusik-Scheibe "Silent Empire" werfen NTS nun eine weitere Rarität auf
den Markt: auf dem Cover schneidet Tobias Sammet in einer französischen
Polizeiuniform Grimassen, der Titeltrack war bereits als Hidden-Track
auf der deutschen Single "Painting On The Wall" enthalten, ebenso das
zweite Stück, "Wings Of A Dream (2001)". So ziemlich exklusiv ist dann
allerdings der Videoclip zu "All The Clowns", bei welchem EDGUY in einer
Fabrikhalle spielen und Tobi mit seinen Kuhfell-Pantoffeln durch die
Pfützen stampft - zum Totlachen! Kein Mensch weiß allerdings, warum der
Clip nicht ausgespielt, sondern nach zwei Minuten einfach ausgeblendet
wird, denn meines Wissens ist das gute Teil nirgendwo sonst käuflich
erhältlich (gewesen). Mysteriös. Grüße an Tobias "Cruchot" Sammet, Jens
"Gerber" Ludwig, Dirk "Fougasse" Sauer, Tobias "Merlot" Exxel und Felix
"Berlicot" Bohnke: wo ist der Rest des Clips geblieben?! Am Ende bleibt
also nicht viel übrig von dieser Promo-Single - ein geiles Cover, das
den Kauf für die DieHard-Fans bestimmt alleine schon wert ist, zwei
bereits bekannte Audiotracks und ein ausgeblendeter Videoclip. Ob das
die Investition wert ist, müsst Ihr selbst entscheiden.
Musik: -/-
Klang: 9,0
Spielzeit: 7:50
(THE MIGHTY SCI!)
Beim Namen EMERALD denken so manche Leute an die Holländer, dessen
einziges Album unter dem Namen "Iron On Iron" vor einiger Zeit beim
Iron Glory-Label wiederveröffentlicht wurde und das zweifelsfrei in
jede ordentliche Sammlung gehört. Andere widerum denken an die Schweizer,
die noch aktiv sind und gerade mit ihrem neuen Album "Calling The
Knights" am Start sind. Eine noch kleinere und noch feinere(?) Fangemeinde
denkt dabei mit einem riesigen Ständer in der Hose an eine EP einer
U.S.-Metal Band. Diese legendäre EP "Armed For Battle" wird (auf gut
erhaltenem Original-Vinyl) auf Metalbörsen oder bei Raritätenhändlern
inzwischen für um die 500(!) Mark gehandelt. Endlich gibt es eine
kostengünstige Alternative: das gute Teil ist nun offiziell als
Silberling erhältlich. Zusammen mit einer weiteren Rarität - ORACLE's
ebenfalls einziger Veröffentlichung, der "Selah"-EP.
EMERALD spielen epischen Midtempo-Metal mit teilweise wunderschönen,
getragenen Melodien, welche durchaus mit vollkommen eigener Note zu
überzeugen wissen. Besonders Sänger Larry Phillips setzt mit seinem
eigentümlichen, teilweise verhalten-magischen Stil schwere Akzente,
macht "Armed For Battle" zu etwas ganz besonderem. Die Geschwindigkeit
der Musik passt zu seiner Stimme wie die buchstäbliche Faust auf's
Auge, besonders in nachdenklichen Momenten wird's wirklich genial. Wenn
Larry bei "Look To The Stars" mit den Worten "I look around the world
today, depressed at what I see. A place that's filled without love,
the lost reality." beginnt, fällt man automatisch vom Stuhl und fängt
an vor der Stereoanlage zu knien. Wer hier jetzt an Depri-Mucke denkt,
den kann ich gleich mit dem Endes dieses Songs widersprechen: "But there
is hope among the stars, the light is burning bright, When you're down,
look to the sky, you will feel alright...". Kein Wunder, dass dieses
ReRelease auf dem amerikanischen White-Metal Label Magdalene erschienen
ist. Doch egal, welchen Glauben man hat, der sollte bei Musik eh keine
Rolle spielen. EMERALD gehören mit zum besten, was der U.S.-Metal je
hervorgebracht hat. Das Reissue wartet übrigens mit zwei schweineraren
Bonustracks auf: "Traitor" und "Born To Die" vom Sampler "California
Metal II". Diese unterscheiden sich stilistisch vom "Armed For Battle"-Material:
"Traitor" ist ein Uptempo-Song mit agressiveren Vocals, "Born
To Die" hat eine Strophe-Refrain-Strophe Konstellation, die gar nicht
mal selten ist, allerdings auf der EP dann nicht mehr verwendet wurde.
Stilistisch würde ich sagen lassen sich EMERALD am ehesten irgendwo
zwischen alten MANOWAR, RUTHLESS und HEAVY LOAD einordnen.
ORACLE sind hingegen eine etwas neuere Band, denn während "Armed For
Battle" aus dem Jahre 1986 entstammt, wurden die Songs von "Selah"
erst 1992 aufgenommen. Die Band erschuf nur diese sieben Stücke, bevor
sie wegen diverser Streitigkeiten wieder zerfiel. Sänger Shawn mischte
dann bei TRAMPLED UNDERFOOT und K-OCTAVE mit. Letzere sind ein OCTOBER
31 Side-Project das längere Zeit unveröffentlicht blieb und dieses Jahr
via Hellion Records das Licht der Welt erblickte. ORACLE gehen in eine
andere Richtung als EMERALD, spielen schneller, riff-orientierter und
haben teilweise sehr modernes Gitarrenspiel, wie es zu Beginn der 90er
nicht selten war. Die Band ist wirklich gut, weder am Gesang noch
instrumentell kann man herummäkeln und doch vermisse ich etwas: Songs,
die sich festsetzen, die man nicht mehr vergisst, die einen für sich
einnehmen. So wie es bei EMERALD der Fall ist. Somit würde ich "Selah"
nicht unbedingt einen Underground-Klassiker nennen. Aber Euer Geld ist
ja alleine für EMERALD bereits bestens angelegt, im Booklet findet man
die Biografien beider Bands und sämtliche Texte und die CD ist ellenlang,
so dass man hier wirklich ein geiles Preis-/Leistungsverhältnis bekommt.
Vielleicht sind ORACLE ja besser, aber einfach nicht mein Stil.
Entscheidet selbst.
Eile ist geboten: das Reissue ist auf 1000 Einheiten limitiert und somit
um 200 Einheiten seltener als die eh schon als "rare as hell" betitelte
Vinyl-Ausgabe. Beim Label schon wieder ausverkauft!
Musik: 9,0 (EMERALD), 7,0 (ORACLE)
Klang: 7,0 (EMERALD), 8,0 (ORACLE)
Spielzeit: 71:10
(BATTLE ANGEL)
Gesichtet bei: Hard-Boiled, Hellion, Rising Sun
Hoppla!? Was ist das? Eine Newcomerband aus Frokreisch - etwas wirklich
seltenes. Was noch seltener ist: dieses Debüt ist dermaßen geil, da
haut's Euch die Titten weg! Ein 500 Tonnen Metalltruck, der scheinbar
direkt aus den 80ern ins Hier und Heute katapultiert wurde und noch
am ehesten an SORTILEGE und ADX erinnert. Sänger Sylvain Mollard
kreischt sich die Seele aus dem Leib und liefert sich gleichzeitig
heftige Gitarrenduelle mit Mathieu Poulain - ja sakra! Nachdem der
Opener "Prince des Tenebres" bereits alle Falschmetaller gnadenlos in
Grund und Boden gemetzelt hat, fängt "Le Fils de Satan" mit einer
wunderschönen Gitarrenmelodie an, wie sie nur aus dem Land der Baguettes
kommen kann, bevors wieder so richtig lospfeffert. Was für ein Groove.
Was soll ich da noch viel rumreden, dieser Teil hier MÜSST Ihr einfach
kaufen. Gehört für mich zu den besten Veröffentlichungen des Jahres.
Am Schluß gibt's mit "Les Enfants de l'Ombre" ein tolles ADX-Cover. Und
die Krönung: ein spitzenmäßiger Sound, den man bei Metal-Produktionen
leider viel zu selten bewundern kann.
Musik: 9,0
Klang: 9,0
Spielzeit: 43:43
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hard-Boiled
Auch wenn diese Stücke bereits in den 80ern aufgenommen wurden, so ist
es dennoch kein ReRelease. "Resurrection" gehört nämlich zu jener
Spezies Alben, die einfach verloren gingen und irgendwo vor sich
hin staubten, ehe sie nun wieder neu aufgelegt werden. Ein Album aus
der heilen 80er-Metalwelt. Und genauso klingt der Sound: Melodic-Metal
der DOKKEN/LEATHERWOLF/FIFTH ANGEL-Richtung, der zwar diese Vorbilder
nicht ganz erreichen kann, jedoch wirklich geile Songs an Bord hat,
die keinen Fan dieser Musikrichtung enttäuschen werden. Dafür stehen
Granaten wie der Opener "By Your Side" oder das geile "On A Star", bei
welchem famose Gitarren um die Wette solieren - welch eine Freude!
"Dancing In The Night", "Dangerous Living" oder "Burning Steel" (da
haut's Euch die Glocken weg!) - vollkommen egal was man hier als
Anspieltipp heraussuchen will - alles Melodicperlen ohne Gnade. Mein
letzter und aufregenster Versuch Euch "Resurrection" zu empfehlen:
KAUFEN!
Musik: 8,5
Klang: 7,5
Spielzeit: 45:14
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hard-Boiled, Rising Sun
Kein Zweifel, das Traumtheater aus New York ist die größte Progressive
Metal-Band aller Zeiten und wird es vermutlich immer sein. Die
non-konventionellen Arrangements gepaart mit totalitärer Eingängigkeit,
wie sie noch auf "When Dream And Day Unite" und dem Jahrtausendwerk
"Images And Words" zu hören waren, ist ihnen zwar schon länger abhanden
gekommen, dennoch stehen ihre Werke als Monolithen in der Metal-Welt,
welche sie durch ihr Erscheinen für immer veränderten. Auf "Live Scenes
From New York" werden die Studiotracks nicht einfach 1:1 nachgespielt,
"Through Her Eyes" oder "The Spirit Carries On" entfalten mit
Gast-Sängerin Theresa Thomason eine völlig neue Wirkung, bei letzterem
Track wurde sogar ein Gospel-Chor hinzugenommen und just in diesem
Moment blitzte und zuckte es in meinen verwobenen Gehirnwindungen: ein
ähnliches Feeling entfachte bereits die ROGER WATERS Live-CD "In The
Flesh", welche ebenfalls mit Gospel-Chören aufwartet und so alte PINK
FLOYD-Hits in neuem Licht erstrahlen lässt. Nuja, wie auch immer:
"Live Scenes..." ist ein aktueller Querschnitt aus dem grandiosen
Schaffen einer Überband, das komplette "Scenes From A Memory"-Album
ist darauf enthalten, das hypergeniale "A Change Of Seasons" (geile
Zwischeneinlage, wie inzwischen üblich für DT) und noch einige anderen
älteren Teile. Die Soundqualität erreicht natürlich längst nicht die
Studioalben, geht jedoch ok, alles klingt ehrlich und basisch, weder zu
roh noch irgendwie overdubbt. Genauso mögen wirs. Ein Muß für jeden
DREAM THEATER-Fan, ein Jahrhundert-Livealbum wie "Staying A Life" oder
"Made In Japan" isses natürlich nicht, wer so 'nen O(h)rgasmus haben
möchte, besorge sich bitte die DREAM THEATER-Christmas 2000-CD, die
haut Euch ins Koma, garantiert!
Einen Kommentar kann ich mir an dieser Stelle aber nicht verkneifen:
die 45 Mark für die 3 CDs gehen in Ordnung, aber die Aufmachung nicht!
Der billige Bierdeckel-Umschlag droht bereits beim zweiten mal aufklappen
zu Staub zerfallen, eine ganz neue Recycling-Methode, die CDs verkratzen
beim mehrmaligen rein und rausziehen und ein Booklet gibts auch nicht.
Da verweise ich großzügig auf den Japan-Import.
Musik: -/-
Klang: 7,0
Spielzeit: 60:03 / 66:38 / 60:53
(THE MIGHTY SCI!)
Klang ist der gleiche, Bonustracks gibts keine und dennoch lohnt sich
der Japan-Import: Original-Cover (mit brennendem World Trade Center),
sehr makaber, wenn man bedenkt, dass dieses Album mit genau diesem
Cover genau am 11.09.2001 in den U.S.A. in die Läden kam, alle drei
CDs sind in einer schmucken weißen Samthülle, damit sie im Karton
nicht verkratzen, die Karton-Hülle ist VIEL stabiler als die der
Euro-Version und noch dazu um einiges größer (was dem Cover zu mehr Geltung
verhilft), außerdem gibts noch ein Booklet mit japanischen Liner-Notes
(weniger wichtig) und ein weiteres(!) mit unzähligen Farbfotos von
verschiedenen Tourneen - HAMMER! Etwas schmerzhaft: 80 Mark müsst Ihr
dafür hinblättern, also fast das Doppelte wie für die Euro-Pressung.
Dafür habt Ihr wenn Ihr schnell seid eine baldige Rarität (das Original-Cover gibts bestimmt nicht mehr lange).
Musik: -/-
Klang: 7,0
Spielzeit: 60:03 / 66:38 / 60:53
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hellion
Haha, jetzt werdet Ihr mir bestimmt bald den Vogel zeigen - Euro-Version,
Japan-Import - jetzt kommt Mighty auch noch mit nem Korea-Import. Das
hat allerdings ausnahmsweise mal einen Grund: diese Box ist streng
limitiert und gabs (längst ausverkauft) eben nur in Korea oder über
diverse dubiose Importhändler. In dieser Box: das 3CD-Vermächtnis
"Live Scenes From New York" im fetten JEWEL-CASE(!!!) - also nicht wie
im Rest der Welt im Karton - mit dickem Booklet und einem Gewinngutschein
für eine Petrucci-Gitarre. Damit nicht genug, liegt dieser Box (sonst wär's
ja keine) ein DREAM THEATER-T-Shirt bei. Allerdings keines, welches
irgendwo anders erhältlich ist und sein wird: Simpsons-Zeichner
Bill Morrison hat die komplette Band karikiert, die gerade auf der
Bühne spielt, die Simpsons-Family bangt vor der Bühne im Fotograben -
NUR NOCH GEIL!!!!!!!!!! Eine absolute Monsterrarität, welche bereits
via eBay für 300-350 Mark gehandelt wird, aber eigentlich unbezahlbar
ist. Ich persönlich habe nicht ganz soviel Geld dafür ausgegeben, wäre
auch etwas zu viel des guten gewesen...
Musik: -/-
Klang: 7,0
Spielzeit: 60:03 / 66:38 / 60:53
(THE MIGHTY SCI!)
Es ist schon sehr gewagt eine PINK FLOYD-Best Of herauszubringen, denn
die Konzeptalben dieser Legend erlauben es eigentlich fast gar nicht,
dass man bestimmte Stücke aus ihrem Kontext herausreißt. Vorallem, wenn
wie hier zusätzlich auch noch die Reihenfolge ihrer Entstehung
durcheinandergewürfelt wurde. 26 Monumente aus allen Phasen der
Band-Historie werden hier feilgeboten, darunter mit "When The Tigers
Broke Free" eine absolute Rarität, welche bis dato noch nie offiziell
auf CD erhältlich war. Den beiden CDs liegt ein umfangreiches Booklet
bei, welches die Texte der gesamten Stücke enthält, allerdings weder
mit näherer Historie, Liner-Notes oder sonstigen Informationen zur
Band aufwartet. Gerade DAS hätte man bei einer Best-Of allerdings mehr
berücksichtigen sollen, denn die Zielgruppe die noch nichts oder wenig
von den Engländern kennt, wird mit aus dem Kontext gerissenen Lyrics
nicht viel anzufangen wissen. Das Remastering entspricht nicht denen
der EMI-Remasters von 1992, wurde nochmals etwas verfeinert und somit
klingen PINK FLOYD so gut wie nie zuvor. Ich halte trotz des epochalen
Songmaterials nicht sehr viel von dieser Compilation. Wer PINK FLOYD
wirklich kennenlernen will, kauft sich die kompletten Alben und
befasst sich mit deren Konzepten. Zumindest "Dark Side Of The Moon",
"Wish You Where Here" und "The Wall" sollte JEDER Rocker und Metaller
in seinem Regal haben und regelmäßig anbeten, wer mehr will, kann sich
noch "Atom Heart Mother", "Meddle", "Animals" und die (wie zumindest ich
finde) guten Spätwerke der Marke "The Division Bell" und "A Momentary
Lapse Of Reason" zulegen. Nicht ganz die Zustimmung findet "The Final
Cut", welches wirklich nur textlich gesehen aufregend ist und sehr am
Rande der Ertragbarkeit dürften sich (zumindest für die Leser unseres
Magazins) die sehr frühen, arg drogenunterlegten Band-Outputs der Syd
Barrett-Phase bewegen. Zusammengefasst: eine sehr fragwürdige
Veröffentlichung, die (wie schon das letztjährige "Is There Anybody
Out There?"-"The Wall"-Live-Rip-Off) nach reiner Geldmacherei riecht.
Musik: -/-
Klang: 8,0-10,0
Spielzeit: 76:52 / 78:38
(THE MIGHTY SCI!)
"The Arachic Curse" nennt sich mein Lieblingsalbum von BORKNAGAR,
unfassbar, was da alles an Ideen verbraten wurde, mystischer, melodischer
Blackmetal mit nachvollziehbarem und sehr abwechslungsreichem
Songwriting - überallem thront der erhabene cleane Gesang von I.C.S.
Vortex. Inzwischen liegt vor uns das neuste Werk, das dazwischenliegende
Album "Quintessence" hab ich leider verpennt. Diesmal ist der bereits
allseits bekannte Vintersorg für den Gesang zuständig und auch er macht
seine Sache wirklich erstaunlich gut. Zwar sind nicht nur Monstertracks
wie der Opener "The Genuine Pulse" enthalten, doch mittelmäßiges findet
sich auch nicht wirklich und so kann ich "Empiricism" allen empfehlen,
die BORKNAGAR eh mögen und die im Blackmetal auch große Melodien und
cleanen Gesang nicht störend, sondern gewinnbringend finden.
Musik: 8,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 50:08
(THE MIGHTY SCI!)
SIE waren DER Überraschungserfolg des Jahres 2000. Mit ihrem Debüt
"Sunrise In Eden" gelang Gitarrist und Bandkopf Lanvall eine Symbiose
aus Weltmusikanklängen seiner drei vorherigen Instrumentalalben und
feinstem Melodic-Klassikmetal. Vom Label gepusht ohne Ende und einem
kleinen Hit Namens "Cheyenne Spirit" waren die Österreicher in aller
Munde, mußten sich in keinster Weise nachvollziehbar Vergleiche mit
NIGHTWISH anhören und bekamen somit noch mehr Propaganda zugesprochen.
Jetzt liegt der Zweitling vor und ich kann mich nur wiederholen: wer
EDENBRIDGE mit NIGHTWISH vergleicht, sie gar als billigen B-Abklatsch
abkanzelt und auf diesem Album weder Spannung noch großartige Momente
entdecken kann, der ist nicht peinlich imkompetent, sondern hätte es
auch verdient, dass man ihn seine Wichsgriffel abhackt, mit welchen er
derartigen Mist verzapft hat. Wahrscheinlich fehlt derartigen Geschöpfen
nur die Fähigkeit, mal für kurze Zeit über ihren abgestumpften True-Metal
Tellerrand rauszublicken in die große weite Welt. Auf "Arcana"
prügeln sich nicht irgendwelche Doublebass-Drums um die Wette, schreit
sich kein Affe die Seele aus dem Leib und gibts auch keine platten
Texte, bei "Starlight Reverie" oder "Fly On A Rainbow Dream" entfährt
man in die Relax-Welt von Lanvall und Sängerin Sabine Edelsbacher.
Musik: 9,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 57:06
(THE MIGHTY SCI!)
Jorn Lande ist ein hervorragender Sänger und hat bereits tödlich geile
Scheiben von ARK oder MUNDANUS IMPERIUM (MUSS man kennen!) veredelt.
Die meiner Meinung nach völlig überbewertete BEYOND TWILIGHT-Scheibe
übersah ich bis heute gerne. Jetzt kommt Jorn mit seinem zweiten
Soloalbum und wieder wird das Teil überbewertet ohne Ende, dass ich mich
an den Kopf fassen muß und mich frage, wer hier mal wieder gewisse
Redakteure bestochen hat - oder ist Jorn einfach ein guter Kumpel zum
Biertrinken? "Sunset Station" ist ein wirklich schmissiger AOR-Banger
der ins Ohr geht, das stimmt. Das leicht epische "House Of Cards" hat
ebenfalls wenig Makel, erinnert teilweise an DIO und dann wäre da noch
das tolle "Christine" - und dann ist Schluß, denn der Rest des Materials
bleibt weder irgendwo im Ohr noch sonstwo hängen, hat auch keine
herausragenden sonstigen Merkmale zu bieten, dümpelt irgendwo zwischen
SABBATH- und PRIEST-Riffs, ein wenig Doom und ein paar Zutaten von ARK
und sonstigem Zeugsel herum. Der Rausschmeißer "Bridges Will Burn" hätte
immerhin die Chance mal im Radio zu laufen - nunja, ich werd das Teil
wohl wieder verkaufen...
Musik: 6,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 42:31
(THE MIGHTY SCI!)
Eine späte Single-Auskopplung aus dem letzten Album "Dead Heart In A
Dead World" ist ausschließlich in den U.S.A. als Limited Edition
erschienen und soll somit mal wieder eine Kaufanregung für DieHard-Fans,
Komplettisten und Sammler darstellen. Darauf enthalten ist neben der
Album-Version und einem Edit des Titeltracks das bereits ebenfalls vom
Album bekannte SIMON & GARFUNKEL-Cover "Sound Of Silence", die "Love
Bites"-Interpretation des JUDAS PRIEST-Klassiker, das neue Stück "All
The Cowards Hide" und noch ein Videoclip von "Believe In Nothing".
"All The Cowards Hide" war bereits auf der ebenfalls erst lange nach
Releasetermin der Erstpressung limitierten Box-Edition enthalten, somit
zahlt man hier als DieHard-Fan wie inzwischen bei Century Media üblich
doppelt und dreifach für ein und das selbe. Fazit: wirklich nur was für
Leute, die wirklich ALLES haben müssen, was irgendwie nach limitiert
riecht, ansonsten: Finger weg!
Musik: -/-
Klang: 8,0-8,5
Spielzeit: 24:36
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hard-Boiled, EMP, Müller for Music
Da sind sie wieder! Das geniale Gothic-Flagschiff aus Norwegen schlägt
wieder zu. Der Vorgänger "Beyond The Veil" ist keine zwei Jahre alt und
schon ein Klassiker (stand in unseren Jahrescharts 1999 auf Platz 2
gleich hinter DREAM THEATER!), da sind die Erwartungen natürlich hoch.
Und TRISTANIA wären nicht sie selbst, wenn sie ihren erfolgreichen
Vorgänger einfach kopiert hätten. Klar, Vibeke verzaubert immer noch
zwischen Ronny Thorsen's Blackmörtel-verdächtigem Kreischgekeife (Morten
Veland hat die Band bekanntlich verlassen), aber vorallem in Sachen
Songwriting wurde doch einiges verfeinert, perfektioniert und auf eine
neue Ebene gehievt. Bestes Beispiel ist da gleich der Opener "The
Shining Path", der auf schmalen Graten zwischen BlackMetal und hartem
Gothic wandelt, während "Wormwood" Erinnerungen an die letzten Alben
von THERION wach werden lassen, ohne jedoch gleich vertotklassifiziert
worden zu sein. "Tender Trip On Earth" ist noch ein wenig ruhiger, der
Gänsehaut ein wenig näher, der Wirklichkeit entrückt. Leider gar nicht
so recht zur bis dahin aufgebauten Stimmung passen will anschließend
"Lost", das mit modernen Samples und Loops einen Hauch von Industrial
und Electro-Darkwave versprüht. "Deadlocked" verliert sich irgendwo
in der Gothic-Welt von THEATRE OF TRAGEDY, weiß aber durchaus zu
gefallen, ab "Selling Out" wird's dann wieder so ziemlich ausnahmslos
genial, die Violinen, der Gesang, die Stimmung - Songs für die die
gesamte Gothic-Konkurrenz töten würde. Zeitlos schön von der Ewigkeit
beschienen. "World Of Glass" erreicht in Punkto Geschlossenheit zwar
nicht ganz den Vorgänger, kommt allerdings verdammt nahe an ihn heran,
so dass hier eine Kaufempfehlung ohne Einschränkung vergeben wird.
Musik: 9,0
Klang: 9,0
Spielzeit: 55:45
(THE MIGHTY SCI!)
Nach dem Hammerdebut "Haunting Requiems" folgt nun der nächste Kracher der
deutschen Melo-Death Band BURDEN OF GRIEF. "On Darker Trails" weiss mal
wieder in der Kombination von Härte, Geschwindigkeit und Melodie voll zu
überzeugen, dies merkt man schon am zweiten Track "Cold Fire" der direkt nach
dem Intro "On Darker Trails" folgt: dem Hörer wird direkt zu Beginn
schneller Melodic Death geboten, der mit ein paar schmackhaften Riffgewittern
und einem einfachen, jedoch Ohrwurm-fähigem Refrain daher kommt. Die Vocals
basieren auf Kreischgesang zum Teil auch mit Growls. Ein Gitarrensoli
versucht diesen rund 5-minütigen Song noch abwechslungsreicher zu machen,
natürlich erfolgreich wie man es schon vom Vorgänger gewohnt ist. Die Songs
sind alle in dieser Struktur gehalten, eigentlich ist jeder der neun Tracks
ein echter Kracher, obwohl ich das Vorgängeralbum noch ein wenig besser
fand (auf die Melodien bezogen und die "Rockigkeit" der Songs). Aber
trotzdem, dies soll kein Minuspunkt sein. Was mich sehr wundert ist, dass so ein
IN FLAMES-mäßiger Sound (der, wie ich finde, noch besser ist als IN
FLAMES) überhaupt in einer so qualitativen Form von einer deutschen (!) Band
kommt. Mir ist keine deutsche Band bekannt, die Melo-Death so gut rüberbringt
dass man schon die Vorreiter in diesem Genre, IN FLAMES, nahezu
"vergisst". Ok, zurück zur Beurteilung der Tracks: Track Nr. 6 ("Stigmata") ist ein
Zwischenstück welches ganz gut gelungen ist. Es hätte aber auch als Intro
dienen können weil es nicht unbedingt einen Wandel in der Musik auf "On
Darker Trails" initialisiert; es dient wohl eher als ein Lückenfüller der
keine schlechte Auswirkung auf das Gesamtbild hat. In Songs Nummero 8
("Under Burning Skies") kommt eine geile Clean-Vocal Passage vor - wohl einer
der Anspieltipps auf diesem Silberling. Ein weiterer Anspieltipp ist wohl
auch das METALLICA Cover von "Master Of Puppets" (der letzte Track auf der
CD). Was gibt's zu sagen? Hört sich für mich um einiges geiler an als das
Original (sorry an alle METALLICA Fans :-) ). Fazit: Ein gutes und
eigenständiges Album welches zwar nicht den Vorgänger toppt, aber trotzdem jedem
der IN FLAMES oder allgemein MelodicDeath mag zu empfehlen ist und durch die
Spielzeit von "nur" 39:04 Minuten auch nicht langweilig wird. Hört mal
rein!
Musik: 8,0 Klang: 8,5 Spielzeit: 39:04
(MEPHISTO)
Danne, Benny, Ronnie, Thomas und Thomas - 5 Jungs aus einem kleinen skandinavischen Nest namens Ljusdal - Gott sei Dank dass sie entdeckt wurden! Es gibt zwar schon zwei Vorgänger-Releases genannt "Julie Laughs Nomore" (1996) und "When Only Darkness Remains" (1999), aber leider ist dies die erste Scheibe, die ich höre. Als ich das erste Mal reingehört habe war ich total begeistert. Es ist schon wirklich einzigartig was diese Schweden spielen - nämlich eine Mischung aus BLIND GUARDIAN (geil) und IN FLAMES (geilgeil), und das ganze auch noch nahezu perfekt
arrangiert und vertont. Der erste Track gibt schon einen sehr guten Eindruck ab; er heißt "Mistress Of Death", rockt richtig schnell los (ohne Intro-Lala) und besitzt ein cooles/wirkungsvolles Riffing - und direkt eine Blind Guardian-angehauchte-Melodie (z.T. auch recht folkig). Die Songs gehen insgesamt alle ca. 4 bis 6 Minuten und sind sehr vielseitig aufgebaut (alleine schon vom Gesang her betrachtet - von typischem Gekreische über recht tiefe Growls bis hin zu schönen Clean-Vocals.. (Hansi Kürsch lässt grüßen ;-) )). Sie sind alle recht schnell und fetzig
gehalten. Als Anspieltipps empfehle ich "The Iron Gate" und "Bringer Of Misery", es sind wohl zwei der besten Songs auf diesem Album denke ich, obwohl wirklich jeder Song sehr empfehlenswert ist. Auf jedenfall brauchen sie sich nicht vor ihren "großen" Mitstreitern IN FLAMES, SOILWORK und DARK TRANQUILLITY zu verstecken. Hm, was gibt's noch zu sagen? Genialer Melodic-Death halt - reinhören und rocken, bis Julie nicht mehr lacht ;) Die Homepage der Jungs findet ihr übrigens unter http://jln.nu.
Musik: 8,5 Klang: 8,0 Spielzeit: 40:14 (MEPHISTO)
Hach, was ein seltener Albumtitel. Und dann auch noch LE, wo so oder so nicht viel Gutes von kommt. Ich will ja nicht voreingenommen sein, aber nach den ersten beiden CDs "Im Schattenreich" (1998) und "Flammenmanifest" (1999) bin ich wirklich gespannt, ob sich diese Band endlich mal über den Durchschnitt (wenn überhaupt) hinaus bewegt.
Das Intro "Majestic Veil Of Darkness" lässt leider schon nichts tolles erahnen... es macht dem Namen alle Ehre. Ein typisches "Badewannen-Intro", hmm. Der darauffolgende Track "Sacred Demon Angel" bietet auch nix Neues, kein bißchen Eigenständigkeit und vorallem habe ich die Befürchtung dass alle anderen Tracks auch so sind (vorallem ist er genauso wie die Songs auf den Vorgängeralben). Typischer straight-forward (bis auf wenige Midtempo Passagen) Blackmetal, lächerliches Kehlkopfkrebs-Gekreische, ein paar 08/15 Keyboard-Melodien und geflüsterte Zwischenparts die versuchen sowas wie Atmosphäre aufzubauen (was ja auch sehr trendy ist im Moment) - und das ganze noch nichtmals mit einer überzeugenden Produktion, okay, bei Blackmetal ist das nicht unbedingt ausschlaggebend, aber das hätte vielleicht noch 0,5 Punkte bei der Klangnote verbessert. Argh, wann hört das endlich auf?
...nach ca. 60 leiderfüllten Minuten, ich wäre fast zusammengebrochen:
Meine Befürchtung wurde bestätigt: alle 10 (!) Tracks sind nahezu identisch. Ein Song kopiert den anderen. Echt zum Kotzen. Anspieltipps? Am Besten gar nix. Wenn ihr schon eins der Vorgänger besitzt, oder sogar beide, hört euch die an - schlechter kann's eh nicht mehr werden. Fazit: "Eden's Asche"- sorry, aber mehr ist das auch nicht.
Musik: 5,5 Klang: 6,5 Spielzeit: 66:24 (MEPHISTO)
D'oh! Ich war von der letzten Scheibe der schwedischen Vampirmetaller (Siebenbürgen = der alte europäische Name für Transylvanien - wen's interessiert :-)) aus dem
hohen Norden schon nicht gerade begeistert ("Delictum"), mal sehen was mich jetzt erwartet. Zuerst das Intro, "Exordium" - hmm... war ja irgendwie klar das es ein
08/15 Intro mit majestätischen Klängen ist. Nunja, zum Glück ist es jetzt zuende und der Titeltrack folgt. Oh, die Produktion ist wirklich in Ordnung. Der Track
erinnert schonmal sehr ans Vorgängeralbum, kommt aber auf jedenfall besser an als die Songs auf "Delictum" (ich fand nur "Storm" einigermaßen gut..). Dieser
Track ist nicht wirklich gut, bietet auch nichts neues - aber schlecht würde ich das sicherlich nicht nennen. Schneller melodischer Black, Rumgekreische
(die Lyrics sind leider wie auf der Delictum in Englisch) und viele rockige Riffs die aber wohl in irgendwelchen "E-Gitarre für Anfänger"-Büchern stehen,
sooft wie sie verwendet werden. Die Gitarrenarbeit ist trotzdem besser gelungen als auf "Delictum", es liegt wahrscheinlich an den schöneren Melodien. In Track
Nummer 3 nun der erste Einsatz von weiblichen Vocals, Opernmäßig wie man das von anderen Bands her kennt. Dieses Stück ist durchgehend Midtempo gehalten. Leider
sind die restlichen Songs auch nicht sehr einfallsreich, nur "For The Ones Who Sleep" lädt wirklich zum Träumen ein, sehr langsam und meditativ gehalten und einfach
nur schön. Die darauf folgenden Songs sind auch wieder wie alle anderen, nichts Neues also. Irgendwie enttäuschend: es kommt mir vor als hätte ich genau dieses Album
in der Form schonmal gehört. Ich mochte "Grimjaur" und "Loreia" wirklich gern, aber jetzt? Ein Löffel Einheitsbrei gefällig? (@Marcus Ehlin & Co.: Bitte findet zurück
zu "Grimjaur" und "Loreia" - Danke.). Schade. Aber wer "Delictum" gut fand oder in "Plagued Be Thy Angel" trotzdem mal reinlauschen will, der sollte sich den Titeltrack
und "For The Ones Who Sleep" anhören, aber Vorsicht, das sind wirklich die einzigen Songs auf dieser Platte die in irgendeiner Form noch okay sind.
Naaaaaaja. Vielleicht auf dem nächsten Album.. man darf die Hoffnung ja nicht aufgeben. Achso, zum Schluss noch eine kleine Info für alle SIEBENBÜRGEN Fans:
An den Gerüchten über den Ausstieg von Marcus Ehlin ist NICHTS (!) dran. Lediglich K. Hoijetzt und Linus Ekström haben die Band verlassen, aber es wurde in Turid Walderhaug
und Fredrik Folkare ein zu verkraftender Ersatz gefunden.
Musik: 6,5 Klang: 7,0 Spielzeit: 61:20
(MEPHISTO)
Widmen wir uns einer anderen Band aus dem hohen Norden: Carpathian Forest. Man findet nicht sehr viele Informationen über diese Band, aber wenn man von dem
typischen Pandabären-Outfit (norwegische Volkstracht?) absieht, ist die Musik dieser Jungs auf jedenfall hörenswert wie ich finde. Und genau das hat sich seit ihren
beiden Demos ("Demo '93" und "Bloodlust and Perversion") und den darauffolgenden Alben (das erste: "Black Shining Leather" immer noch eins meiner Fav-Alben, darauf
folgte "Strange Old Brew") nicht geändert: diabolischer Sound, agressive Vocals, typische Vampir-Stimmung und zum Glück nicht immer High-Speed-Getrümmer. Die
Band bewegt sich auf "Morbid Fascination Of Death" (folgend "MFOD" genannt) immer noch auf dem gleichen Areal der Vorgängeralben, jedoch ein bisschen melodischer
würde ich sagen. Von recht langsamen Tracks über Midtempo bis hin zu Uptempo, durchweg agressiv und dennoch kommt eine schaurig-schöne Atmosphäre auf. Das
ganze gepaart mit gekreischtem, aber dennoch verständlichem (im Gegensatz zu vielen anderen BM-Bands) Gesang - nichts neues? Halt! Was höre ich denn da bei Track
9, genannt "Cold Comfort"? Ein Saxophon? Richtig. Und genau das ist es, was diese Band mittlerweile auch von dem anderen Einheitsbrei so abhebt. Progressivität im
Blackmetal, ich habe wirklich nicht mehr daran geglaubt. Schön ruhig vertont das Ganze, gar ein wenig krank dieser Track (da haben die Schwarzmetaller wohl probiert
Jazz zu spielen?!). Nebst Saxophon dann noch der Einsatz von einem Piano, aber nicht so Kitsch-behaftet wie man es von den anderen Kollegen her kennt. Einflüsse der
Band sind eindeutig Mayhem, Dark Throne und Bathory - ich glaube auch nicht, dass sich das in ferner Zukunft irgendwie ändern wird. Dennoch besitzen CF ein gesundes
Maß an Eigenständigkeit. Ich bin mittlerweile (Zweiter Durchlauf der CD :)) bei der Bandhymne "Carpathian Forest" angelangt und kann diesen Track wohl auch als
weiteren Anspieltyp (der erste ist eindeutig "Cold Comfort") weiterempfehlen. Nattefrost/Nordavind rocken dort richtig los, mit Unterstützung von Tchort/Kobro am
Schlagzeug. Dieser Song erinnert sehr an Darkthrone's "The Beast" (von der "Ravishing Grimness"). Die Tracks 9 und 10 bilden offiziell den Ausklang von MFOD, das
ganze sehr ruhig - nahezu "gechillt". Danach kommen noch zwei Bonustracks ("Ghoul" das Mayhem-Cover und "Nostalgia" von der Demo. Alles in allem ein Album was
man auch mehrfach seinen Ohren zuführen kann - wurde ja auch mal wieder Zeit für anspruchsvolleren Blackmetal. Gefällt.
Musik: 8,0 Klang: 8,0 Spielzeit: 46:12 (inkl. 2 Bonustracks) (MEPHISTO)
Zuerst einmal eine kurze Bandgeschichte, da die offizielle HP der Band noch nicht wirklich online ist:
1994 wurde diese Band als IMPERIAL gegründet und es wurde kurz darauf die erste Demo "Mori Voluntari" released, die innerhalb von 2 Tagen von Sasrof und Thorne
eingetrümmert wurde; für Session-Vocals war Blackblood zuständig. Kurz darauf traten Ammath (Drums) und Gorgorium (Bass) zum LineUp hinzu und schließlich wurde
1996 die zweite Demo namens "The Imperial Darkness" aufgenommen. Nach zahlreichen LineUp-Änderungen (zeitweise waren Mysteriis und Kraath von SETHERIAL als
Session-Musiker mit dabei) erschien letztendlich 1997 dann die dritte Demo "De F'rd'mdas Legion" unter ArteDeOcculta. 1999 folgte die Umbenennung in
DIABOLICUM und das erste Full-length Album "The Grandeur Of Hell (Soli Satanae Gloriam)" stand kurze Zeit später in den Plattenläden.
Auf dem aktuellen Silberling "The Dark Blood Rising" wird mal wieder der gewohnte Weg dieser Bande eingeschlagen: teuflisch schneller Black-/Deathmetal, wirrende
Snares, Kreischgesang (der teilweise einfach nur dahingesprochen wird) - das alles verbunden mit Industrial-Sounds und imperialistischen (siehe Discography hehe)
Melodien. Diese Musik ist purer schwedischer Terrorismus der einem regelrecht die Ohren wegfegt. Die Industrial-Anleihen lassen sich direkt schon beim rund 2-minütigen
Intro "March of the Misanthrophe" sehr leicht erkennen, das wegen dem noisigen Rumpeln im Hintergrund wirklich zum Album passt. Auf der gesamten CD wird viel mit
Samples gearbeitet (Nachladen einer Knarre etc.). Die Produktion ist für BM durchschnittlich, aber eine bessere hätte den Sound eh weniger böse gemacht ;). Sasrof &
Co. beherrschen ihr Handwerk wirklich gut. "The Dark Blood Rising", also der Titeltrack, ist auf jedenfall ein Anspieltip und repräsentiert das Gesamtalbum in voller Stärke.
Erwähnenswert ist, dass zahlreiche Gastmusiker die Lyrics verfasst haben, so auch Jon Nodtveidt (DISSECTION) für Track 7 ("Sound the Horns of Reprisal"). "The Song
Of Suffering" ist ein geiler Midtempo Song, den man sich auch mal anhören sollte. Schade, dass es davon nicht mehr gibt auf der CD. Fazit: Nunja, ein paar
Geschwindigkeitswechsel und ruhigere Passagen wären nicht schlecht gewesen, somit wäre ein bisschen mehr Abwechslung geboten worden (ich denke da an die
"sanften" Mystic Circus Hörer hehe). Schön sind auf jedenfall die Industrialtechno-Einflüsse die recht gut in den Songs verankert wurden und die wirklich einzigartige Art
der Jungs Hass zu vertonen. Für eingefleischte BM Fans (die tolerant gegenüber Blackmetal-untypischen Sounds sind) auf jedenfall ein MUSS und von mir gibts:
Musik: 8,0 Klang: 7,5 Spielzeit: 44:55 (MEPHISTO)
Nach "ICHOR" und der "Doomsday Sun EP" kehrt die finnische Band um
Taneli Jarva (ex-Sänger von SENTENCED) zurück - mit einem weiteren
Meisterwerk in ihrer recht kurzen Bandgeschichte. "Utopia A.D." ist
mal wieder guter und crunchiger Deathrock, wie ich finde die optimale
Musik um an der Kneipentheke ein paar Whiskeys zu genießen. Die
Produktion ist wie bei den beiden Vorgänger-CDs gut gelungen, und
Taneli singt wie seinerseits bei SENTENCED: verraucht und rauh,
einfach geil. Die Songs auf "ICHOR" hat er über Jahre hinweg (1992 -
1999) alleine geschrieben, und sie dann mit den restlichen
Bandmitgliedern Ende 1999 (nachdem der Plattenvertrag bei Spinefarm
unterschrieben wurde) im Studio eingespielt, welches man an den nicht
gerade leicht zugänglichen Tracks auf "ICHOR" merkt. Auf "Utopia
A.D." sieht das ganze schon ganz anders aus, die Songs wirken
arrangierter. Trotzdem werden viele Anhänger der Metal-Fraktion der
Musik dieser Band nichts abgewinnen können, ganz einfach weil man
keine ultra-schnellen "Kopfhaut-schüttel"-Songs geboten bekommt, viel
eher komplexere Songs auf die man sich beim ersten Hören ein wenig
konzentrieren sollte. Langsame und sehr akkustische Passagen auf der
einen Seite - rockige und zum Teil relativ schnelle Parts auf der
anderen, dazu eine gehörige Portion Groove. "Utopia A.D." beginnt mit
einem schönen Gitarren-Intro, genannt "Transit Gloria Mundi". Ruhig
am Anfang, gar paradiesisch diese Atmosphäre. Nach circa einer Minute
dann die Wende: das Drumming setzt ein, man wird ganz sachte auf den
folgenden Track (übrigens Anspieltip!) "Empiria" eingestimmt. Auf dem
gesamten Album herrscht eine wirklich euphorische Atmosphäre, Taneli
weiß die Texte gut zu vertonen, seine Gefühle dem Hörer mitzuteilen -
ein Glück, dass sich seit seinem Ausschied aus SENTENCED 1996 nichts
daran geändert hat. Wie ich finde, herrschen viele
Stimmungsschwankungen auf dieser Scheibe - vergleicht beispielsweise
mal die beiden Tracks "To Suffer and to Smile" und "Citizen Cain"
miteinander. Alles in allem ein würdiger Nachfolger von "ICHOR" und
"Doomsday Sun" und auf jedenfall passend zur Jahreszeit ;-)
SENTENCED-Fans: zugreifen!
Musik: 8,5 Klang: 8,0 Spielzeit: 59:52 (MEPHISTO)
Lange mussten wir auf das erste tongewordene Lebenszeichen der
Krefelder Vorzeigetruppe warten. Lange hat man sich gefragt, wie denn
das neue Material klingen mag. Nun endlich ist die Single, die uns einen
Vorgeschmack auf das neue Album geben soll auf dem Markt und weist uns den
Weg. Der erste Eindruck: kein Marshall-Cover. Der zweite Eindruck: ein 14
Minuten-Stück als Singleauskopplung? Na das kann ja heiter werden.... Also
Scheibe rein in den aufgewärmten CD-Player und hinein ins Soundgetümmel.
Was soll man sagen? Dieser Song ist ein Epos für sich und vereint alles, was
man von BLIND GUARDIAN erwarten könnte in eine einzigen Song! Neben dem
bisher längsten Song der Vierertruppe ist es mit Abstand auch
der abwechslungsreichste, schnelle Powerpassagen gesellen sich neben ruhigen
Verschnaufpausen welche von Bombast pur abgelöst werden. Hansis unverkennbare
Stimme wechselt sich mit perfekt arrangierten Chören ab und wird neben der
hauseigenen Combo scheinbar von einem imaginärem Riesenorchester begleitet.
Alles wird mit dem von BLIND GUARDIAN erhofften Druck voran getrieben und
verzaubert den Hörer. Wer hier nicht Scharen von zehntausenden Römerlegionen
vor dem geistigen Auge auf Troja zumaschieren sieht ist selbst schuld oder
hat Rosenkohl im Ohr!
Wenn das Album den hohen Standard halten kann steht uns ein Donnerwetter
ins Haus das auch nicht von einer "Daisy Cutter" übertroffen werden kann!
Deshalb die Hausaufgabe: Ab in den nächsten Laden und kaufen!
Musik: 9,5 Klang 9,0 Spielzeit: 17:46
(DOC FRED)
Auf dem gleichen Label wie HELLISH WAR ist das zweite Album dieser
Brasilianer gleich ein ganz anderes Kaliber: "Tales Of Avalon - The
Terror" ist der erste Teil einer zweiteiligen Konzeptsaga, so dass man
sehr gespannt auf den Nachfolger wartet. DENN: Im Vergleich zum Debüt
haben DARK AVENGER viel mehr Wert auf Abwechslung gelegt, gesellten
sich zum Power Metal noch weitere Zutaten, auch ein bißchen progressiver
sind sie teilweise geworden, wie der Uptempo-Hammer "Tales Of Avalon"
beweist. Im weiteren Verlauf wechseln sich derartige Geschosse mit
Midtempo-Granaten, Halbballaden und richtigen Balladen wie "The White
Of Your Skin" ab, Effekte wie Wind und Turmuhrschlagen - ein wahrer
Hammer ist es geworden! Falls Ihr das schon nicht schlechte Debüt kennt
- der Zweitling ist um Längen besser! Auf dem knapp 65-minütigen
Silberling befinden sich zwar nicht nur Klassiker, aber auch keine
Ausfälle. Das ist mehr als viele etablierte Bands in letzter Zeit
zusammenkriegen und Euer Geld ist um einiges besser angelegt als wenn
Ihr es irgend so einer drittklassigen Melodic-Speed Gurkentruppe opfert.
Wo sind im Falle von DARK AVENGER die Massacre's, Century Media's oder
Nuclear Blast's dieser Welt, die jeden dahergelaufenen Affen einen
Vertrag anbieten und große DIN A4-Werbung schalten? Geile Bands wie
diese hier, wie ASKA oder wie HAMMERS OF MISFORTUNE haben Euere
Unterstützung weit mehr verdient!
Musik: 9,0
Klang: 8,5
Spielzeit: 64:33
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hellion
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass es im Hause L.M.P. (Limb
Music Productions) nur zwei gute Bands gibt, wobei eine eh nur ein
Side-Projekt der anderen ist: RHAPSODY und LUCA TURILLI. Der Rest im
Stall stinkt nach schamloser Abzockerei und nach dilletantisch
umgesetzten Trend-Gegeifere schamloser Trittbrettfahrer. Doch wie heißt
es doch so schön: auch ein blindes Huhn... - HUMAN FORTRESS jedenfalls
bemühen sich deutlich hörbar um Eigenständigkeit. Wenn auch im Rahmen
bereits bekannter Zutaten. Epischer und melodischer Midtempo-Metal mit
dezenten Keyboards, Chören und allem was dazugehört. Das herausragende
Stück auf dem Debüt dieser deutsch-griechischen Truppe ist der
Titeltrack, bei dem alles stimmt, was stimmen muß. Auch der Opener
"The Dragons Lair" oder "Divine Astronomy" sind interessant, wirklich
schlecht ist nichts - nette Melodien, nette Arrangements - aber nichts
weltbewegendes eben. Somit reihen sich HUMAN FORTRESS unter "gut, aber
muß man nicht haben" ein. Da das Sechser-Gespann allerdings
ausnahmsweise nicht versucht wie HELLOWEEN oder RHAPSODY zu klingen,
sind wir zumindest mal auf die weitere Kariere dieser Band neugierig.
Musik: 7,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 50:48
(THE MIGHTY SCI!)
Mit den letzten beiden Studioalben "Outcast" und "Endorama" triftete
das ehemalige Thrashmetal-Flaggschiff immer weiter in Richtung Gothic.
Gute Alben, die mir persönlich immer noch sehr gut gefallen und die
auch in der Gothic-Szene gut ankamen - aber die einstigen Fans wandten
sich langsam ab, machten Neuen Platz. Jetzt die Rückbesinnung: auf
"Violent Revolution" fackeln Mille und Co. wieder ein Knüppelfestival
ab, wird zusammen mit den neuen Alben von DESTRUCTION und SODOM das
deutsche Thrashmetal-Dreigestirn wieder belebt. Ich möchte mich an
dieser Stelle nicht festlegen, ob diese Rückbesinnung gut oder schlecht
war, denn ich mag "Pleasure To Kill" genauso wie "Outcast". KREATOR
waren im Gegensatz zu vielen anderen ihrer 80er-Kollegen immer da,
haben sich nicht wie DESTRUCTION zwischenzeitlich aufgelöst und haben
sich auch nicht wie SODOM ständig selbst kopiert um dabei immer
langweiliger, vorhersehbarer und mittelmäßiger zu werden. Nein, KREATOR
haben stets versucht in bisher unentdecktes Land vorzustoßen, haben
Experimente gewagt, die ihnen meiner Ansicht nach auch immer gelangen.
Natürlich nicht immer gleich gut, aber auch Einstein hat nicht jeden
Tag die Relativitätstheorie erfunden. Nun, kommen wir zu "Violent
Revolution": im Gegensatz zur äußerst langweiligen DESTRUCTION (sorry,
Doc), habe ich mir die KREATOR sogar gekauft, weil da nämlich um einiges
mehr an wirklich gutem Material zu finden ist. Die drei Eröffnungsbanger
"Reconquering The Throne, "Violent Revolution" und "All Of The Same
Blood" knallen nämlich schonmal tierisch, da passiert was! "Servant In
Heaven - King In Hell" ist ein eher getragenes Stück, das allerdings
nen geilen Text hat und lässig groovt. Mit "Second Awakening" kommt
dann ein richtiger Alarm auf Dich zugerollt - nur noch geil! Die "B"-Seite,
sprich die restlichen sechs Songs, fallen dann leider in Punkto
Qualität merklich ab. "Replicas Of Life" ist ok, der Rauswerfer "System
Decay" haut nochmal kräftig auf die Backen, aber der Rest fälle in die
Kategorie Mittelmaß. Auf der Haben-Seite haben Mille und Co. allerdings
auch eine für ein Thrash-Album ausgesprochen üppige Spielzeit von fast
57 Minuten zu verbuchen. Wer das Teil 10 Minuten kürzer, wäre es ein
absolutes Highlight geworden. Genau deswegen gibt's von mir trotz
einiger schwacher Stücke noch
Musik: 8,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 63:41
(THE MIGHTY SCI!)
Fast zeitgleich mit seinem WAYNE-METAL CHURCH-Rip-Off B-Werk, bei
welchem auf fast schon grausame Art und Weise alte METAL CHURCH-Riffs
wieder neu aufgewärmt werden, meldet sich David Wayne nun auch mit
seiner ehemaligen Solo-Combo REVEREND zurück. Das 1991er Album "Play
God" war wirklich lecker, feinster U.S.-Powermetal allererster Kajüte
der ohne Zweifel in jede vernünftige Sammlung gehört. Doch was bietet
uns dieser Vier-Tracker? In erster Linie ist die EP etwas härter
produziert, die ersten drei Stücke sind neue Eigenkompositionen die
zwar sehr riffig und typischer U.S.-PowerMetal sind, das gewisse "Etwas"
allerdings vermissen lassen. Es bleibt nichts hängen, es ist nichts
besonderes. Der vierte Song "Legion" ist eine umgetextete Coverversion
des METAL CHURCHS-Klassikers "Fake Healers" von deren 1989er-Album
"Blessing In Disguise", welches meiner Meinung nach ein wenig
unterbewertet ist. METAL CHURCH haben auch ohne David Wayne so einiges
an guten Stücken rausgeblasen. Die Songwriting-Credits-Rauferei, wer
nun eigentlich wirklich diesen Song geschrieben hat, lasse ich mal
außen vor. Jedenfalls beweist "Legion", dass zwischen den neuen Stücken
und ihm songwriting-technisch Welten liegen, was nichts weiter heißen
soll, als dass man sein Geld auch besser anlegen kann. Andererseits hat
die EP im Media Markt nur 10 Mark gekostet - und somit ist das
Preis-/Leistungsverhältnis dann auch wieder gerechtfertigt. Viele Singles
kosten bereits mehr und haben wesentlich weniger zu bieten.
Musik: 7,0 ("Legion" bekommt ne 9,0)
Klang: 8,0
Spielzeit: 19:48
(THE MIGHTY SCI!)
Nach dem unterdurchschnittlichen Vorgänger "Metalhead", auf welchem sich
die Band in allerlei sinnlose Experimente verstrickte und mit modernem
Sound experimentierte, kehrt man mit "Killing Ground" nun stilistisch
gesehen wieder zu einer traditionelleren Ausrichtung zurück.
"Killing Ground" beginnt mit einem fetten Kriegsschauplatz-Intro und
geht anschließend in einen gewaltigen Titeltrack über, der alten
Bandklassikern wirklich in NICHTS nachsteht. Hier stimmt einfach alles:
Geschwindigkeit (schön schnell), Gitarren (geile Harmonien), Melodien
und Gesang - perfekt! Danach folgt mit "Court Of The Crimson King" eine
KING CRIMSON-Coverversion, die sich gewaschen hat: in gigantisch fettem
Sound verpackt (wie natürlich das gesamte Album), leuchtet dieses Stück
auch ohne Sonne für sich allein durch sämtliche Galaxien - was für eine
Atmosphäre! Was für eine Stimmung! Gänsehaut! Ihr merkt schon, die
ersten 12 Minuten schrauben die Erwartungen an den Rest des Albums in
unermessliche Höhen, die natürlich im weiteren Verlauf leider nicht
erfüllt werden. Es folgen nämlich mit "Coming Home" und "Hell Freezes
Over" zwei tödliche Langweiliger, bei denen ich fast eingeschlafen
wäre. "Dragons Lair" ist da schon wieder spannender, bevor Ihr bei
"You Don't Know What You've Got" (doch, wissen wir: Langeweile) wieder
weiterpennen könnt. Mit "Deeds Of Glory" kommt wieder was Gutes,
"Running For The Border" ist wieder shit und mit "Shadows On The Wall"
kommt der absolute Tiefpunkt des Albums. VERZERRTER GESANG!!! Pfui!!!
Der Rausschmeißer "Rock Is Our Life" hat zwar einen der dämlichsten
SAXON-Texte aller Zeiten, kann aber wenigstens musikalisch überzeugen
und somit gibts wie bei fast jedem Album von Biff und Co. mal wieder
nur ein Fazit: Licht und Schatten - wirklich großartige Songs stehen
zwischen 08/15-Schrott. Wenn Ihr es nicht kauft, verpasst Ihr ein paar
Klassiker, wenn Ihr es kauft, habt Ihr ein paar Langweiler mehr im
Regal. Man kann ja noch nicht mal sagen kopiert Euch die besten Stücke
der letzten beiden Alben zu einem zusammen, denn "Metalhead" hatte mit
"All Guns Blazing", "Conquistador" und der schönen Ballade "Sea Of
Life" ja leider auch nur drei geile Stücke. Entscheidet selbst...
Es gibt noch eine limitierte Erstauflage im edlen Digipack, die nicht
unerwähnt bleiben sollte: ihr liegt eine zweite CD mit acht
neueingespielten Klassikern bei, die diese Vermächtnisse in völlig
neuem Soundgewand zeigen. Prinzipiell eine wirklich gute Sache, den
Erstkäufern durch ein paar Mark (so ca. vier) Aufpreis Bonusmaterial
beizulegen, doch ein Haken ist dabei: später werden diese Neuaufnahmen
als gesonderte CD verkauft werden, die allerdings dann 13 derartiger
Tracks enthält. Der DieHard-Fan, der alles von seiner Band sammelt,
wird sich also diese CD vermutlich auch nochmal kaufen und hat somit
acht Tracks doppelt bezahlt. Warum hat man denn die restlichen fünf
Tracks nicht auch noch auf die Bonus-CD gepackt? Ich versteh's nicht so
ganz. Um ans eingeklebte Booklet zu gelangen, muß man das Digi übrigens
viermal nach vier verschiedenen Seiten hin aufklappen - auch das hätte
man besser lösen können. Z.B. mit einem Herausnehmbaren.
Musik: 7,0
Klang: 8,5
Spielzeit: 49:51 / 39:31
(THE MIGHTY SCI!)
Ja was haben wir denn hier? Eine schwedische PowerMetal-Band. Im
Label-Info wird mal wieder dermaßen übertrieben, dass es kracht: "Diese
Wahnsinnsband erreicht fast spielerisch die Klasse von MANOWAR, IRON
MAIDEN und VIRGIN STEELE..." soso. Auch wenn sich Sänger Thorbjörn
Englund bemüht seinen natürlichen Gesangsstil beizuhalten und sich gar
nicht erst in Italo-Speedmetal Kastratengeschrei versucht, auch wenn
die Jungs ihre Instrumente durchaus zu bedienen wissen - in Punkto
Songwriting und an der angeblich vorhandenen Innovation fehlt es aber
noch hinten und vorne. Potential ist zweifellos vorhanden, aber brauchen
tut man dieses Debüt irgendwie nicht, da fehlt es einfach an spannenden
Hooks, an geilen Refrains, an ideenreichen Solis oder Arrangements -
von einer druckvollen Produktion ganz zu schweigen. Man hat diese Art
von Musik eindeutig schon viel zu oft gehört und deshalb nervt sie
langsam.
Musik: 5,5
Klang: 7,5
Spielzeit: 44:18
(THE MIGHTY SCI!)
Die besten Dinge sind immer die, die man nicht erwartet. Wer hätte nach
dem Ausstieg von gleich drei Bandmitgliedern noch mit diesen Brasilianern
gerechnet? Ich jedenfalls nicht! Besser wäre es gewesen, dann hätte
mich "Rebirth" nicht ohne jedwedge Gegenwehr quer im ganzen Raum
umhergeschleudert wie ein Riese der ein neues Spielzeug gefunden hat,
welches er nun kaputtmachen will. Der neue Frontmann Edu Falaschi
jedenfalls klingt stimmlich volumenbetonter und kompakter als Andre
Matos - schon das eine handfeste Gegendarstellung zu allem, was auch
die wohlwollendesten Zweifler befürchtet hatten. Und im Gegensatz zum
schlappen Vorgänger "Fireworks" findet man sogar wieder zu alter Stärke
zurück, kombiniert die eingängigen Hymnen des Debüts mit denzenten
Folk-Einsprengseln von "Holy Land" und beweist, dass man zu den ganz
großen gehören will und grade dabei ist, eben genau jenen Anspruch auch
zu untermauern. Nach dem furiosen Melodic-Speed Opener "Nova Era"
werden in "Millennium Sun" ein paar nachdenkliche Momente geboten -
und schon hier die erste Überraschung: Falaschi schafft es in einigen
Passagen sogar wie DREAM THEATER-Fronter James LaBrie zu klingen und
spätestens im anschließenden "Acid Rain" klingen sogar einige
Arrangements nach den Amis. Natürlich nur sehr dezent, genauso wie man
den Folk-Anteil im Gegensatz zu "Holy Land" etwas im Hintergrund lässt
und ihn nur zwischendurch ein paar mal durchfunkeln lässt. Insgesamt
gesehen hat der Viertling keine Ausfälle, schnellere und langsamere
Stücke wechseln sich ab und machen das Album bestimmt nicht nur für
mich neben dem geilen FREEDOM CALL-Zweitling "Crystal Empire" zum
Besten, was im Melodic-Metal Bereich heuer die Werften verlassen hat.
Musik: 9,0
Klang: 8,5
Spielzeit: 52:53
(THE MIGHTY SCI!)
Russlands größte Metal-Bastion schlägt wieder zu! Nach ihrem Labelwechsel
von Moroz zu Classic Company präsentieren uns die Jungs ihr achtes
Studioalbum seit 1985 und entfernen sich stilistisch noch etwas weiter
von ihrer stark IRON MAIDEN-beeinflussten Frühphase der 80er. Das ist
nichts negatives, im Gegenteil. "Chimera" ist ein überraschend
abwechslungsreiches Stück Heavy Metal geworden, dass weder die Vergangenheit
noch die Gegenwart verleugnet und demzufolge nur einem Status zugewiesen
werden kann: zeitlos. Los geht's mit dem Titelsong, der mit guten
Melodien und herrlichen Twin-Guitar-Solis aufwartet. True-Metal in
Reinkultur! Das setzt sich über "Heaven Will Find You" fort, "I'm Not
Mad" fängt mit einem Streichinstrument an und geht dann in ein fettes
Teutonenriff über, verflacht aber arrangementtechnisch im weiteren
Verlauf. Auch "Vampire" kann man trotz Flöteneinsatz nicht unbedingt
als Brecher bezeichnen, erst "Burning Arrow" geht wieder flotter zur
Sache. "Calm" hat endlich wieder dieses Gänsehautfeeling, beginnt mit
Gesang und Akkusikbeilage und entpuppt sich als echtes Schmuckstück.
Im Mittelteil erinnert das Basssolo irgendwie an Ozzy's "Ozzmosis"-Album,
dann kommen geile Kosakenchören mit Kirchenorgelunterstützung,
was will man mehr. "Way To Nowhere" kann ebenfalls als gelungen
bezeichnet werden, "The Raven" ist ein Standardrocker, "Splinter Of
Ice" ist wieder sehr episch und interessant arrangiert und der
Abschlußtrack "They'll Give You A Sign" steigert sich dann nochmal zum
gutklassigen Bombastschinken mit geilen Chören. Alles in Allem ist
"Chimera" in der ARI(J)A-Historie eher im Mittelfeld anzusiedeln, man
wird bestimmt nicht enttäuscht sein, aber mir persönlich hat der
Vorgänger "Generator Of Evil" besser gefallen und von ihrem besten
Werk "Playing With Fire" ist man dann doch ein ziemlich gutes Stück
entfernt. Fans können natürlich bedenkenlos zugreifen, wer die Band
noch nicht kennt, sollte sich unbedingt erstmal das geniale Livealbum
"Made In Russia" und eben erwähntes "Playing With Fire" zulegen und
glaubt mir, dann werdet auch ihr Euer Herz an die Band verlieren, wie
ich es einst getan habe.
Musik: 8,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 57:26
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: MetalGlory, 25,- DM
Neben den beiden Albumtracks "Heaven Or Hell" und "Solid" befindet sich
auf dieser nur in Japan erhältlichen Single noch das THIN LIZZY-Cover
"Angel Of Death". Leicht umarrangiert, druckvoll und sehr gut umgesetzt
spricht nichts gegen den Erwerb dieser Single. Außer natürlich der hohe
Importpreis von ca. 30 Mark (Hellion). Das Coverartwork ist jedoch ein
weiterer Grund, der das Verlangen steigert, im Booklet gibt's die Texte,
fein gemacht.
Musik: -/-
Klang: 8,5
Spielzeit: 14:58
(THE MIGHTY SCI!)
Die Japan-Edition der neuen GAMMA RAY kommt mit dem Bonustrack "Trouble"
an, welcher ungeschickt ans Ende des Albums gesetzt wurde, stellt doch
die Ballade "Lake Of Tears" eigentlich einen wunderschönen Ausklang dar.
Doch nicht nur das - das stark an Siebziger-Bands wie URIAH HEEP
erinnernde Stück ist für die Band ungewöhnlich unterdurchschnittlich
ausgefallen und somit kann man auf den Japan-Import getrost verzichten.
Musik: 8,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 57:17
(THE MIGHTY SCI!)
Höllischer Krieg sind - zumindest was den Stil betrifft - die
brasilianische Antwort auf Heilig's Blechle (SACRED STEEL). Basischer
U.S.-Metal, der direkt aus dem Jahre 1986 zu kommen scheint, Songtitel
wie "We Are Living For The Metal", "Defender Of Metal", "Memories Of
A (...sic...) Metal" oder "Sacred Sword" sprechen ebenfalls für sich
selbst. Kommentare zu den Texten dürften sich erübrigen. Der Sänger
ist alles andere als schlecht, die Gitarren duellieren sich bis zum
Tod aller Falschmetaller und überhaupt und sowieso... klingt bisher also
nach klarem Kaufzwang für alle Kult-Metaller die über ihrem Bett eine
Ausgabe des That's It hängen haben. Wäre nur eine Sache, die ihnen
SACRED STEEL noch voraus haben: das Songwriting. Wenig bleibt im Ohr
hängen zwischen all den tollen Riffs - und das ist schon ein wenig
schade, denn ansonsten haben wir's hier mit einem feinen Underground-Werk zu tun, in das reinzuhören sich für jeden "Defender Of Metal"
lohnt.
Musik: 7,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 72:51
(THE MIGHTY SCI!)
Rick Mythiasin, Tobias Exxel, Ferdy Doernberg, Franky Wolf und Drum Bunny Felix Bohnke. Das sind die fünf die sich zusammengeschlossen haben, um TARAXACUM (lat. für Löwenzahn) ins Leben zu rufen.
"Spirit Of Freedom" heißt die Debüt-Scheibe und sie hat tatsächlich einiges an Freiheit bewahrt. Was meine Ohren da vernehmen durften, war alles andere als Einheitsgeschrumm. Der Opener, der den gleichen Titel wie das Album trägt, fängt gut an, geht gut weiter und hört gut auf ;-).
Der Refrain ist allerdings etwas härter als der Rest erahnen lässt. So stellen sich dann auch die anderen Stücke dar, etwas rockigere Gangart,jedoch mit abwechslungsreichen Melodien und vielen Schmankerln - es wird sicherlich nicht langweilig, sich das Album anzuhören. Vor allem die Variation an Sounds bringt die Abwechslung erst richtig rüber. Spätestens der zweite Song (Blast off) infiziert jeden Hörer mit dem Headbanger-Virus und sorgt für fliegende Mähnen.
Die Ballade "Alone" verschafft den wilden Köpfen eine Pause und sorgt für eine stimmung, die man schlecht beschreiben kann. Würde man beim Hören die Augen schließen und sich auf den Song konzentrieren, hätte man das Gefühl, man könnte fliegen (mal wieder der freedom-Aspekt..)
Sänger Rick Mythiasin besitzt ein wahrlich phänomenales Organ, und er zwingt seine Stimme in Regionen, die so mancher nur mit Hilfe eines Trittes erreicht. Dennoch kann er beispielsweise bei der Ballade das nötige Gefühl rüberbringen.
Track 5 (delirium) fängt mit Indiandertrommelei an und versetzt einen mitten in Karl Mays besten Winnetou-Film. Jedoch nur solange, bis die Vocals beginnen. Dann fühlt man sich plötzlich wieder zuhause in seinem Wohnzimmer vor dem CD-Player. Der Song braucht zwei, drei Minuten bis er richtig loslegt, dann versetzt er einen wieder in eine andere Welt, und wenn man nicht schon längst im Delirium (siehe Titel des Songs) ist, dann ist man es spätestens jetzt.
"Life goes on" erinnert stark an alten 80er Rock, und reißt dementsprechend mit. Im Anschluss knüpft "never let you go" direkt daran an (mein persönlicher Lieblingssong von dem Album - really GREAT!).
"Believe in you" erinnert hingegen etwas an Kaugummi oder geschmolzenen Käse, da es sich genauso hinzieht. Das macht aber der anschließende und letzte Song "think!" wieder wett, und TARAXACUM lassens am Ende nochmal richtig krachen.
Die Lieder wurden fast ausschließlich von EDGUY-Bassist Tobias Exxel geschrieben, womit er beweist, dass auch er gutes Songmaterial zustande bringt - Herr Sammet sollte ihm ruhig auch mal die Feder in die Hand drücken.
Es ist für jeden was dabei, langsam, schnell, rockig, mitreißend, ruhig - einfach spaßig.
Ich muss dazu sagen, dass das Covermotiv auch in etwa die Stimmung ausdrückt, die die CD beim Anhören verbreitet. Rockig, eigenständig und irgendwie mystisch.
Die Texte sind nicht schlecht (man kann sie also durchaus ohne zu großes Grausen lesen), jedoch nichts besonders tiefsinniges (ausgenommen "Believe in you" oder "Think!", die sind aber wirklich gut) oder besonderes.
Kleine Anmerkung: der Text vom Titelsong hat vielleicht etwas zu viel Dee Snider abbekommen: "Out of my bed, you don't fucking feel right, (...)I don't wanna fucking fight with you,ok!? Don't fuck with me now!"...
Fazit: Abwechslungsreich, rockiger Metal at its best, spirit of headbanging!
Mögen uns die Indianer auch weiterhin mit ihren Sounds beglücken!
Die Frage "when will it end?" stellt sich hier sicherlich niemand.
Musik: 9,0
Klang: 9,0
Spielzeit: 47:13
(FIREFLY)
Wenn POWERGOD gerade nichts anderes zu tun haben, spielen sie
dreckigen Rock'n'Roll wie er geradeliniger gar nicht sein könnte. THE
TRACEELORDS könnten ohne weiteres als Vorband von AC/DC, ROSE TATTOO,
TWISTED SISTER, THE SWEET oder den SEX PISTOLS auftreten. Der
Titeltrack eröffnet furios mit einer Backpfeifenklatsche die sich
gewaschen hat, "F**kin' Grow Up" ist ein weiterer Einlauf in den
Allerwertesten und wir freuen uns auf ein aus allen Ecken und Enden
sprühendes Gute-Laune Album wie man es gerade aus Deutschen Landen
viel zu selten zu Hören bekommt. Leider kann dieses hohe Level nicht
über die komplette Spielzeit gehalten werden, so dass zwischendurch
(gut) interpretierte Cover-Versionen von "Daddy Cool" (BONEY M.!) und
"Born To Be Alive" (PATRICK HERNANDEZ) herhalten müssen. Auch weitere
gelungene Leckerlies wie "She's 24" fetzen mächtig nach vorne,
schmeißen mit harten Riffs, 'ner Menge Spaß, Bier und Blumen um sich,
doch ab und an haben sich auch ein paar Langeweiler darunter
geschlichen, die das Album letzten Endes zwar nicht zu einer
Zwangsveranstaltung für den derzeit arg geschüttelten Geldbeutel
machen, jedoch zu einem Ancheckpflicht im nächsten Plattenladen.
Zumindest für alle, die von spritzigen, lebensbejahenden
Rock'n'Roll-Hormonen nie zuviel bekommen können.
Musik: 7,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 40:39
(THE MIGHTY SCI!)
Hmmm... werd wohl mal nen Milzbrandbrief gen Andreas Schöwe schicken
müssen - labert davon, dass "Live From Russia" auf einer Stufe mit "Made
In Japan", "Tokyo Tapes", "Rainbow On Stage" und blafasel steht - der
Sound hört sich an als wenn die Mikros in der (zugeklappten) Kloschüssel
gestanden hätten und weil die Russen bekanntlich kein Englisch können
singt keine alte Sau die Refrains mit... nagut "Darkness" bringen sie
grade noch raus bei "In The Darkness" - aber kann sich jemand
vorstellen, wie das wäre wenn Hunderte "cold winter nights, cold winter
dreams" singen? Vielleicht wurde das Publikum aber auch nur viel zu
weit in den Hintergrund gemischt, denn schließlich steht so ne Kloschüssel
nicht mitten im Saal. Mhhm... Scheiße... außerdem wäre das die optimale
Gelegenheit gewesen zusammen mit ARIA ein paar ARIA-Songs zu intonieren
und auf die U.D.O.-CD mit draufzupacken - vielleicht würde diese Band dann
endlich mal auch in Westeuropa zur Kenntnis genommen? An Druck fehlt's
dieser Aufnahme jedenfalls von vorne bis hinten - da muß man die Anlage
schon fast bis Anschlag aufdrehen, damit sich im Baubereich was tut.
Vielleicht hat man den Baß einfach vergessen? Ansonsten gibt es neben
zahlreichen U.D.O.-Hits wie "Raiders Of Beyond", "Independence Day",
"Animal House", "No Limits", "Recall The Sin", "Heart Of Gold" oder
"They Want War" auch noch einige ACCEPT-Kracher, die live schon seit
Jahrhunderten nicht mehr zu hören waren. "Run If You Can" zum Beispiel
oder eine der besten Balladen der Metal-Historie: "Winter Dreams". Von
der Gänsehaut verursachenden Live-Atmosphäre und der arschgeilen,
fetten Produktion eines "Staying A Life"-Klassikers ist "Live From
Russia" allerdings Lichtjahre entfernt. Immerhin gibt's ein paar
zusätzliche Auflockerungen wie das nette Anzitieren von russischen
Volksliedern. Trotz monströs geilem Songmaterial kein Alltime-Klassiker,
aber hört mal lieber selbst rein.
Musik: -/-
Klang: 6,5
Spielzeit: 64:20 / 68:43
(THE MIGHTY SCI!)
Einerseits ist dieses ReRelease ja wirklich fein aufgemacht. Im edlen
Digipack, welches zu Öffnen wahre Freude bereitet, 14 Bonustracks,
ausführliches Booklet mit vielen interessanten Fotos, Linernotes und
natürlich den Texten - und zu guter Letzt ist "Billion Dollar Babies"
aus dem Jahre 1973 auch noch ein verdammter Hardrock-Klassiker, der
von vielen Fans als bester Output des Horror-Grufties angesehen wird.
Leider gibts bei diesem geremasterten Gourmethappen aber einen Haken:
den Preis! Der ist mit 48-55 Mark eindeutig zu hoch, ja fast schon
eine gnadenlose Unverschämtheit. Da hättens 35 Mark doch bestimmt auch
getan. Der Sound ist zwar trotz hörbarer Überarbeitung (die CD-Urfassung
muß als Ohrenkrebserzeuger bezeichnet werden), aber die
exzellente Stereo-Abmischung (damals wurde wenigstens noch viel wert
auf Stereophonie gelegt!) weiß dieses Manko beseite zu wischen.
Allgemein bekannt sein dürften die großen Hits "Hello Hooray", "Elected",
"No More Mr. Nice Guy", "Generation Landslide", "I Love The Dead" und der
Titeltrack - was also soll man dazu noch schreiben außer "großartig"?
Auf der zweiten CD befinden sich 14 Tracks, davon 11 aus Live-Auftritten
von 1973, der Sound geht ok - auch hier wieder mit TOP Stereoabmischung!
Desweiteren mit "Coal Black Model" und "Son Of Billion Dollar Babies
(Generation Landslide)" zwei Outtakes und dann noch "Slick Black
Limousine". Essentiell für eingefleischte COOPER-Fans, doch so richtige
Raritäten gibts keine zu bestaunen. Da muß man schon auf die tolle
4CD-Box "The Live And Crimes Of Alice Cooper" zurückgreifen, von der ich
ein andermal berichten werde.
Fazit: bis auf den viel zu hohen Preis eine lohenswere Anschaffung.
Musik: 9,5
Klang: 6,5
Spielzeit: 41:05 / 57:53
(THE MIGHTY SCI!)
Mit ihrem Abschiedswerk entziehen sich EMPEROR entgültig jedwedem
Bewertungskriterium. Von der ganzen Band eingespielt, aber von Ihsahn
im Alleingang komponiert, umschwirren den Hörer Einflüsse aus dem
letzten PECCATUM-Werk des Großmeisters. Will heißen: im
Arrangement-Bereich hat sich mal wieder was geändert. Aber EMPEROR wären nicht
EMPEROR, wenn sich nicht jedes Album in ihrer Laufbahn konsequenterweise
eh immer vom Vorgänger deutlich unterschieden hätte. Die dezenten
Ausflüge in traditionellere 80er-Arrangements von "IX - Equilibrium"
sind auf "Prometheus" so wenig vorhanden wie die majestätischen
Keyboards von "Anthems..." auf dessen Nachfolger. Ihsahn bewegt sich
desöfteren zwischen Genie und Wahnsinn - und überschreitet beide
Zustände auf diesem Werk in abwechselnder Reihenfolge. Nachdem ich
persönlich es vorziehe mich lieber auf dem sehr dünnen Mittelweg dieser
beiden Extreme aufzuhalten, bleibt mir auch nach dem x-ten Durchlauf
der Zugang zu "Empty" oder "Grey" verwehrt, doch andererseits gibt's
mit "In A Worldless Chamber" einen der besten BlackMetal-Tracks aller
Zeiten zu bestaunen. Licht und Schatten - oder vielleicht auch Licht
und Anti-Licht? So kehren wir zum Einleitungssatz zurück: mit ihrem
Abschiedswerk entziehen sich EMPEROR entgültig jedwedem
Bewertungskriterium.
Musik: -/-
Klang: 8,5
Spielzeit: 51:50
(THE MIGHTY SCI!)
Die vierte Langrille der Briten BALANCE OF POWER bringt
Altbewährtes ohne großartige Experimente, Überraschungen
oder Stilbrüche. Stattdessen gibt es Hausmannskost für
Sammler die auf eingängige Melodien im Powerbereich stehen
ohne einen HELLOWEEN-Clone nach dem anderen konsumieren zu
wollen. Hier orientiert man sich eher an Bands wie DREAM
THEATER oder QUEENSRYCHE.
Musik: 6,5
Klang: 8,0
Spielzeit: 52:47
(DOCFReD)
EMPEROR im Prog-Rausch, DIMMU BORGIR im Orchester-Wahn, CRADLE OF FILTH
im Geldeintreibungsfieber - wer hätte da nicht mal wieder Lust auf ein
richtig gutes BlackMetal-Album, dass so richtig in die Fresse trümmert
und sich trotzdem meilenweit vom dilettantischen Durchschnitt abhebt?
Ganz klar - wenige dürften es nicht sein. Lord Ahriman, Magus Caligula,
Dominion und Matte Modin sind spätestens mit ihrem 1998er-Teufelswerk
"Vobiscum Satanas" in der internationalen Schwarzmörtel-Eliteliga und
wissen mit rotzigen, ursprünglichen OldSchool-Arrangements zu überzeugen,
die sich von der Masse insofern abzusetzen wissen, als dass auch
Melodien nicht zu kurz kommen, Matte Modin seine Drums dermaßen
maltretiert und foltert, dass "Diabolis Interium" demnächst zu einem
Referenzwerk in Sachen Hyperspeed-Gebolze werden könnte. Kommt dazu,
dass Herr Magus Caligula ein ausdrucksstarker ähm... "Sänger" hehe...
ist, welcher zu den ganz wenigen in speziell diesem Submetier gehört,
der über das gewisse "etwas" verfügt - und dass die Symphathien für ihn
durchaus steigen lässt. Und auch die Gitarren kommen nicht zu kurz.
Was will man also mehr? DARK FUNERAL knüppeln dicke - auf sämtliche
Körperteile - aber bevorzugt auf die Ohren.
Musik: 9,0
Klang: 8,5
Spielzeit: 36:19
(THE MIGHTY SCI!)
Mit "All Hell Breaks Loose" feierten die Thrasher von
DESTRUCTION anno 2000 ein fulminantes Comeback, das
sowohl von Seiten der Presse als auch der Fans mit offenen
Armen empfangen und zelebriert wurde. Im Nachhinein
kamen dann zwar doch Zweifel im Bezug auf die Qualität
des Materials auf, doch wird dies nach dem Genuss dieser
Langrille schnell vergessen sein!
Musik: 8,5 Klang: 8,0 Spielzeit: 58:33 (inkl. Hiddentrack)
(DOC FRED)
Hört man sich den neuesten Output der Hessen zum ersten
Mal an bemerkt man sofort, wie breit gefächert dieses
mal das Songwriting von Tobias Sammet (und Jens Ludwig)
ausgefallen ist. Neben den obligatorischen Happy Metal
Hymnen ("All The Clowns") und stampfenden Melodicepen
die das Erbe von "Theater Of Salvation" antreten
(Titeltrack "Tears Of A Mandrake" und das zehnminütige
"The Pharaoh" welches man auch bei AVANTASIA hätte
vermuten können) finden sich überraschend auch Powermetal
kracher, die man in dieser Form eher von BRAINSTORM erwartet
hätte. Bei "Nailed To The Wheel" geht Tobias "Postfrosch"
Sammet im Refrain ab wie Nachbars Katze, wenn man ihr mit
dem Hammer auf den Schwanz drischt, während der Rest der
Band ihren Instrumenten ganz nach Art des Hauses einheizt.
Hier krachen die Wirbel und die Kehlen werden schon fürs
Konzert geölt! Mit "Wash Away The Poison" gibt es natürlich
auch eine Ballade für die überfüllten Tränensäcke, welche
man sich allerdings meiner Meinung nach hätte sparen können,
da sie nicht sonderlich kreativ wirkt und an "Scarlet Rose"
sowieso nichts heranreicht.
Bleibt einem nur zu sagen:
This is alien drum bunnies's revenge - resistance is fultile!
Musik: 9,5
Klang: 9,0
Spielzeit: 64:25
(DOCFReD)
Ging das Debut "The Dark Discovery" auf dem Markt bei
der Releaseflut trotz seines hohen Qualitätsgrades noch
unter, konnten sich EVERGREY mit ihrem Zweitling
"Solitude:Dominance:Tragedy" schon wesentlich stärker
in Szene setzen. Vor allem die Tour mit CRIMSON GLORY/KAMELOT
dürfte hier für verstärkte Publicity und das
Erreichen einer neuen Hörerschaft gesorgt haben.
Mit "In Search Of Truth" steht nun der dritte Output
der etwas anderen Powermetaller in den Regalen bereit
um in den heimischen CD-Spieler zu wandern.
Die Mannen um Tom S. Englund haben es verstanden, ihren
Stil und den Sound ihrer Band weiterzuentwickeln und zu
schärfen und profilieren sich in einer Nische, die sonst
kaum jemand in Beschlag nehmen kann oder will.
Detailreiches, progressives Instrumentalspiel und Toms
raue und voluminöse Stimme werden von der streckenweise
monumentalen und glasklaren Produktion in Szene gesetzt
und rücken die düsteren, teils psychodelisch anmutenden
Songs ins rechte Licht. Der gekonnte Einsatz von Chören
sorgen für eine gespannte und voluminöse Atmosphäre.
Wer die Gesamtheit dieses Werks wirklich begreifen will
sollte die Augen schließen, die Anlage auf Maximum drehen
und sich von EVERGREY für 48 Minuten in eine andere Welt
begleiten lassen! Anspieltipps gibt es daher keine, da
man dieses Werk in all seinen Facetten erleben muss.
Musik: 9,0 Klang: 9,0 Spielzeit: 47:23
(DOCFRED)
Während die vereinigten Physiotherapeuten dieser Welt aus Angst
vor den zu erwartenden Wirbelsäulenschäden im Nackenbereich
(ICED EARTH Mastermind Schaffer machte es vor) in Panik aufschreien
freut sich unsereins und wärmt die Muskeln auf, da Tom
Angelrippers Mannschaft mit "M-16" neben DESTRUCTION und KREATOR
als drittes Mitglied im deutschen Ur-Thrasherbund den Stapellauf
ihrer neuen Scheibe gefeiert haben!
Musik: 8,0 Klang 8,0 Spielzeit: 49:02
(DOCFRED)
DRAGONLORD ist eine neue Band von TESTAMENT-Mitbegründer Eric Peterson, der
auf diesem Album Gitarre, Gesang und Konzept beisteuert. Das Konzept ist
pure Aggression, umgesetzt in "killer symphonic black/thrash music", das kann
ja heiter werden. Andere bekannte Bandmitglieder sind TESTAMENT-Tourgitarrist
Steve Smyth an der Zweitgitarre und Ex-SADUS-Drummer Jon Allen. Herrausgekommen
sind sieben Songs von 35 Minuten Spieldauer, die es in sich haben.
Das ganze klingt wie eine Kreuzung aus CRADLE OF FILTH, alten TESTAMENT mit ein
wenig DIMMU BORGIR-typischen sphärischen Keyboards. Gesang und Drums
könnten auch von CRADLE OF FILTH stammen, die Soli von TESTAMENT.
Trotzdem ist dieser Output interessant geraten. Der Track "Wolfhunt" ist der härteste
auf diesem Album geworden, das ansonsten einen sehr ausgewogenen
Eindruck hinterlässt. Fans von CRADLE OF FILTH zu "Cruelty And The Beast"-Zeiten, die
auf Kreisch-Attacken und Grufti-Image verzichten können sollten gerne mal
reinhören.
Musik: 8,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 35:10
(BAD PEON)
Angewidert von ca. 120.000 Möchtegern-HELLOWEEN-Clones, welche in den
letzten Jahren den Markt überschwemmt haben, machte sich Kai Hansen
Gedanken über eine Modifikation seines Sounds. Klangen die letzten drei
Alben mitnichten gleich, war die Stilistik doch in jedem Falle eine
Ähnliche. "No World Order!", ein Konzept über die Illuminaten und ihre
angestrebte Neue Weltordnung (New World Order) und die daraus
resultierenden Gefahren werden in den Stücken gekonnt verarbeitet,
welche auf Ausarbeitungen eines Fans basieren, der ein Buch zu diesem
Thema geschrieben hat. Während die Refrains allesamt noch typisch GAMMA
RAY sind, treten diesmal im Riffing deutliche JUDAS PRIEST-Einflüsse zu
Tage (natürlich deren 80er-Phase), während bei den Gitarrensolis dann
teilweise schwer IRON MAIDEN-Arrangements durchklingen. Deutlichstes
Beispiel dieser Konstellation ist zweifelsfrei "Fire Below", in welchem
die Soli doch sehr an MAIDEN's "Sign Of The Cross" erinnern. Wer große
Innovationen oder Stiländerungen der Marke "Sigh No More" erwartet
hatte wird wohl ein wenig enttäuscht sein, denn auch ich hätte ein
wenig mehr Rückbesinnung auf Kai Hansen's Haupteinflüsse erwartet - und
die liegen nunmal mehr in den 70ern - und zu wem würden ein paar
ruhigere Klänge, ein paar ausschweifende Gitarrenmalereien und ein
wenig mehr Mut mehr passen als zu ihm? Macht nichts - "No World Order!"
ist ein gutes Album, das keinen GAMMA RAY-Fan enttäuschen wird.
Musik: 8,5
Klang: 8,5
Spielzeit: 51:58
(THE MIGHTY SCI!)
Gothic- und Doom-Metaller dürfen bei diesem Debüt aufhorchen: Zielgruppe!
Morbide Sounds voller unterschiedlicher Stimmungen und Variationen,
umgesetzt in einer bizarren Mischung aus oben genannten Stilen, vermengt
mit einer steifen Prise EBM, Wave und Blackmetal - klingt abgefahren,
ist es auch. SAVIOR MACHINE, ELEND und frühe CANDLEMASS dürften die
Hauptinspiratoren dieser Australien gewesen sein, dafür sprechen nicht
zuletzt der Sound, die mächtigen Chöre, die Orchester-Versatzstücke und
die manchmal mit der Geschwindkeit einer Lavasuppe vorwärtsdrängenden
Arrangements. Leider kann mich diese Mischung ich Punkto Songwriting
nicht überzeugen, zu unspannend, zu zerrissen und unzusammenhängend
präsentiert sich dieses Werk. Aber vielleicht kann ich auch nur deshalb
keinen Zugang finden, weil sich hier die Grenzen meines Musikgeschmacks
ziemlich deutlich auftun?
Musik: 6,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 44:27
(THE MIGHTY SCI!)
Zwei-Track Nachschlag zum Comeback-Album "B.a.c.k.", den es exklusiv
nur auf dieser Picture-Maxi gibt. Und als Japan-Bonus. Die Schweine! :-)
Geboten wird melodischer Oldschool-Thrash, der stilistisch genau an die
Comeback-Scheibe anschließt. Wer hätte das gedacht. "Jester" geht mehr
als ok, das B-Seiten-Track "Fly" ist eine interessante Halbballade,
die stellenweise richtig abgeht (vorallem Gitarren-technisch), das
Cover ist sehr gut und richtig Kult, das Vinyl ordentlich gepresst und
schön schwer. Leider kann der Sound da ganz und gar nicht mithalten,
beide Tracks klingen total basslastig und übersteuert, naja, aber bei
10 Mark kann man getrost darüber hinwegsehen, denn Sammler werden sich
die Maxi eh nie anhören.
Musik: 8,0
Klang: 6,0
Spielzeit: 9:20
Auflage: 2000 Stück
Preis: ca. 10 DM
(THE MIGHTY SCI!)
Erstes Lebenszeichen nach vier Jahren und wieder nur eine Zwei-Track
Maxi im roten Vinyl. Die hat's aber in sich: "Skullfucker" ist ein
Uptempo-Kracher mit kaputten Lyris und typisch BROCAS HELM. Mit dem
Debüt "Into Battle" kann ich ehrlich gesagt nicht sooo viel anfangen,
dafür finde ich "Black Death" umso geiler. Wem "Hells's Whip" oder
die tödlich geile BH-Hymne "Fly High" gefallen, kann mit dieser Scheibe
nicht viel falsch machen. Die B-Seite "Blood Machine" ist etwas
langsamer, hat dafür geile Gitarren- und Bass(!)-Solis zu bieten und
geht ebenfalls ordentlich nach vorne (geile Harmonien). Das einzige was
negativ in Erinnerung bleibt: das Vinyl ist dermaßen wellig, dass
empfindsame Gemüter wie ich mit störenden Gleichlaufschwankungen zu
kämpfen haben - ob das bei voll aufgetreten Amps noch von Wichtigkeit
ist, muß jeder selbst entscheiden. 20 Mark für zwei Songs ist auf der
anderen Seite auch nicht gerade günstig, aber dafür hat man eine bald
hängeringend gesuchte Monsterrarität, die ein vielfaches davon wert
wird. Und zwei wirklich überzeugende Underground-Hits.
Musik: 8,5
Klang: 6,5-7,0
Spielzeit: 6:25
Auflage: 500 Stück, rotes Vinyl
Preis: ca. 20 DM
(THE MIGHTY SCI!)
Himmels Willen! Jetzt war ich gerade dem Suizid so nah wie je
zuvor! Hab ich mich doch noch dazu überreden können die Demon in den
Player zu schmeißen... der Opener... eine mittlere Katastrophe wenn
Dave Hill sich mit Sprechgesang versucht... aber das nachfolgende
"Sound Of The Underground" ist ja noch VIEL VIEL schlimmer! Danach
kommt "Cry From The Street" - Drums (entweder hat man beim Aufnehmen
ausversehen die Mikros ins Nebenzimmer gestellt oder das sind
tatsächlich Samples), Bar-Musik-Ambiente mit "uhuhuhu"-Chören... dann
singt Dave Hill "hey god, do you remember my name..." naja, Gott
schon, aber die Fans werden das nicht tun... nicht mehr tun WOLLEN...
man o man! Hätten die nicht einfach ein richtiges DEMON-Album aufnehmen
können statt diesen modernen Mist? Oh Scheiße! Das wird immer schlimmer
... am Ende des Songs singt Dave Hill dann "Itïs full of scum down here
why don't you disappear" - selten hat er dermaßen ins Schwarze getroffen,
bevor der vierte "Dreck" anspringt, schalte ich den CD-Player aus, lege
eine Gedenkminute ein und gehe ins Bett. Ich schlage die Bibel auf, lese
flüchtig einen Satz in Matthäus 5,11: "Alles hat ein Ende nur die
Wurst hat zwei" - mist, wer hat da ein Notenblatt reingelegt? Nuja,
wäre die Bibel im DEMON-Schriftzug Goldeinband - es wäre mir nicht
einmal mehr aufgefallen, dass es nicht dort hingehört... bevor Ihr Euere
sauer verdiente Kohle für diesen Mist rauswerft, legt Euch lieber die
DEMON-ReReleases zu. Die ersten drei Klassiker kamen die Tage digital-remastert
mit Bonustracks heraus.
Musik: 3,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 54:40
(THE MIGHTY SCI!)
Bands mit diesem Namen gibt's/gab's nicht wenig. Die bekanntesten haben
hohe Standards gesetzt: die Holländer legten in den 80ern mit ihrem
einzigen Album, welches bei Iron Glory unter dem Namen "Iron On Iron"
re-releast wurde, eine kräftige Vorlage hin, die jeder kennen sollte,
das U.S.-Pendant veröffentlichte eine EP Namens "Armed For Battle",
welches inzwischen in der original Vinyl-Fassung für über 500 DM
gehandelt wird - unfassbier wie ich meine. Da braucht's schon Mut,
mit so einem Namen anzutreten. Die Schweizer hatten ihn und veröffentlichten
bereits eine Debüt-EP Namens "Rebels Of Our Time", welche im Underground
schonmal für so manche Lobeshymnen Anlass gebot. Nun ist der Nachfolger
da und darauf enthalten sind einige der besten TrueMetal-Hymnen der
letzten Zeit! Nach einem Into ertönt "Emerald Knights" mit SACRED STEEL-kompatiblen
Metalwarrior-Lyrics und öhmm... EIGENSTÄNDIGEM Gesang (sprich:
etwas sehr gewöhnungsbedürftig, aber nicht uninteressant). Der Refrain
ist schonmal ziemlich klasse. "Unreasonable Violence" und "Hard To Be
True" sind nette Standardrocker mit guter Melodieführung und gerade wenn
man an nichts böses mehr denkt, erklingt "Across The Sea". Acht Minuten
Epic pur! Weiter geht's mit "Victims Of Society" mit schönen
Gitarrenarrangements. Die Ballade "You Belong To Me" geht auch ok,
allerdings ist der Gesang stellenweise etwas daneben. "Shadowknight"
ist dann wieder einer dieser Tracks, die den Kauf des Silberlings
eindeutig rechtfertigen: geile, mehrsätzige Chöre (natürlich so richtig
schön basis, nicht mit 1200 Stimmen und sowas wie bei RHAPSODY oder
BLIND GUARDIAN) und wieder schön Epic, Gitarren - so soll es sein.
Danach kommt sie: eine DEEEER großen Hymnen der kompletten Metal-Historie:
"Medieval Steel" von gleichnamiger Band! Nahezu perfekt umgesetzt (und
das WILL was heißen!!!), aber was dieses verdammt hohe Kastratengeschrei
am Ende des Stückes soll wird ein Geheimnis der Band bleiben. Danach
rumpelt mit "Battlefield" das Album seinem Ende entgegen und wieder
gibt's ne Runde Epic und deswegen sei dieses Album all jenen ans Herz
gelegt, die bei WARLORD, MEDIEVAL STEEL, BROCAS HELM, FIFTH ANGEL oder
sonstigem Kult irgendwie ein feuchtes Höschen bekommen. Für eine
Eigenproduktion ist "Calling The Nights" jedenfalls erstaunlich
professionell, auch wenn noch nicht alles Gold ist was glänzt und
vorallem am Gesang noch zu arbeiten ist.
Spielzeit: 51:06
(THE MIGHTY SCI!)
Kontakt: Michael Vaucher, Alfons-Aebystr. 41, 3186 Südingen, Schweiz
30 Mark/25 SFR (inkl. Porto) hinschicken und gut ist. Ansonsten wurde
das gute Teil auch bei Hellion und Else's Metal Versand gesichtet...
Homepage: http://www.emerald.ch, E-Post: msvaucher@freesurf.ch
Es gibt verdampft viel Underground-Zeug, das künstlich zum Kult erhoben
wird und dass sich bei genauerem Hinhören (meist nachdem man VIEL Geld
dafür hingeblättert hat) als riesengroßer Fäkelhaufen erweist. Das
deutsche ReRelease-Label HMG (Hidden Metal Gems) hat es sich jedoch
zum Ziel gemacht, qualitativ hochwertiges schwarzes Gold neu aufzulegen
und den Anfang macht hierbei eine Scheibe, die man einfach haben MUSS!
Wer die erste DESTILLERY "Immortal Sun" für anbetungswürdig hält (ich
tu's!), wird bei "Reign In Violence" zwischen Glückseeligkeit und
Herzinfarkt hin- und herschwanken, denn EXISTENCE waren wohl eindeutig
die Vorbilder dieser Formation, welche übrigens ebenfalls Deutschen
Landen entstammen. Sänger Mike Klose hört sich an wie Florian Reimann
(DESTILLERY), kann es jedoch auch mit einem Tobias Sammet ohne weiteres
aufnehmen. Die IRON MAIDEN-beinflussten Gitarren hören sich ebenfalls
sehr stark nach DESTILLERY an, man wie geil! Und dann das Songwriting!
Ob 1989 (da erschien das Teil, als superrare CD mit 12(!) Stück-Auflage,
welch ein Hohn!) oder 2001 - wer mit "The Loner", "Insomnia", "Nights
In The Desert" oder "Jesters Laughter" nichts anfangen kann, sollte
sich lieber wieder von diesen Seiten verpissen und weiter Poser-Lektüre
wie Hammer oder Metal Heart lesen!
Musik: 9,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 56:24
Auflage: 500 Stück (die ersten 100 im blauen Vinyl)
Preis: ca. 40 DM
Kontakt: http://www.hidden-metal-gems.com
(THE MIGHTY SCI!)
Was soll man HIERZU noch sagen? Zusammen mit "Kings Of Metal" wohl das
kompakteste und beste Album der Historie, auch wenn man die beiden
Alben stilistisch nicht unbedingt miteinander vergleichen kann. "Hail
To England" gehört in JEDES Regal und in der Silver-Edition gibt's
zusätzlich unveröffentlichte Fotos und Linernotes zu begutachten. Der
Sound ist verglichen mit den ReReleases von Geffen/Universal eigentlich
gleich geblieben. Somit gibt es keinen zwingenden Grund, sich das gute
Stück nochmal zuzulegen, vorallem nicht für 30 Mark.
Musik: 10,0
Klang: 7,5
Spielzeit:
(THE MIGHTY SCI!)
Endlich ein neues Lebenszeichen vom einzigen Label, von dem ich ALLE
Releases besitze. Und keines davon ist schlecht oder mittelmäßig. Das
sollte doch aufmerken lassen. Nun präsentieren uns Sentinel Steel ein
weiteres Meisterwerk des 80er U.S. Powermetals. Ich frage mich allerdings
in letzter Zeit, wieso das Label immer so lange braucht für die ReReleases,
denn die vier Bonustracks wurden bereits 1998 aufgenommen, das neue Cover
war bereits fertig und auf dem 1999er Sentinel Steel-Sampler "True Metal
Triumphant Vol. 1" waren bereits zwei Tracks dieses Silberlings
enthalten. Egal, geboten wird eine Mischung aus MERCYFUL FATE meets
IRON MAIDEN meets U.S.-PowerMetal und was dabei herauskommt, kann sich
durchaus hören lassen. Hier wird alles geboten was man von 80er-Metal
erwartet: geile Riffs und Breaks, Melodien, Power - da braucht man keine
Songs noch großartig herausheben. Neben umfangreichen Liner-Notes, Lyrics
und neuem Coverartwork (das Originale befindet sich auf der Rückseite des
Booklets), gibt's noch vier Bonustracks: "Two Powers" und "Message To
The Children" in einer 1998er Neuaufnahme, "The Invocation" sollte
ursprünglich aufs zweite Album welches bekanntlich nie erschien und
"The End" sollte sogar noch auf "A Crystal Vision" mit drauf, hatte da
aber (Vinyl-technisch) keinen Platz mehr und wurde somit kurzfristig
weggelassen. Wer Sachen wie GOTHIC KNIGHTS, ATTACKER, BLACK DESTINY,
ICED EARTH oder MERCYFUL FATE im Regal hat, sollte hier unbedingt mal
ein, zwei Ohren riskieren.
Musik: 8,5
Klang: 6,5-7,0
Spielzeit: 61:29
(THE MIGHTY SCI!)
Gesichtet bei: Hard-Boiled, Hellion
Lange Zeit nicht mehr erhältlich war auch die CD-Erstauflage dieses
Live-Klassikers. Auf Metalbörsen zwischen 60 und 70, auf eBay zwischen
70 und 100 Mark gehandelt, hatte die EMI endlich Mitleid und hat das
gute Teil neu aufgelegt. Digital-remastert versteht sich, mit etwas
geliftetem Booklet-Artwork und als Einzel-CD. Aber keine Angst, alle
17 Tracks sind auch weiterhin enthalten, nur wurde eben diesmal die CD
richtig ausgenutzt und bringt es auf über 77 Minuten. Über den Live-Mitschnitt
noch groß Worte zu verlieren ist wie Tauben zum Markusplatz
tragen: grandios und legendär. Der perfekte Einblick in die Welt der
70er, als die Skorpione noch ihre Stacheln hatten. Neben Alltime-Hits
wie "In Trance", "Steamrock Fever" oder "Robot Man" gibt's den für
damalige Zeiten fast schon als Speedmetal durchgehenden Kracher "Speedy's
Coming", unbekanntere Stücke wie "Hound Dog", "Kojo No Tsuki" oder "In
Search For The Peace Of Mind". Und natürlich die fast zehnminütige
Gänsehaut-Abfahrt "Fly To The Rainbow", bei welchem die Krautrock-Vergangenheit
der Jungs noch sehr schön zum Tragen kommt. Essentiell!
Musik: -/-
Klang: 6,5-7,0
Spielzeit: 77:56
(THE MIGHTY SCI!)
Erik Rutan (MORBID ANGEL-Klampfer) und Martina Astner
(THERION-Backgroundsängerin) sind wohl die Hauptpersonen dieses Projekts, welches
von Howard Davis (Drums) und Scott Hornick (Bass) ergänzt wird. Geboten
wird überraschenderweise weder Deathmetal noch Symphonic-Zeugsel,
sondern Gothic-beeinflusster Powermetal mit ausschließlich weiblichem,
cleanen Gesang. Die Gitarre ist deutlich zu vernehmen, so manches Riff
ist wirklich Klasse geworden, jedoch einfach zu hören ist diese Mischung
nicht. Zu wenig Eingängigkeit, zu viele undurchschaubare Breaks, zu
abgehacktes Songwriting und letztendlich auch auf Dauer eintöniger
Gesang lassen "Absolute Purity" nicht anders dastehen wie erwartet: als
überambitioniertes Reißbrettprodukt, dem eindeutig die Seele fehlt.
Musik: 5,0
Klang: 8,0
Spielzeit: 44:45
(THE MIGHTY SCI!)
Nach ihrem letztjährigen Demo "Beyond The Mirror" zählten die deutschen
Prog-Rocker ALIAS EYE zu den großen Hoffnungen im Neo-Prog Bereich und
mit dem nun vorliegenden Debüt "Field Of Names" dürfen sie nun beweisen,
dass die Lohrbeeren berechtigt waren. Als Gastmusiker fungiert unter
anderem Martin Griffiths (BEGGAR'S OPERA), der bei "The Readiness Is
All" den Gesang übernimmt. Ansonsten präsentieren die fünf ein wahres
Prog-Feuerwerk, dessen Mischung aus eingängigen Melodylines,
nachvollziehbaren Refrains und nicht allzu überschwänglichem Gefrickel
genau die Mischung bietet, die den Hörer weder über- noch unterfordert.
ALIAS EYE nennen als Vorbilder DREAM THEATER, SPOCK'S BEARD, THE BEATLES
und JELLYFISH, doch es spricht durchaus für die Band, das sie durchaus
eigene Ansätze kreiert haben und nicht allzu deutlich ihren Göttern
nacheifern. Die abwechslungsreiche Instrumentierung (Klavier, Sax,...)
und die damit erzeugten Farbtupfer tun dem Album sichtlich gut und
somit geht eine Empfehlung an alle Proggies, die zwischen ARENA,
PORCUPINE TREE, DREAM THEATER und PENDRAGON noch ein wenig Platz haben.
Musik: 8,0
Klang: 8,5
Spielzeit: 54:10
(THE MIGHTY SCI!)
Diese mitteldeutsche Kapelle, die gern in die Ferne nagelt (NAGELFAR -
hihi), hat zwar Genrekollegen die nicht nur besser sind, sondern ihren
Namen auch von Anfang an richtig geschrieben haben (NAGLFAR - na also,
so muß das auf bayrisch heißen), dennoch zählen auch sie zu den
interessanteren Blackmetal-Bands der aktuellen Stunde. Mit deutschen
Texten, die nicht selten sogar gelungen sind, mit einem schaurigen
Wechsel zwischen tödlich-langsamen Parts und rasend schnellen, wobei
ihnen im Gegensatz zu ihren nordischen Vorbildern die klirrende Kälte
fehlt, und dem üblichen Gekreische. Interessantes Release für alle
DieHard-Schwarzmetaller, die musikalische Befriedigung jenseits der
ganz großen suchen, ohne sich dabei gleich mit langweiliger
Durchschnittsware begnügen zu wollen.
Musik: 7,5
Klang: 7,0
Spielzeit: 62:04
(THE MIGHTY SCI!)
Gar selten hat mich eine Veröffentlichung dermaßen geärgert wie dieses
Album voller schrecklicher Coverversionen, welche schon im Original
niemand gebraucht hat, der auch nur einen funken freiheitlich-demokratisches
Gedankengut in sich trägt. Nach RAMMSTEIN ("Links 2,3,4")
prostituiert sich also eine weitere Band der NDH, welche sich von
sogenannten Moralwächtern in die rechte Ecke gedrängt fühlte, obwohl es
dazu wie auch bei RAMMSTEIN nicht den geringsten Anlass gab. TOTENMOND
gehen jedoch noch einen Schritt weiter als ihre Kollegen, fahren mit
Stücken wie "Polizei SA/SS" oder "Kauf oder stirb" (beide SLIME), mit
"Keine Macht für niemand" oder "Macht kaputt was Euch kaputt macht"
(TON STEINE SCHERBEN) Texte auf, die jedem friedensliebenden Menschen
die Zehennägel aufrollen. Passend, dass das RockHard da noch meint "In
Zeiten von zunehmender rechter Gewalt kommen solche Statements noch
viel zu selten" (Melanie Schmidt) - solche Statements, liebe Melanie,
wie "Bullenschweine", in welchem alle Polizisten als Nazischweine
beschimpft und mit der SA und SS verglichen werden. Die kurze Spielzeit
ist da nur noch Makulatur. 35 Mark für 33 Minuten Spielzeit? Ist das
Punk? Wenn das Punk ist, was sagt dann der Text von "Kauf oder stirb"
(Kritik am Konsumrausch) überhaupt noch aus? Punk wäre gewesen, Ihr
hättet dieses überflüssige Album als MP3s auf Eure Homepage gestellt.
Aber dann hättet Ihr daran ja nichts mehr verdient, nicht war? ...am
Roten Signal vorbei... wie passend... diese CD gehört für mich genauso
auf den Index der BPjS wie rechtsradikales Gedankengut. Armes
Deutschland!
Musik: 0,0
Klang: 7,0
Spielzeit: 33:18
(THE MIGHTY SCI!)
Diese Death Metal-Band kommt aus Schweden, es gibt übringes auch eine
deutsche Death Metal-Band mit gleichem Namen, aber scheinbar ohne Vertrag.
"Skullcrusher" ist eine fünf Track-EP, die in einem netten Digipack
zum Midprice (25 Mark) daherkommt. Die Songs zeichnen sich durch wechselndes,
aber zumeist sehr hohes Tempo aus, guten variablen Growling-Gesang,
es gibt nennenswerte Songstrukturen mit Breaks und allem was man sich sonst
noch so wünschen kann, die Drums scheppern etwas, aber ansonsten ist
technisch und musikalisch alles im grünen Bereich. Nur leider etwas kurz
eben, aber sicherlich eine starke Scheibe. Ich finde, für nur fünf Songs
sollte man nicht mehr als 20 Mark ausgeben. Also Augen offenhalten und
reinhören.
Zweitens klingt das Songwriting um einiges ausgereifter als damals.
Absolut geil wird's dann beim zweiten Track "Nevermore - The Dusk
Of Silent Splendour". Zuerst denkt man ein bissl an DARK FUNERAL,
jedoch haben DARK FUNERAL nie so großartige Melodien. Das Lied hat
einfach das Zeug zum absoluten Live-Kracher.
Rockiger wird's dann mit dem dritten Song der mich zumindest ein wenig
an alten Heavy Metal gemischt mit Black-/Deathmetal erinnert. Nicht besonders
kreativ, aber auch keinesfalls schlecht.
02. Walpurgis Night (Bonustrack)
03. Ravenlord (Bonustrack)
04. Just For One Night
05. The Beauty And The Beast
06. Emerald Eye
07. Tears By The Firelight
08. Tigers Of The Sea
09. Russia's On Fire
10. Cheyenne (Where The Eagles Retreat)
11. Welcome To Bedlam
12. Flour In The Wind (Bonustrack)
Labels hergehört: ohne Zweifel die Prog-Trash Eigenproduktion des Monats.
Bestellungen von "Water" für 10 Euro bei: Arne Schuppner, Hardtweg 2, 35239 Steffenberg
Allerdings habe ich ein kleines Problem mit der Scheibe, die Lieder für sich betrachtet sind gut bis spitze. Gerade die Songs "Starfish Ride", "Serpentine" oder "Merlin". Aber ich finde die CD hat nicht diesen "Badewannencharakter". Also mal die Augen schließen und sich einfach treiben lassen. Man wird einfach hier und da wieder rausgerissen.
Um mal konkreter zu werden: Was den Song "Children Of The Sun" angeht, driftet mir dieser stellenweise zu sehr in die Electro-Ecke ab, "Portsall" ist mir einfach gesagt zu ruhig und "Cupid Of The Carrion Kind" passt irgendwie nicht an diese Stelle der CD. Aber hört's euch am besten selber an.
Nimmt man sich, wie schon erwähnt, die Lieder als Einzelne vor, ist es einfach perfekter GothicRock. Die Stimme von Stefanie Duchne ist Facetten- und Variantenreicher geworden, was so manchem Song noch mehr Tiefgang und den letzten Kick verpasst. Die Gitarren sind vielseitiger und stellenweise fetter geworden. Was das Keyboardspiel angeht, muss auch dieses niemand vermissen. Nur nennt sich das jetzt "Programming" und wird von Benjamin Buss (Guitar) gemeistert.
Fazit: "Serpentine" kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Und wem schon "Jade" gefallen hat ist hier auch sehr gut bedient. Ein Musskauf für alle FLOWING TEARS Fans ist es auf jeden Fall. Ob sie nun an "Jade" herankommt oder nicht - spielerisch und Songtechnisch ist "Serpentine" deutlich ausgereifter, erwachsener und besser geworden. Eben keine einfache Sache ...
Was sich als sehr komplex liest wirkt wesentlich kompakter auf den Hörer
als man erwartet. Bei mir hat der Song nach dem zweiten Durchlauf endgültig
gezündet und will gar nicht mehr aus meinem Gehörgang verschwinden.
Mit Charlie Bauerfeind haben Kürsch&Co. auch einen sehr fähigen Produzenten
hinter den Reglern und so fällt das soundtechnische Ergebnis entsprechend gut
aus.
Neben dem Titeltrack befindet sich mit "Harvest Of Sorrow" auch noch eine
wunderschöne Ballade die wohl einer der Mitsinghöhepunkte der nächsten
Tour werden dürfte. Abgerundet wird die Single durch die Beigabe eines
Livevideos im QuickTime-Format und beiden Songtexten auf den Innenseiten
des Inlays.
Insgesamt wirkt "Perfect Balance" ausgereift, Schnitzer im
Handwerk oder Songwriting erlaubt man sich keine und geht
in allen Kategorien auf die sichere Seite. Die Produktion
ist angemessen und wirkt nur streckenweise etwas flach
und dünn.
Alles in allem also eine CD unter vielen, die nicht schlecht
aber auch nicht besonders gut ist. Fans der Stilrichtung
sollten reinhören und selbst entscheiden ob sie gerade
genügend Geld übrig haben.
Ende 2001 zeigen sich DESTRUCTION schon fast fröhlich
angriffslustig und schieben sich wie eine außer Kontrolle
geratene Dampframme in die Gehörgänge der Hörerschaft.
Wörtlich zu nehmende Songtitel wie "Thrash 'Til Death"
oder "Bullets From Hell" zeigen wo es lang geht, und so
kommt auch keine Langeweile auf während man Schmier & Co.
dabei lauschen kann, wie sie eine Mauer nach der anderen
niederreißen. Die Produktion erinnert sich dabei an alte
Zeiten und trimmt den Sound wieder auf 80er ohne dabei
das Gesicht des neuen Jahrtausends zu verlieren.
Wer also mit der letzten SLAYER nicht so ganz warm wird
und sein Genick bis zum Anschlag belasten will (oder
einfach auch nur den Hamster der kleinen Schwester
terrorisieren) sollte hier zugreifen!
Und wenn man es dem Album auf den ersten Blick nicht ansieht:
auch hier konnte Tobias mal wieder nicht seinen Humor unter
Kontrolle bringen und steuerte mit "Save Us Now" noch einen
Song bei, der ganz dem Drummer Felix "Drum Bunny" Bohnke
gewidmet ist. Das Fiese an der Sache: Als Bohnke seine Parts
einspielte wusste er nicht, was er da zusammenzimmert und
den Text kannte er schon gar nicht - was wohl verständlich
erscheint, wenn man einen Blick ins Booklet riskiert und
sich die Lyrics zu Gemüte führt ;-)
Auf "M-16", die nach einem fast legendären Sturmgewehr der US
Streitkräfte benannt wurde, hören wir SODOM so frisch wie schon
seit Jahren nicht mehr. Abwechslungsreich geben sich stampfenden
Midtempobedrohungen fürs Gehör und Upspeed-Nackenbrecher die Klinke
in die Hand, wodurch alles locker im Lauf bleibt und nicht in
monotones Stakkato ausartet.
Inhaltlich werden die Vorgänge im Vietnamkrieg in den Mittelpunkt
gerückt, weshalb die Band extra in die Region flog um sich selbst
ein Bild zu machen und mit Betroffenen des Krieges zu sprechen,
was sich auch in einigen Texten widerspiegelt, welche Tom danach
kurzerhand nochmals änderte.
Insgesamt nichts bahnbrechendes im CD-Player und doch macht es
Freude sich durch SODOM einheizen zu lassen und die Regler nach
rechts zu drehen. Für Fans besteht ohnehin Kaufpflicht, der Rest
sollte reinhören und denn ebenfalls den Geldbeutel zücken um auf der
anstehenden Tour im Dreigestirn mit KREATOR und DESTRUCTION
auf dem Laufenden zu sein! ;-)