AGATHODAIMON? Ist das nicht die Band, die letztens mit ihrem Debüt "Blacken The Angel" eines der aufregensten, abwechslungsreichsten und interessantesten Black-Metal Alben aufgenommen hat, das auch noch aus deutschen Landen kam? Ist das nicht die Band, der nachgesagt wurde, sie könnte DAS Deutsche Aushängeschild in Sachen Black-Metal werden? Davon ist auf ihrem Zweitling leider keine Spur mehr zu finden. "Higher Art Of Rebellion" ist der Gegenteil dessen, was der Titel uns suggerieren will, es ist ein schlecht produziertes, unausgegorenes Stück Durchschnitt, das ich diesem Hoffnungsträger nie zugetraut hätte - in negativer Sichtweise. Der dumpfe Sound macht das Album in etwa so böse wie ein BON JOVI-Release, die Stücke sind bedeutungslos und langweilig. Nicht glauben will ich das © Obi Wan...
5,0 (THE MIGHTY SCI!)

Da ist sie nun, die neue Scheibe der noch recht frischen Schwarzmetaller aus deutschen Landen. Wer die deutsche Black-Metal Szene kennt, der weiss, dass diese nicht den besten Ruf hat. Es wimmelt nur so von Möchtegern-Bands, die es sich zum Ziel gesetzt haben, internationale Spitzen-Acts zu kopieren und so die anspruchslosen Fans zu schröpfen. Ich muss zugeben, dass das tatsächlich kein allzu blendender Zustand ist, und ich deswegen zunächst auch ein wenig voreingenommen war, was das mir vorliegende neue AGATHODAIMON-Album angeht. Was einem zunächst ins Auge sticht, ist das Cover: Es ist blau-grünlich gehalten und stellt eine alte Kirche/Burg mit umliegendem Friedhof da. Stop! - Kirche, Friedhof? In Kombination mit der Farbe erinnert mich das ganze sogar ganz grob an das Cover der "Dusk And Her Embrace" von Cradle Of Filth, welches ich für eins der besten Cover der letzten zehn Jahre halte. Wurde hier abgekupfert? Naja, selbst wenn, das Cover ist durchaus ganz nett geworden und lässt auf mehr hoffen. Also einfach mal rein mit der CD. Alter Schwede - das Ding hat ja mehr als 73 Minuten Spielzeit (die limitierte Version mit zwei Bonustracks)... Zumindest was das angeht hat man sich also nicht lumpen lassen. Na, dann mal los. Der Opener des Albums heisst "Ne Cheama Pamintul" und ist komplett in rumänisch gehalten, was wohl auf Sänger Vlad und dessen Heimatland zurückzuführen ist. Hier präsentiert sich AGATHODAIMON auf ziemlich überzeugende Art und Weise: Schleppender, aber brachialer Lauf - ein ziemlich schwermütiger Song, der durch den gelungenen Gesang glänzt. Ich würde sagen, dass man diesem Song durchaus einen gewissen Eigenständigkeitscharakter zusprechen kann. Denselben Stil führt AGATHODAIMON durch das ganze Album weiter, unterlegt von passenden Keyboard-Sequenzen und im grossen und ganzen sehr stimmig. Meine anfängliche Skepsis hat sich also zerschlagen - Agathodaimon wissen durchaus zu überzeugen, auch wenn dies zweifellos Musik ist, die gewöhnungsbedürftig ist. Wir haben es hier mit einer Art deutschem Gehenna zutun, welches im Gegensatz zum Original ein wenig schwermütiger zu Werke geht und geschickt depressive Monotonie mit Dynamik koppelt. Somit sind AGATHODAIMON durchaus im oberen Drittel der deutschen Black-Metal Bands anzusiedeln, und man darf auf mehr hoffen. Eine gewisse Kritik kann ich mir aber dennoch nicht verkneifen: Das Album hat zu wenige, ja, fast gar keine Parts höherer Geschwindigkeit, so dass ein wenig die Abwechslung fehlt. Das ist wohl auch der Grund, weshalb es von vielen maßlos unterschätzt und nahezu verachtet wird, vor allem von denen, die auf jeder CD party-taugliche Tracks suchen. Wer darüber hinwegsehen kann, und sich gleichzeitig aber nicht zu sehr der "True Black Metal"-Gilde verschrieben hat (d.h. keine chronische Antipathie gegen Samples und Vocal-Effects hat) sollte auf jeden Fall mal in die CD reinhören. Ich höre sie derzeit ganz gerne mal zwischendurch, denn sie ist kein absoluter Favorit von mir, aber dennoch eine solide, gute Arbeit...
8,0 (REVEREND)

JAG PANZER hatten es mit der Reunion erst beim zweiten Anlauf, sprich der zweiten CD, geschafft. CRIMSON GLORY konnten die hochgestecken Erwartungen eines würdigen "Transendance"-Nachfolgers nicht erfüllen und METAL CHURCH haben komplett versagt. Ein Träumer, wer jetzt noch hochgesteckte Hoffnungen in seine 80er-Helden steckt. Dementsprechend ernüchtert wanderte "Omega Conspiracy" in den CD-Player und weil ich rein gar nichts erwartete, traf mich die furchbare Klaue des Openers doppelt so hart: "Destroy The Hush" platzt aus den Amps und entfacht einen Sturm, dem selbst der größte Feuerlöscher nicht mehr Herr wird! Selten hat ein Openertitel dermaßen gut gepasst. Gigantisch, was das "Unstoppable Force"-Lineup und der neue Frontmann Bruce Hall hier eingetrümmert hat! Furiose Gitarrensolis mit den galoppierenden Marschriffs eines Juan Garcia und eines Bernie Versailes. Gewaltige Drums von Fellstockmeister Chuck Profus und dezenter Bass-Wumms von Mike Zaputil zauberten für Euch das beste Old-School Speed-Metal Album der letzten 10 Jahre! Liebe Veteranen! Hier gibt's keine Kinderlieder-Mitsing-Chansons der Marke Neo-True-Metal, hier gibt's keine Singalongs, hier gibt's keine Refrains, die bis zum erbrechen wiederholt werden. Hier stehen sie alle in der zweiten Reihe, die Nachwuchskapellen dieser Welt, so gut sie auch immer sein mögen (oder auch nicht). Alleine was bei "Awaken The Swarm" instrumental so alles passiert, würde auch auf einem DREAM THEATER-Album keine schlechte Figur abgeben. Oder hört mal bei "Into The Nowhere" vorbei. Ihr werdet nicht nur feucht werden zwischen Euren Beinen, nein! Ihr werdet 10 multiple Orgasmen bekommen und dabei Weinen! Eine der schönsten Introduktionen der Metal-Historie: der Anfang von "Bleed Forever", nein der ganze Song - von Gott geschickt nur für Euch! Diese zu Ton gewordene Bomberformation metzelt alles in Grund und Boden, was sich im Jahre 1999 "True-Metal" schimpft. "Omega Conspiracy" ist erst wenige Wochen alt - es ist ein KLASSIKER!
10,0 (THE MIGHTY SCI!)

Bei aller Liebe zum Progressive- und zum Power-Metal habe ich Chuck Schuldiner's Arbeit mit DEATH immer geliebt. Von Album zu Album verstand er es wie kaum ein anderer, rasendes Technikmassaker mit nachvollziehbaren Songstrukturen zu verbinden um im Laufe der Jahre sogar immer grandiosere Melodien einfließen zu lassen. Nun machte vor ungefähr zwei Jahren die Nachricht die Runde, dass Chuck unter dem Bandnamen Control Denied ein reinrassiges Power-Metal-Album mit cleanem Gesang plant. Vor lauter Vorfreude wurden danach nicht nur meine Augen feucht, und so mussten mühsam aus dem Internet heruntergezogenen Songappetizer als Befriedigung herhalten. Nun haben sich Nuclear Blast (wer auch sonst?) "erbarmt" und bringen "The Fragile Art Of Existence" heraus. Und was für ein Hammer es geworden ist! Musikalisch ist es gar nicht so weit von den letzten beiden Death-Alben erntfernt, sprich, es regieren übermächtige Brachial-Riffs und mördermässig progressive Songaufbauten, dargeboten von einer technisch perfekten Backingband (u.a. ist Basser Steve DiGiorgio und Ex-Psycho Scream-Sänger Tim Aymar (Gott!!) mit an Bord). Chuck's melodiösen Gitarrenstil hört man an allen Ecken und Enden heraus. Da mich schon die ersten beiden Tracks "Consumed" und "Breaking The Broken" so dermaßen am Boden festnageln, bleibt mir nur noch eines zu stammeln: für Metaller, die auf Nevermore (mit den Seattlern lassen sich Control Denied noch am ehesten vergleichen) und die aktuellen Death stehen, geht an Control Denied kein Weg vorbei! Grandios!
9,5 (POWERLORD)

Der Qualität sogenannter EPs, die meist als Überbrückung zum nächsten Album dienen oder Songs beinhalten, die vom letzten Album übrig blieben, sollte man nicht allzuviel Bedeutung beimessen, was die musikalische Zukunft einer Band betrifft. Bei CRADLE OF FILTH hat die Plattenfirma glücklicherweise nicht den Fehler gemacht, die EPs mit sinnlosen Live-Tracks zum Full-Lenght-Album auszudehnen, um den Fans anschließend 30 Mark aus der Tasche zu ziehen. Die EP wurde bei uns in Nürnberg zu Preisen zwischen 12 und 20 Mark gesichtet, was ok geht. Der eigentliche Sinn dieser EP ist jedenfalls, das gleichzeitig erscheinende Video zu promoten. Der Titeltrack kommt jedenfalls gewaltig wie immer, zeigt jedoch noch direkter 80er-Einflüsse im Riffing und ist ziemlich gelungen, wie ich befinde, während der zweite neue Track "Of Dark Blood And F**king" donnernd als infernalistisches Riff-Gewitter aus dem Amps bläst. Danach folgt eine MISFITS(!)-Coverversion in Form von "Death Comes Ripping". Diese im ursprünglichen Punk-Feeling belassene Interpretation dürfte so manchem COF-Anhänger die Haare zu Berge stehen lassen und ist auch gar nichts besonderes. Bei "Sleepless" mußten ANATHEMA dran glauben, doch hier geht der Daumen eindeutig nach oben, entstand hier doch eine willkommensreiche Abwandlung im Arrangementbereich. Der anschließende Techno-Remix von "Pervert's Church" ist ein Schlag ins Gesicht für alle Black-Metaller, da braucht sich Dani gar nicht über THE KOVENANT aufregend, die er als Verräter des Black-Metal tituliert. Ja, was soll denn dann diese lächerliche Anbiederung an die Disko-Hüpfer der Nation? Selten sowas kotziges auf einem Schwarzmetallalbum vernehmen müssen! Zum Abschluß gibt's eine "Be Quick Or Be Dead"-Version von "Funeral In Carpathia", wobei hier nicht Bruce Dickinson singt ("Be Quick Or Be Dead" ist nämlich ein MAIDEN-Songtitel hihi). Doch nur, weil diese Version etwas schneller ist als das Original, heißt es noch lange nicht, daß sie auch besser ist. Das Artwork der EP ist wie immer super, die Produktion kommt an das letzte Studioalbum jedoch nicht heran. Was bleibt, ist ein etwas zwiespältiger Eindruck, denn drei der sechs Songs ("Death Comes Ripping", "Pervert's Church" und "Funeral...") sind schlichtweg überflüssig, während die restlichen drei Stücke absolut zu überzeugen wissen. Nicht-Die-Hard-Fans sollten vielleicht lieber das Video kaufen und auf das nächste Album warten...
7,5 (THE MIGHTY SCI!)

Das dritte Album der im Fahrwasser von CREMATORY schwimmenden deutschen Gotik-Kapelle widmet sich der Vertonung von sieben Kurzgeschichten der Historie und streift dabei Jack The Ripper, Nostradamus, ägyptischen Pyramidenkult, einen Arzt im 19. Jahrhundert, die Hugenottenkriege, Frankenstein und Alexander den Großen. Das mag interessant klingen und steht somit konträr zur musikalischen Umsetzung, die von vorne bis hinten mehr als belanglos mit Minimalriffing, langweiligem Keyboardgewaber und unspektakulärem Gesang daherkommt. Auch die Produktion ist drucklos und es ist kaum zu glauben, daß dies wirklich Gerhard Magin verbockt hat, der MYSTIC CIRCLE kürzlich einen Bombensound hingezaubert hat. Zum Abschluß gibt's noch mit "High Hopes" ein PINK FLOYD-Cover vom '94er-Megahitalbum "The Division Bell". Erreicht zu keinem Zeitpunkt die Magie des Originals, ist aber mit Abstand das beste Stück auf "Retrospect 2000" haha... überflüssig wie ein Kropf...
5,0 (THE MIGHTY SCI!)

Endlich beweist eine deutsche Band, daß wahrer Heavy Metal auch im ausgehenende Jahrtausend nicht zwangsweise nach HAMMERFALL, HELLOWEEN oder STRATOVARIUS klingen muß. Nicht das geringste gegen die genannten Gruppen, aber hunderte von Nachahmern machen einem diesen Stil beinahe überdrüssig. Eine kräftige Stimme, dunkle Chöre und massenweise zaubern sie uns superbe Gitarren-Harmonien und gewaltiges Drumming um die Ohren. Eine Band, erfrischend anders, die Leichtigkeit deutscher Heavy Metal-Qualitäten verschmelzend mit dunklen Dark-Metal Einflüssen lassen eine Frage unbeantwortet: warum kam noch niemand vorher auf diesen Sound? Songs wie "Silva Mea", "Thorn Of A Rose", "Legends" sind bereits jetzt Klassiker und gehören mit zum besten aus Deutschen Landen. Lediglich die mißglückte Ballade "Dragon Tears" kann getrost weggeskippt werden, bleibt glücklicherweise der einzige Ausfall (unter lauter Höhepunkten) und wird durch das grandiose Chris DeBurgh(!)-Cover "Don't Pay The Ferryman" mehr als wettgemacht. Pflicht!
9,0 (THE MIGHTY SCI!)

Hm, düsteres Cover, nicht minder düsterer Albumtitel, ein sehenswertes Logo, also auf Happy Metal Marke EDGUY läßt das wohl nicht schließen. Drehen wir das Ganze einmal um... Ein Langhaariger mit Stromaxt im Anschlag, nicht allzu freundlichem Gesichtsausdruck und Patronengürtel, aha Hammerheart Records aus der flachsten Versuchung seit es Küstenstaaten gibt. Alles klar, tiefergelegte Stimme ist schon beinahe logisch. Und siehe, oder besser höre da, es kommt was kommen mußte, aber wie es kommt ist doch überraschend. NAGLFAR-Sänger (gut, ist vielleicht etwas gewagt, ihn als Sänger hinzustellen, aber ganz daneben liege ich ja doch nicht) Jens Rydén mit seinem Solo-Projekt DEAD SILENT SLUMBER donnert angenehm los mit seinem Mix aus Death Metal, leichten Gothic-Anleihen (nein, kein ausgewimptes Keyboard-Gewimmer oder Frauengesäusel) (komisch, weiter unten redest Du sehrwohl von "Frauengesäusel?! - Mighty), klaren Songstrukturen und einer kristallklaren Produktion, Respekt der Herr. Wer diese Kritik bis hier durchgehalten hat, dem sei verraten, daß der gute Jens aus dem hohen Norden Schwedens weder Göteborg eingemeindet hat noch in Geholze der Frühzeiten des Death Metal verfällt, sondern eine sehr gut ins Ohr gehende Mischung aus harten, aber melodiösen Riffs, eine düstere Atmosphäre verbreitenden Keyboards und teilweise sehr kratzbürstigen Vocals hinlegt, die sich gewaschen hat. Anspieltips: "In The Glare Of The Moon", an dessen Ende Jens ein paar Gesangslinien hinlegt, die jeder harten Power Metal-Band zur Ehre gelangen würden, sowie das ultradüstere Titelstück "Entombed In The Midnight Hour", das komplett aus Akustikgitarren (und einem stimmigen elektrischen Solo), einem nach Geige klingendem Keyboard, leisen, heiseren Vocals sowie einer zarten (nicht dünnen) Frauenstimme besteht und so eine äußerst beklemmende Atmosphäre aufbaut, das einen beinahe den moorigen Untergrund eines Friedhofs bei Mitternacht unter den Füßen spüren läßt...
9,0 (THE SHADOW)

Neue Welt hin oder her, ich hoffe inständig, DRAWN werden ihr nicht angehören...
1,5 (DRAGONLADY)

Sieben Jahre mußten wir auf den zweiten Teil von "Metropolis" warten, aber eines hätte niemand gedacht: daß dieser über 77 Minuten lang sein würde. Womit auch niemand mehr ernsthaft gerechnet hätte, ist allerdings die Tatsache, daß DREAM THEATER wieder zurück zu ihren Stärken finden würden und uns ein Progressiv-Meisterwerk der Sonderklasse einzementieren, welches jedweden Vergleich ad absurdum führt und dem Hörer plastische Schnittmengen aus ihrem bisherigen Schaffen offenbart. Ohne das emotionslose, kalte "Awake" und ohne den ruhigen, grungigen Balladenoverkill "Fallen Into Infinity" hätte "Scenes From A Memory" garantiert anders geklungen, vielleicht wie eine Kopie von "Images And Words", vielleicht aber auch nicht. Um das Konzeptalbum um einen Jungen, der Visionen eines toten Mädchens in seinem Träumen hat, drehen sich Kunstwerke aus 30 Jahren Progressiv-Geschichte, treffen ELP-kompatible Instrumentalpassagen ("One Last Time"), orientalische fliegende Teppiche, Soul- und Free-Jazz-Einlagen eingebettet zwischen Prog-Rock Versatzstücken auf wilden Heavy Metal, der fulminant in "The Sprit Carries On" kulminiert um am Ende bei "Finally Free" noch einmal zu explodieren. Nein, da fällt mir nichts mehr ein, was hier noch verbessert hätte werden können.
10,0 (PIRATE QUEEN)

"Kingdom Of The Night" - erinnert sich noch jemand an das völlig unterbewertete, schweinegeile AXXIS-Debüt? Aber egal, es soll hier in diesem Review nicht um die deutschen Melodic-Kings gehen, sondern um allerfeinsten US-Metal der gotischen Ritter. Das selbstbetitelte Debut schlug damals im Underground ziemlich ein und landet trotz (oder gerade wegen) der kultig-dumpfen Produktion immer noch gerne unter meinem Abtaster. Ich hätte niemals gedacht, dass es diese Band nochmal zu einem zweiten Album bringen würde, aber voila, hier isses! Und schon bevor man das Teil mit noch zittrigen Fingern vom öffnen des Umschlages (was wären wir alle ohne Mailorder...) in den Schacht geworfen hat, fallen einem mindestens drei Dinge auf: das Artwork ist phänomenal, mit Bryan Avatar hat man einen neuen Sänger am Start und mit "War In The Sky" kommt einem ein Titel verdächtig bekannt vor. Die werden doch nicht... Nein, zum Glück bleibt es die einzige Neueinspielung, obwohl dann letztendlich doch nur sechs neue Stücke von Gothic Knights zu geniessen sind (da man mit "The Ripper" einr "originelle" und "noch nie dagewesene" Coverversion einzimmerte). Und diese sechs neuen Tracks überzeugen allesamt mit feinstem Power-Riffing, typisch US-metallischem Gesang (Vorgänger Rick Sanchez wird nicht vermisst) und tollen Melodien ohne Lalala-Strukturen. Fazit: Underground-Freaks und Fans des Genres können sich diese Sahneschnitte ungehört bestellen. Es wird mit Sicherheit niemand enttäuscht...
9,5 (POWERLORD)

Einige Monate nachdem ReRelease der ersten beiden GRIM REAPER-Alben "See You In Hell" und "Fear No Evil" auf einer Einzel-CD veröffentlicht man nun eine Best-Of, auf der sich eine Auswahl aller drei Alben (also inklusive "Rock You To Hell") befindet. Über Sinn oder Unsinn dieser Compilation kann man sicherlich streiten: wer alle drei Alben bereits besitzt, braucht sie nicht, aber wer noch nichts von dieser großartigen NWoBHM-Band besitzt, kann sich über das Schaffen der Jungs einen guten Überblick verschaffen. Folgende Songs befinden sich auf dem Silberling: "See You In Hell", "Fear No Evil", "Rock You To Hell", "Wrath Of The Reaper", "Lust For Freedom", "Never Coming Back", "All Hell Let Loose", "The Show Must Go On", "Let The Thunder Roar", "Run For Your Life", "Waysted Love", "Now Or Never, "Fight For The Last", "Dead On Arrival", "Lay It On The Line", "Suck It And See" und "Final Scream". Und für alle, die nun wissen möchten, wie GRIM REAPER denn klingen: sie klingen nur noch geil und gehören in jede vernünftige Sammlung!
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Armes Italien!
1,0 (DRAGONLADY)

Ja was ist denn nun los? Haben die in Spanien eine Tür offen gelassen, oder was? Nach TIERRA SANTA, ANKHARA und MÄGO DE OZ kommt mit IS PAIN gleich der nächste Newcomer von der iberischen Halbinsel daher (häh? Spanien is ne iberische Halbinsel? - Dragonlady). Also erst einmal einen Blick aufs Info-Blatt. "Wichtigste Band der Szene", aha. Timo Tolkki kennt die Band seit ihren Anfängen, gut gut. Er hat sie auch gemischt, nicht schlecht. Doch dies war die Theorie, nun kommt die Praxis: Das Quartett aus Madrid verlegt sich nicht wie viele ihrer Artgenossen, auf Power oder True Metal, sondern zelebrieren ihre Art des Melodic Metal, dem Ausflüge an die Grenze des Power Metal nicht fremd sind. Von Keyboards unterlegte, harte aber melodiöse Stücke mit angenehmem Gesang in mittlerer Lage findet man auf "1999" zuhauf ("Mind Escape", "Space Happiness"), auch Beinahe-Power Metal-Kracher, wie "Blowing Down (Your Beggar Mind)" kommen gut rüber, aber irgendetwas passt nicht immer hundertprozentig ins Bild. Ist es das Fehlen eines herausragenden Songs? Liegt es daran, dass der Sänger teilweise etwas an seine Grenzen stößt, auch wenn man nicht mit Sicherheit sagen kann, an welche? Nun, so oft ich mir "1999" auch anhöre, ich kann es nicht sagen. Drum sollte jeder für sich selbst entscheiden. Mir gefällt's auf jeden Fall, es geht gut ins Ohr, bleibt aber nicht hängen...
7,5 (THE SHADOW)

Was sagten wir doch letztes Jahr? "Glaubt Ihr wirklich, wir würden uns jemals wieder eine METALLICA-CD kaufen? Glaubt Ihr das? GLAUBT IHR DAS ETWA?". Aber METALLICA wollten schließlich auch nie nen Videoclip rausbringen und dann kam "One". Und sogar James Bond mußte einsehen, daß man niemals nie sagen soll. Aber auf uns könnt Ihr Euch verlassen. WIR WERDEN NIE NIE SAGEN UND ES NICHT GENAUSO MEINEN! Das haben wir doch gar nicht nötig. "S&M" habe ich deshalb einem besoffenen - Verzeihung angeheiterten DJ geklaut (mit dem ganzen Einsatz meines weiblichen Charmes)... :-)

Nachdem METALLICA trotz unzähliger Grunge-, Blues- und County-Einflüsse auf "Load" und "Reload" nicht NOCH mehr Alben verkaufen konnten, zogen sie sich erstmal schmollend zurück und mußten mitansehen, wie der von ihnen totgesagte Metal plötzlich wieder auferstanden ward. Weil sie eh nichts mehr zustande bringen in Sachen harter Musik, spielten sie deshalb lustlos ein paar neue Coversongs ein, die ohne jedweden Drive und ohne die geringste Power daherkamen und packten auf die zweite CD Coverversionen aus der Zeit, als sie noch welche spielen konnten. Das hat sich anschließend so toll verkauft, daß METALLICA gar nicht einsehen wollten, ein neues Trend-Album aufzunehmen. Genau DAS taten sie jedoch mit S&M: da mühen sich RAGE und RHAPSODY einen ab, kreieren einen völlig neuen Sound (DEEP PURPLE hin oder her - ich rede hier von einer Kombination aus Klassik und METAL und nicht davon, daß Orchester und Band nebeneinander vorbeispielen) und dann kommen METALLICA, klauen ihre Ideen und verkaufen aus dem Stand heraus mindestens 2 Millionen Alben mehr.

Ja, wenn's wenigstens GUT wäre, was dabei herausgekommen ist. Ist es aber nicht. Hört das Teil mal an und denkt Euch die Band dazu weg. Dann werdet Ihr erkennen, daß das, was das Orchester (welches zweifelsfrei sehr gut ist, wenn es nicht versucht, METALLICA-Songs zu spielen) hier zusammendudelt, überhaupt keinen Sinn mehr ergibt. Wirr aneinander gereihte Orchesterfragmente und eine ziellose Band, die sich zuweit in den Vordergrund drängt (bei den härteren Sachen glaubt man einem Drum-Solo-Projekt beizuwohnen, weil man außer Drums und Gesang kaum was anderes vernehmen kann, vervollständigt von einem Sound, bei dem jeder echte Klassik-Anhänger einen Hörsturz bekommt und schreiend davonläuft. Diese Live-Aufnahme hört sich eben nicht an wie eine Orchester eine solche Aufnahme verdient hätte, sondern eben wie ein Rockkonzert. METALLICA sollten endlich in Rente gehen - niemand wird sie vermissen. Musik: 4,5-8,0 - Klang: 5,0 - Umsetzung: 4,0
5,5 (PIRATE QUEEN)

Wenn mir vor einer Woche mal jemand gesagt hätte, ich würde mir nochmal ein METALLICA-Album kaufen (KAUFEN!), hätte ich ihn höchstwahrscheinlich nur fragend angeschaut und gefragt: "Metallica? Wer ist das denn?". Doch nun ist es passiert und ich fühle mich nicht mal schlecht dabei: die Ursache hat einen Namen: Michael Kamen! Dieser Mann hat es geschafft, den METALLICA-Tracks mit dem San Francisco Symphony Orchestra viel mehr Leben einzuhauchen, sie sozusagen durch eine weitere, viel höhere Ebene zu erweitern, dass mir sogar einige der grottigen "Load" und "Re-Load"-Tracks ganz gut gefallen. Ja, richtig gelesen: die Millionarios machen jetzt einen auf Klassik und werden damit höchstwahrscheinlich wieder einen absoluten Megaseller landen. Das Gute daran ist hier nicht nur das Gute darin, sondern auch mein frommes und vielleicht naives Hoffen, dass sich durch "S&M" die Kiddies bald für RHAPSODY, THERION und Co. interessieren könnten. Wird aber eh nicht passieren, also nochmal kurz zurück zum "aktuellen" METALLICA-Werk: mit "The Call Of Ktulu" (das dem vielleicht besten Intro aller Zeiten eines der grössten Soundtrack-Songwriter aller Zeiten - Ennio Morricone - folgt), "Master Of Puppets", "The Thing That Should Not Be", "For Whom The Bell Tolls", "One" und "Battery" befinden sich neben diversen, mal guten, mal wie gesagt grottigen "Metallica", "Load" und Re-Load"-Sachen sowie zwei neuen Songs (recht unspektakulär) sechs gottverdammte Classix auf dem Album, die mir in der klassischen Umsetzung eine echte Gänsehaut bescheren. Wie schreibt es Michael Kamen im Booklet? "Wagnerian Orgasm" - diese Bezeichnung trifft es wohl am besten! Alle Fans, die seit Jahren einen grossen Bogen um die Alben der ehemaligen Bay Area-Thrasher (lang, lang ist's her...) gemacht haben, sollten all ihren Mut zusammen nehmen um mal in "S&M" reinzuhören. Es lohnt sich durchaus!
8,5 (POWERLORD)

Häh?! Für so 'nen Bullshit mußten LEFAY ihre (Fata) MORGANA hergeben? Hoffentlich fällt am 1. Januar eine Atombombe auf das Haus Black Mark!
0,0 (DRAGONLADY)

Hah! Sicherlich werden nun einige von Euch illüsteren Gestalten denken: "Wie, Pirate Queen schreibt ein Review über ne OPETH? Da kann doch nur ein Verriss dabei herauskommen?". Kann nicht, denn OPETH dürften bald zu einem Geheimtip auch für Progressiv-Metaller avanchieren. Der ehemalige Death-Dampfer fuhr ja noch nie immer nur die gleiche Rute ab, waren schon immer der Meinung, daß es auch in fremden Häfen nettes Frischfleisch gibt und ließen sich von ein paar Scheuklappenträgern um sie herum zum Glück nie einschüchtern. OPETH kombinieren ihren Sound auf "Still Life" mit deutlichen Prog-Rock Zutaten solcher Luxus-Liner wie YES, EMERSON, LAKE & PALMER und vielleicht ein wenig CAMEL. Was dabei herauskommt, wenn sich Death-Metal und Prog-Rock vereinigen, hört sich im Falle OPETH zwar lange nicht so Ohrwurm-mäßig an wie beispielsweise die neue DREAM THEATER, ist aber trotzdem spürbar weniger frickelig. Die Spielzeit der Tracks schwankt von 5 bis über 11 Minuten hin- und her und präsentieren dem überraschten Hörer sogar mit zwei reinen Akkustik-Stücken die da "Benighted" und "Face Of Melinda" heißen. Ansonsten entführt bereits der Opener "The Moor" in episch-dunkle Gefilde, die zum Verweilen einladen, während "Godhead's Lament" eine eruptive Death-Metal Oper mit fetten Gitarren und abwechslungsreichem Gesang ist (der cleane Teil erinnert ein wenig an BORKNAGAR). Herz und Hirn ist Trumpf in der Welt von OPETH, und wenn auch einige Anhänger der Band alten Zeiten nachtrauern, die können ja in die neue NOVEMBRE reinhören. Sicherlich kein Album zum Abbangen, sicherlich keines zum mitgröhlen, aber sicherlich eines mit viel Abwechslung, Ideen und tollen Melodien. Bei einer derartigen Weiterentwicklung muß sich niemand sorgen, daß OPETH demnächst auf Grund laufen könnten. Und Eisberge werden von warmen Harmonien eh einfach weggeschmolzen. Als Bonus gibt's übrigens noch ein wunderschönes Artwork und nen Bombensound zu bewundern.
8,5 (PIRATE QUEEN)

Liebe Leute von Underground Symphony Records,

man munkelt, Ihr würdet kurz vor der Pleite stehen. Das ist auch kein Wunder, denn von den von Euch gesignten 3.000 Melodic-Speed Kapellen sind leider nur 2,5 wirklich als gut zu bezeichnen. PANDAEMONIUM gehören zweifelsfrei NICHT dazu. Bevor Ihr also ein weiteres mal am italienischen Stiefel leckt, lasst Euch von diesen Langeweilern lieber am Arsch lecken. Da bekommt Ihr dann vielleicht sogar 'nen Ständer, mit dem Ihr den HIGHLORD-Frontgaul von der Konkurrenz ein wenig singen üben lassen könnt. Übrigens: auch viele Mafiosi singen wenn man sie schnappt. Nur singen die alle zum Glück nur einmal und fallen dann tot um...

2,0 Grüße sendet Euch
THE MIGHTY SCI!

Ah! Sie an! Endlich hat sich 'mal jemand dazu aufgerafft diesen ganzen True-Metal Hype mit einer ordentlichen Persiflage zu verarschen. PEGAZUS spielen auf wie RANDOM in ihren besten Zeiten, überbieten sich selbst Song für Song an oberamtlichen Peinlichkeiten und nehmen die ganze Szene gekonnt auf die Schippe. Beim Opener "Metal Forever" könnte man sich vor Lachen stundenlang vor der Stereoanlage rumrollen, bei "The Crusade" hab ich fast gedacht, sie könnten es ernst meinen. Bei "Queen Evil" nehmen sie gekonnt DIO's "Dream Evil" mit einer gelungenen Eigeninterpretation auf's Korn. Sieben neue Songs - eine reife Leistung. Die Tracks 8 und 9 "Bastards Of War", "Apache Warrior" sind Neueinspielungen vom Debüt und klingen überraschend professionell. Beim HELLOWEEN-Cover "A Little Time" kommt mir dann ein schlimmer Gedanke: was, wenn das alles gar nicht sarkastisch gemeint ist, sondern vollkommen ernst? Dann könnte es mit dem Metal-Revival wieder schneller zuende sein, als es angefangen hat. Dann könnte es so enden, wie bei Romeo und Julia: Wilde Freuden nehmen wilde Enden und sterben im Triumpf.
4,0 (DRAGONLADY)

Eine der größten Bands dieses Jahrhunderts sind QUEEN unzweifelhaft und zusammen mit ELVIS PRESLEY, PINK FLOYD, DEEP PURPLE und einigen anderen wird man sicherlich auch noch im nächsten Jahrtausend und noch Jahrhunderte später darüber berichten, sofern die Menschheit den 3. Weltkrieg überlebt versteht sich. Nun aber zu diesem Werk (endlich! - Dragonlady) und zuallererst zu einer berechtigten Frage: Warum bringen QUEEN ein "Greatest Hits III" heraus, wo sich zwischen diesem und dem zweiten Teil nur ein Studioalben ("Made In Heaven") befindet? Ganz einfach: auf dieser Veröffentlichung befinden sich einige Songs zum Freddie Mercury-Tribute, Songs von den Freddie Mercury- und Brian May-Soloalben und noch einiges andere. Gleichzeitig wird damit die Ära Freddie Mercury entgültig abgeschlossen, so daß sich die Band ab sofort ganz auf ihr neues, ihr erstes Studioalbum ohne Freddie konzentrieren kann (auch wenn sie noch vor einigen Jahren behauptet haben, daß es QUEEN ohne ihren großen Frontmann nicht geben wird). Neben einem tollen Artwork und einem fetten Booklet hat "Greatest Hits III" folgendes zu bieten: "The Show Must Go On", gesungen von Elton John (Gesang ok, aber nicht überzeugend), ein ekliger "Rah mix" von "Under Pressure" mit David Bowie (bei diesem Disko-Mix stülpen sich einem echt die Zehennägel hoch), "Barcelona" - Freddie im Duett mit der italienischen Operndiva Montserrat Carallé - grandios! "Too Much Love Will Kill You", "Heaven For Everyone", "You Don't Fool Me" und "Let Me Live" aus dem QUEEN-Album "Made In Heaven", eine großartig von George Michael intonierte Live- Version von "Somebody To Love" - kommt fast in Freddie-Dimensionen! Den in Europa soweit ich weiß bisher unveröffentlichten und teilweise in spanisch gesungenen Hit "Las Palabras De Amor (The Words Of Love)", vom Brian May-Soloalbum noch "Driven By You", desweitern aus dem Freddie- Soloalbum noch "Living On My Own" und "The Great Pretender", "Princess Of The Universe" aus "Highlander"-Zeiten, das absolut grausame "Another One Bites The Dust", interpretiert von Wyclef Jean, den relativ neuen QUEEN-Track "No-One But You (Only The Good Die Young)" und das etwas ältere Stück "These Are The Days Of Our Lives" und als Bonustrack der limitierten Erstauflage (mit Prägedruck-Cover) gibt's zum Abschluß noch "Thank God It's Christmas". Alles in Allem eine gelungene Zusammenstellung, die ihr Geld sicherlich Wert ist und einen gelungenen Überblick über die (größtenteils) Post-Mercury Ära der Band bietet und ängstliche Befürchtungen aber auch hoffnungsvolle Ausblicke beim Hörer zurücklässt, in welche Richtung die Band wohl die nächsten Jahr gehen wird.

Aus dem Band-Umfeld fiel in letzter Zeit öfters ein Hinweis darauf, daß man das nächste Studioalbum mit mehreren Sängern einspielen wird (um zu testen, welcher der Beste ist? Dazu muß man nicht erst ein Album einspielen), doch eines würden QUEEN mit so einer Aktion nicht werden: eine BAND. Es wäre wohl eher ein Projekt. Ebenfalls aus dem Bandumfeld wurde aber auch ein ganz anderes Gerücht verbeitet, daß sicherlich einer Sensation gleichkäme, würde es sich erhärten: MEAT LOAF würde der nächste QUEEN-Frontmann werden, denn außer ihm und George Michael (welcher aber scheinbar charakterlich nicht zu Band passt), gibt es niemanden, der dafür vom Stimmvolumen und dem Entertaining dafür in Frage kommen könnte. Für dieses Gerücht spricht jedenfalls die Tatsache, daß auch MEAT LOAF gerade mit "The Very Best Of Meat Loaf" eine 2CD-Compilation veröffentlicht hat, um "ein weiteres Kapital meiner Karriere abzuschließen" (Meat Loaf). Meat Loaf ist jedenfalls ohne seinen Songwriter Jim Steinman nur ein Schatten seiner selbst, genauso wie QUEEN ohne Freddie. Was wäre, wenn sich zwei geniale Parteien zusammenzuschließen, um ihre gegenseitigen Lücken aufzufüllen?
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Wow! Schon wieder eine unterdurchschnittliche "True-Metal"-Combo aus dem Stiefelland! Ausnahmsweise diesmal kein Melodic-Speed, sondern ein Möchtegern-MANOWAR-Clone, der allerdings so lächerlich daherkommt, daß sogar der schlechteste MANOWAR-Song "Blow Your Speakers" immer noch 5 Punkte über dem besten SAVERS-Stück liegt. Armes Italien!
2,0 (THE MIGHTY SCI!)

SKYLARK sind zusammen mit DOOMSWORD und dem Solo-Werk von SKYLARK-Keyboarder und Pianisten Eddie Antonini wohl eindeutig die Flaggschiffe im Underground Symphony-Stall, welcher leider in letzter Zeit auch ziemlich viel Mist gesignt hat. Nun kommen SKYLARK mit einem zweiteiligen Konzeptalbum daher (der zweite Teil "Gate Of Heaven" erscheint im April) und bereits die Verpackung lässt einem (wie bei US üblich) das Wasser im Munde zusammenlaufen: ein Luxus-A5-Digipack mit großartigem Artwork. Leider hat es bis auf DOOMSWORD noch keine US-Band geschafft, einen wirklich guten, druckvollen Sound hinzubekommen. Aber was nicht ist, kann noch werden. Zur Musik: Keyboardgeschwängerte Hochgeschwindigkeitsgitarren im Bombastoutfit verpackt können nur eines bedeuten: Melodic-Speed der Extase-Klasse. Die Geschichte ist lesenswert, die einzelnen Charaktere durch verschiedene Sänger dargestellt. Leider vermisse ich auf der Scheibe den absoluten Kicker, denn ich fand das Solo-Album von SKYLARK-Keyboarder Eddie Antonini abwechslungsreicher und in der gleichen Liga wie EDGUY, RHAPSODY oder GAMMA RAY spielen SKYLARK noch lange nicht. Für Anhänger dieser Stilrichtung jedoch eines der besseren Releases, welches auch kaufenswert ist. Reinhören Pflicht!
7,5 (DRAGONLADY)

Na? Bei "Spinefarm Records" müsste bei Euch eigentlich der Groschen fallen. NIGHTWISH sage ich da nur. SONATA ARCTICA haben mir "UnOpened" zwar lediglich eine 2-Track Single am Start, jedoch dürfte das Debütalbum "Ecliptica" in Finnland bereits erhältlich sein, wenn Ihr diese Zeilen lest. Ist somit nur noch eine Frage von Tagen, bis auch das komplette Album bei uns als Finnland-Import erhältlich sein wird. Die vier trumpfen mit einer spritzigen Melodic-Speed-Mischung der Marke STRATOVARIUS meets SYNERGY meets sowieso auf und zeigen Euch mit "UnOpened" und "Mary-Lou" was eine Harke ist. Fans dieser Stilrichtung dürfen hier bedenkenlos zugreifen, aber auch hier gilt: so langsam kommt es bei dieser Stilrichtung zu Reizüberflutung. Diese Debüt-Single dürfte aber schon ziemlich bald eine gesuchte Rarität sein und wiegt die Innovationshemmnisse der Band somit auf. SONATA ARCTICA gehören in ihrer Sparte trotz allem bereits jetzt zu den Großen. Zum Preis von um die 10 Märker gesichtet bei Hellion und Rising Sun.
8,5 (THE MIGHTY SCI!)

Es ist schon komisch, früher wurde die russische Band ARIA als IRON MAIDEN-Kopie angefeindet. Spätestens seit ihren 90er-Alben muß man ihnen aber durchaus Eigenständigkeit zusprechen, auch wenn nachwievor die Gitarrenarbeit stark an MAIDEN erinnert. Ja, aber das seltsame ist eben, daß TIERRA SANTA sich irgendwie nach ARIA anhören und das liegt nicht nur daran, daß Russisch und Spanisch zwar zwei unterschiedliche Sprachen sind, sich aber oberflächlich betrachtet ähnlich anhören. Nein, TIERRA SANTA haben auch diesen ARIA-Sound im Allgemein drauf, wie er z.B. auf deren neusten Album "Generator Of Evil" zu hören ist. Vielleicht kennen TIERRA SANTA ARIA gar nicht, vielleicht aber doch, Fakt ist, daß sie ihre Sache gut machen. Um diesen Stil grob zu umschreiben: kreuzt man 80er-IRON MAIDEN mit Dickinson's "Accident Of Birth", rührt ein wenig "Walls Of Jericho" dazu, nimmt den Speed ein wenig raus und würze es etwas mit DARK AT DAWN und fertig ist ein atmosphärisches Metal-Album, daß weit, ganz weit von den überwiegend peinlichen HELLOWEEN-Abklatsch-Versuchen eines Großteils der derzeitigen italienischen Kapellen entfernt ist. Auch wenn mir das Debüt etwas besser gefallen hat, hervorzuheben ist die schöne Ballade "La Mano De Dios", die etwas an Gary Moore's "Parisenne Walkways" erinnert (nur nicht ganz so schmalzig ist) und die heroischen Monumente "Drßcula" und "Los Diez Mandamientos". Ausfälle gibt's keine und bevor Ihr Euere Kohle in schlechte Trend- Kapellen wie POWERGOD, HIGHLORD, POWER SYMPHONY und wie sie alle heißen steckt, investiert lieber ein wenig in Bands die in den großen bunten Farb-Magazinen ignoriert werden.
8,5 (THE MIGHTY SCI!)

Den letzten Longplayer "Solid" machte The Mighty SCI! nach allen Regeln der Kunst völlig zurecht mit einem Totalverriss platt. Diesmal ist alles anders: "Holy" bollert mit dem Titeltrack gleich so richtig in bester "Balls To The Wall"-Manier los und das mit allem, was dazugehört: ACCEPT-Refrain und Gitarensolo könnten nicht besser passen. Nachfolgendes "Raiders Of Beyond" erweist sich als Melodic-Kracher erster Sahne, der anfangs scheinbar völlig gegensätzlich, aber im Nachhin völlig nachvollziehbar auch auf einem aktuellen GAMMA RAY-Album stehen könnte. Übrigens packt das Duo Stefan Kaufmann und Igor Gianola richtig fetzige Solis auf das Album. Ich würde sagen die besten seit langem. Im gleichen Fahrwasser weiß "Shout It Out" zu überzeugen. ACCEPT von vorne bis hinten inklusive geiler Chöre und melodischer Gitarrensolis (genial vorallem im Mittelteil von "Shout It Out"!). "Recall Of Sin" - genauso ein Hammer. Ich weiß beim besten Willen nicht, was irgendwelche ewiggestrige vergangenen Tagen nachweinen. U.D.O. gibt hier sein Bestes und das mit ganzem Herzen. "Thunder In The Tower" hingegen der erste Ausfall. Zu ZZTOP passt Boogie vieleicht ganz gut. Meine Lieblingsband waren sie noch nie. Zu Udo passt so ein Mist genauso wenig wie Industrial oder Grunge. Könnt Ihr getrost wegskippen. Wobei: das einzig stressige dabei ist der Refrain. Der Pre-Chorus passt und die bereits erwähnten Gitarren stehen auf einer Ebene mit den Hochphasen von Michael Schenker oder eben ACCEPT. Weiter geht's mit "Back Off", einem Speedfetzer allerfeinster Kajüte in typisch bekannter Manier. Geiler Schädelspalter (und die Gitarren!!!)! Sahneteil! "Friends Will Be Friends" läuft in bester "Faceless World"-Atmosphäre auf und ist somit 08/15-Udo-Standard. "State Run Operation" stresst wieder, "Danger" ist ein Melodic-Kracher der Marke AXEL RUDI PELL, "Ride The Storm" nichts Neues. Die Überraschung schlechthin befindet sich am Ende von "Holy" in Form des Rausschmeißers "Cut Me Out": Klavier, swingender Rhythmus, perfekte Melodyline: Udo - so kannte Dich bisher niemand. Ein Titel mit Chartambititionen. Aber Singlehits im Metal-Bereich sind in den 90ern genauso unvorstellbar wie Ufos, die in meinem Garten landen. Vergleicht man die U.D.O.-Scheiblette und die beiden Hammerscheiben von DREAM THEATER und AGENT STEEL mit anderen Veröffentlichungen, so müsste die neue SAXON im direkten Vergleich dazu eine 6,5 bekommen. Aber das war wohl mein Fehler.
8,5 (DRAGONLADY)

Die ersten beiden Sentinel Steel-Releases, GOTHIC KNIGHTS Debütalbum und das erste NEW EDEN-Output, sind bereits nicht mehr lieferbar, so haben sich die Verantwortlichen dieses Samplers auf die nachfolgenden 9 Releases beschränkt. Doch ich behaupte bereits heute, daß diese Sampler-Reihe in einigen Jahren gesuchtes Kult(ur)gut sind und zu horrenden Preisen gehandelt werden. Derzeit sind bei Sentinel Steel nur drei Bands (GOTHIC KNIGHTS, ONWARD und LEGEND MAKER) unter Vertrag, beim Rest der Alben handelt es sich um ReReleases von wirklich essentiellen Kultwerken, die schon viel zu lange verschollen waren, bevor sich ein echter Fan die Mühe machte, sie alle liebevoll zu remastern und mit fetten und netten Booklet's auszustatten. Auf dieser Zusammenstellung finden sich letztendlich je zwei Tracks von ONWARD, GOTHIC KNIGHTS, LEGEND MAKER, AXEHAMMER, MANILLA ROAD und SACRED OATH. Von ATTACKER gibt's vier dergleichen, weil sie zwei Alben vorstellen, dafür gibt's von BURNING STARR aus unerfindlichen Gründen nur einen Song. Vier Songs sind leider nur in einer Edit-Version vorhanden.

Wer sich einen Überblick über das Sentinel Steel Angebot verschaffen und sicher gehen will, daß er keinen Fehlkauf macht, kann bei dieser Compilation nichts falsch machen. 17 Songs für ca. 15 Mark sind supergünstig.
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Gesichtet bei: Rising Sun, Hellion

Die Paderborner Formation DEADLY SIN wartet mit einer Mischung aus Bay-Area-Gitarren und melodischem, leicht PRIEST-beeinflusstem Power-Metal auf, der doch wirklich zu überzeugen weiß. Obwohl erst seit einem Jahr existent, überraschen die sechs Songs der Demo-CD mit erstaunlich abwechslungsreichen Songs, die mit dem Titeltrack und "The Angel Dies" sogar zwei wirkliche Kicker am Start haben. Zweifellos eine Band, die es verdient hätte, auf einem RockHard-Unerhört-Sampler zu landen. Wer auf melodischen U.S.-Metal steht, kann da nicht falsch machen. Vergleiche fallen mir zwar auf Anhieb keine ein, als grober Anhaltspunkt vielleicht DESTINY'S END? hmhmm... (THE MIGHTY SCI!)

Kontakt: DEADLY SIN, c/o Markus Nulle, Brüderstraße 24, 33098 Paderborn
Tel.: +49-5251-740415, Fax: +49-5251-740481
Homepage: http://www.deadly-sin.de
E-Mail: contact@deadly-sin.de

Auf der CD steht Hellion Records als offzieller Vertrieb. Die schreiben in ihrem Katalog "Eigenpressung mit Fantasiecover" als kurzen Kommentar (heißt soviel wie "kann von uns aus auch Grüzwurst mit Lochfraß sein") und verlangen dafür 15 Mark. Im Metal Merchant-Katalog krieg man sich vor Freude gar nicht mehr ein und verlangt dafür 11 Mark. Na? Ahnt Ihr was? Vermutlich haben ETERNAL DARKNESS nicht genug Kohle abgedrückt, um von Hellion beachtet zu werden. Die deutsche Fünf-Mann-Kapelle spielt einen für unser schönes Land typischen Stil: Melodic-Metal, jedoch nicht sehr speedig, sondern eher von der langsameren Sorte. Die Aufmachung der Scheibe ist ziemlich grob-pixelig, das Cover mit der Dicke-Titten-Lanzen-Heldin-reitet-auf-geflügeltem-weißem-Pferd Thematik ist nicht sehr einfallsreich, aber trotzdem nett anzusehen. Vier Songs werden dargeboten mit einer Spielzeit von knapp 20 Minuten, was vom Preis her auch ok geht. ETERNAL DARKNESS beherrschen ihre Instrumente und haben bereits jetzt ein nicht zu unterschätzendes Potential. Ich weiß jedoch nicht, ob die EDGUY-Schiene da viel reißen kann, denn erstens hör ich mir dann doch lieber Tobi und Co. an und zweitens sind die ja auch bereits die zweite Generation nach HELLOWEEN. Für Fans, die sich daran noch nicht sattgehört haben, gilt es jedoch zuschlagen. Wer weiß, ob diese Eigenproduktion nicht eines Tages ein gesuchtes Sammlerstück wird...
7,5 (THE MIGHTY SCI!)

Gesichtet bei: The Metal Merchant, Hellion Records

In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit. ADRAMELCH hingegen lebten auf einem Berg, der war so hoch, daß er bis in die Wolken reichte. Nicht auf einem Berg, auf dem es so kalt war, daß man erfrieren mußte und auch nicht auf einem Berg, auf dem es nur kahle Felsen gab, nein, der Berg war ein Genialisten-Berg und das heißt, er war sehr komfortabel. Es schien immer die Sonne und grüne, wuchtige Bäume wuchsen auch noch ganz oben am Gipfel. Bunte Tiere sangen uralte Geschichten längst vergangener Zeiten und es wuchsen Früchte im Überfluss. Wo sonst sollte man den Göttern (an welche man auch immer glaubt) näher sein als hier? Denn hier oben leben sie: FATES WARNING, DREAM THEATER, SHADOW GALLERY, WARLORD, POWER OF OMENS sind ihre Namen. Und ADRAMELCH. ADRAMELCH! Endlich gibt es diese Göttergabe digital-remastert auf CD! Seit 1988 ward kein schöneres Werk aus Italien gesichtet und bis heute steckt es jede aktuelle Band aus dem Stiefelland ganz locker in die Tasche. Vokalist Vittorio Ballerio veredelt mit einer Ausnahmestimme ein Jahrtausendkulturgut (wenn wir schon auf das Erreichte der letzten 1000 Jahre zurückblicken), welches von einer leicht melancholischen, aber auch fantastisch-mystischen Grundstimmung unterlegt ist und auf dem Ausnahmekönner ihren Instrumenten nie gehörte Töne mit einer Leichtigkeit entlocken, mit der ein Frosch eine Fliege fängt. Texte sind dabei, das Cover ist jetzt bunt (wie die Deutsches Wällä Polän), die Musik knackfrei. So könnt Ihr also endlich Eure LP verschweißen und Euer Reborn Classics-Bootleg entsorgen.
10,0 (THE MIGHTY SCI!)

-> Gesichtet bei: Hard-Boiled, Rising Sun, Hellion Records

Die Frage ob nun das Hyperspeed-Debüt "Skeptics Apocalypse" oder der langsamere, dafür aber melodiestärkere Nachfolger "Unstoppable Force" das bessere AGENT STEEL-Vermächtnis darstellt, ist viele Jahre nach Erscheinen beider Scheiben etwa so überflüssig, wie die Frage, ob denn in den 80ern alles besser war. Alles Mumpitz, denn: Klassiker sind sie beide! Und was für welche! Egal ob "Never Surrender", "Chosen To Stay", "Rager", "Nothing Left" oder der gesamte Rest des Albums. Auch wenn das ReRelease genau wie alle anderen Combat-ReRelease aus dem Hause Century Media leider nicht digital-remastert wurden, so ist das Erscheinungsbild von "Unstoppable Force" doch deutlich besser, als bei "Skeptics...": beim durchsichtigen Jewel-Case wurden nun endlich beide Seiten des Inlays bedruckt, neben einer History gibt's endlich auch Texte im Booklet. Pflicht für jede Metal-Bibliothek.
9,5 (BATTLE ANGEL)

Die zweite und leider letzte Scheibe dieser Formation zählt wohl zu den U.S.-Speed-Metal Klassikern und sollte bei AGENT STEEL oder SACRED STEEL-Anhängern ziemlich hoch im Kurs stehen. Wer "Unstoppable Force", "Wargods Of Metal" oder FORTE's "Stranger Than Fiction" im Regal hat, muß sich "The Second Coming" blind dazustellen, da bleibt einem gar keine Wahl. Bei Tracks wie "Zero Hour", "Desecration" und all den anderen werdet Ihr vor Euerer Anlage vor Freude im Dreieck springen. Bleibt mir wirklich unverständlich, warum ATTACKER ein größerer Erfolg nicht vergönnt war. Höhepunkt unter Höhepunkten stellt für mich der Abschlußtrack "Revelations Of Evil" dar, mit nachdenklicher Lyric "Fallen ruins of a race no more; Winds howl with silence as they roar; Masses fight the crown we defend; Waiting for their savior to descend; They look for their salvation; Escape their own damnation; To the end..." verstörend dargestellt. "Spirit of the restlessness; Drinking wine of the dead; As we sit and wonder of it all; All the untold secrets of before...". Als Bonus gibt's noch drei Demo-Versionen, das ultrapeinliche Original-Coverartwork wurde durch ein nettes neues ersetzt, im Booklet gibt's zusätzlich zu den Texten noch eine Band-Historie und Reviews. Sentinel Steel rulen eben voll ab.
9,5 (BATTLE ANGEL)

-> Gesichtet bei: Rising Sun, Hellion Records

Wow! Hier haben wir ausnahmsweise einmal ein Old Metal-Records ReRelease mit Texten dabei. Dafür fehlen leider etwaige Bonustracks. CITIES fröhnten melodischen U.S.-Metal, der desöftern ein wenig an FIFTH ANGEL erinnert und neben einigen Klassikern wie "Stop The Race" leider auch mit etwas durchschnittlichem Material aufwartet ("Burn Forever"). Ein Album, daß U.S.-Metal Puristen und 80er-Kult-Fanatiker brauchen wie die Luft zum atmen. Alle anderen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren (oder zwei).
8,0 (THE MIGHTY SCI!)

-> Gesichtet bei: Rising Sun, Hellion Records

Zusammen mit SLAYER und METALLICA kreierten EXODUS zwischen 1983 und '85 den klassischen Speed- und Thrash-Metal. Ihr Debüt "Bonded By Blood" zählt heute zu den Vorzeigescheiben dieser Zeit und gehört in jede Sammlung. Im Gegensatz zu den beiden anderen Formationen schafften es EXODUS in den Folgejahren allerdings nicht, ihren Status zu festigen, denn sie konnten ihr Meisterwerk nicht mehr toppen und hatten auch noch so einige Plattenfirmenprobleme. Da hatte Kirk Hammet mehr Glück: ihn warben METALLICA 1982 von EXODUS als Dave Mustaine-Ersatz ab, denn den hatte man kurz vorher vor die Tür gesetzt. Zum ReRelease: wie leider bei den Combat-ReReleases von Century Media üblich, wurde erst gar nicht damit angefangen, sich die Mühe zu machen diese Alben zu remastern und somit lohnt sich das Teil hier eigentlich gar nicht, solltest Du es bereits besitzen. Texte sind dabei und das ist gut so, gehören diese doch zum satanischsten und besten, was die damalige Metal-Szene zu bieten hatte. Zwei Bonus-Livetracks in Form von "Deliver Us To Evil" und "Strike Of The Beast" rechtfertigen einen Neukauf nicht. Solltest Du "Bonded By Blood" allerdings noch nicht besitzen, kannst Du für ca. 20,- Mark kaum etwas falsch machen. Meine JBL-Anlage empfindet den dumpfen, drucklosen Sound allerdings als Beleidigung, denn zu einem Speed-/Thrash-Metal Album gehören wuchtige Drums und ein auf den Magen drückender Baß. Schade für EXODUS, sie hätten eine würdevollere Neuauflage verdient gehabt. Ungeachtet dessen ist und bleibt "Bonded By Blood" ein unerreichter Meilenstein seiner Sparte.
10,0 (THE MIGHTY SCI!)

Heute haben sich die Musikanten von GRIFFIN in alle Winde verstreut, spielen bei Bands wie ROYAL HUNT, NARITA und ELEGY. 1988 debütierten GRIFFIN mit diesem Album (damals noch bei Steamhammer) und zu hören war melodiöser Mittempo-Metal der alten U.S.-Schule. Keine Ahnung, was ich zu Sachen wie "Hawk The Slayer", "Heavy Metal Attack", "Creeper" oder dem langsamen, intensiven Titeltrack noch sagen soll, wer auf diese Art von Musik steht, wird hier sein Paradies finden. Auch wenn ich persönlich "Flight Of The Griffin" nicht zu den essentiellen Klassikern zähle, so übt das Album dennoch einen gewissen Reiz aus und ist beileibe nicht so schlecht, wie ein gewisser Matthias Herr vor langer Zeit einmal in seinem Heavy Metal Lexikon verfasst hat. Drei Bonustracks gibt's hier auch noch dazu, nämlich zwei Demo-Versionen von "Creeper" und "Hawk The Slayer" und noch eine bislang unveröffentlichte Demo von "Name Of The Dance".
8,0 (BATTLE ANGEL)

-> Gesichtet bei: Hellion Records, Rising Sun

KAT und TURBO sind wohl die bekanntesten Bands, wenn es um Qualitäts-Metal aus Polen geht. Obwohl KAT in ihrer Heimat auf einer Stufe mit METALLICA und SLAYER stehen, kennt sie hierzulande keine alte Sau. Das ist schade, steht doch das zweite Studioalbum "Oddech Wymarlych Swiatow" auf einer Stufe mit "Master Of Puppets", "Reign In Blood" oder "Bonded By Blood". METALLICA selbst sind große KAT-Anhänger und das wird wohl seine Gründe haben. Ich würde dieses Meisterwerk am ehesten noch mit METALLICA's "Ride The Lightning"-Opus vergleichen, auch wenn sämtliche Vergleiche hinken, denn KAT hatten und haben ihre eigene Nische in der Metal-Historie und "Oddech..." ist bis heute ihr beeindruckenstes Vermächtnis. Der Arschtritt für alle Thrasher!
9,5 (THE MIGHTY SCI!)

Desweiteren wurden noch folgende KAT-Alben auf CD wiederveröffentlicht: Das Debüt "666", die Live-Scheibe "38 Minutes Of Life" und die nach "Oddech..." erschienenen Werke "Bastard", "Ballady" und "Roze Milosci Najlepiej Przyjmuja Sie Na Grobach".

Weitergehende Informationen zu KAT findet Ihr u.a. in Matthias Herr's Heavy Metal Lexikon Vol. 4, Interviews gibt's im LEGACY Nr. 02/99 und im Metalstorm Katalog/Fanzine Nr. 3 (Frühling/Sommer 1999).

-> Gesichtet bei: Metalstorm Productions

Superbillig! Und damit meine ich nicht den Preis dieses ReReleases, sondern dessen Aufmachung: Von Album-Texten, Liner-Notes und allem voran digitalem Remastering keine Spur, denn die Herren von Shrapnel Records sahen darin vermutlich keinen tieferen Sinn. Als Metal-Fan der "Guten Alten Zeit" muß man sich wohl glücklich schätzen, gibt es die ehemaligen "Heroen" überhaupt wieder auf einer digitalen Compact-Disc. Somit haben Shrapnel dieses Kleinod also genauso wiederveröffentlich, wie schon vor 13 Jahren. Wie hätte dieser Klassiker wohl digital-remastert geklungen? Ich wage es mir kaum vorzustellen. Das Line-Up geht wohl als All-Star-Combo durch: Gitarrengenius und Tastenakrobat Tony MacAlpine, Drum-Meister Tommy Aldridge, Bassist Rudy Sarzo und Edel-Stimme Robert Rock schlossen sich für dieses Projekt, welches sich aus den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen zusammensetzte, zusammen, um ein überragendes Melodic-Metal Feuerwerk aufzunehmen, welches jedem IMPELLITTERI/MALMSTEEN/TNT/BONFIRE(?)-Fan das Wasser in der Arschritze zusammenlaufen lässt. Leider hat das niemanden auch nur im geringsten interessiert, so daß "Project: Driver" die einzige Veröffentlichung dieser Truppe wurde. Schade eigentlich...
9,0 (BATTLE ANGEL)

-> Gesichtet bei: Hellion Records

Axe Killer Records sind wohl inzwischen so etwas wie der französische Pendant zum amerikanischen Underground-Label Sentinel Steel. ReReleases von absoluten Klassikern, meist digital-remastert, mit Linernotes und Texten und meist in einer hübschen Verpackung lassen keine Wünsche offen und zeigen den größeren Labels, wie man den Begriff "Kunstwerk" definiert ("Faust" oder "Der Herr der Ringe" liest man schließlich auch nicht als Taschenbuch). Als "Limited Collector De Luxe-Edition" kommen nun auch QUEENSRYCHE zum Zuge und der Prägeaufdruck "1" an der Seite deutet wohl an, daß das hier eine Serie werden könnte. Im schwarzen Leder-Digipack mit zwei einzeln abgelegten CDs, einem fetten Booklet mit allen Texten (auch denen der EP!) und Linernotes lassen jeden Fan Gebete Richtung Frankreich sprechen. Leider wurde nur "Operation: Mindcrime" remastert, die EP beließ man aus unerfindlichen Gründen leider im Originalzustand. Die Songs der EP gehören mit zum besten, was im Progressiv-/Power-Bereich erhältlich ist, beim Konzeptalbum "Operation..." hingegen scheiden sich die Geister in etwa genauso stark, wie seinerzeit auch bei JUDAS PRIEST's "Turbo"-Album. Da bleiben nur zwei Fronten übrig: die einen finden das Ding total genial, die anderen schlichtweg Scheiße. Zu welcher Seite Ihr gehört, müsst Ihr schon selbst wissen.
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Ein Freudenfest für alle Audiophilen, die viel Wert auf guten Sound legen: den RAINBOW-ReReleases merkt man das digitale remastering deutlich an, die Instrumente klingen differenzierter und wärmer und offenbaren einige Nuancen, die bei der lieblosen CD-Erstauflage im allgemeinen Soundbrei untergingen. "Rising" ist Pflicht für jede Sammlung, ein Klassiker für die Ewigkeit, der noch lange Jahrhunderte im Gespräche sein wird. Auch die übrigen Veröffentlichungen mit Ronnie James Dio als Sänger sind zu empfehlen. Leider präsentiert man uns die schicken Dinger mit den originalen Billig-Booklets, sprich teilweise ohne Texte, gänzlich ohne Linernotes und Bonustrack's gibt's auch keine. Dafür sind alle Alben weiterhin zum "Nice-Price" für um die 20 Mark erhältlich.
-/- (BATTLE ANGEL)

Ganz klar ist das dritte WILD DOGS-Album aus dem Jahre 1987 ihr bestes, was Holger Stratmann im RockHard Nr. 22 damals auch ganz gut erkannt hatte, letztendlich aber das Ding als "nicht gerade aufsehnerregendes Album" mit 8 Punkten bewertet hatte. Doch analysieren wir selbst: geboten wird für diese Zeit typischer U.S.-Metal mittlerer Härte, der mit dem Opener "Metal Fuel (In The Blood)" gleich so richtig loszieht, doch das Album weiß sich noch weiter zu steigern, überzeugt mit einem genialen Gitarrenstil und auch Chöre blitzen immer wieder auf. Bei "Psychoradio" wird's dann erstmals richtig schnell, Auch "Streets Of Berlin" ist richtige Sahne, "Spellshock" gar ein richtiger Speed-Fetzer mit volle Bretze fetten Gituar-Solis. Der Titeltracki kracht mit nem dicken Chor ins Ohr (so LEATHERWOLF-mäßig!) und "We Rule The Night" beschließt ein Album, daß sicher mehr als 8 Punkte wert ist.

Jetzt wird's dann aber erst so richtig interessant: als Bonus gibt's SIEBEN Stücke vom NIE VERÖFFENTLICHTEN vierten Album "Dead To The World", mit dessen Aufnahmen zwar bereits 1987 begonnen wurde, welches aber erst 1989 hätte erscheinen sollen. Daraus sollte nur nie etwas werden, denn ihr Label Enigma ging vor die Hunde und mit ihm gleich die ganze Band. Der Sound ist echt grottig (eben Demo-Niveau), dafür sind die Songs die besten, die je unter dem Banner WILD DOGS erscheinen durften! "Madhouse" eröffnet den Zugabeteil und fährt wie der Titelsong auf "Reign Of Terror" fette Chöre auf, doch dann überrascht uns "Living On The Bad Side", daß ziemlich melodisch ausfällt und ziemlich nach M.S.G.(!) klingt. Seltsam, aber gut. "Metal Free America" wartet mit geilem Drum-Riffing auf. Sollte der Text eine Weissagung für die 90er darstellen? Hatten die wilden Hunde vielleicht das zweite Gesicht? Nach drei Minuten schlägt der Track plötzlich in eine Hochgeschwindigkeitsbackpfeife um, um dann plötzlich wieder in den Pre-Chorus überzugehen, cool! "Man Of Fire" ist nicht sooo toll, doch immer wieder fallen die geilen Gitarren-Hooks und das Donner-Drumming auf. "Thanks For The Ride" klingt wie ne Kreuzung aus MOTÖRHEAD und SKEW SISKIN oder so hihi - cool, wirklich - vorallem wissen wir jetzt, wonach SKEW SISKIN wirklich klingen. Der Titeltrack "Dead To The World" ist ebenfalls ein Kracher (beginnt kurz mit Kindergartentrala mit den Worten "Dead To The World" - lustig!) - wieder mal abgefahrene Gitarren und sogar Black-Metal-Gekreische gibt's diesmal. Den Abschluß macht "Screaming The Night Away" - hier ist der Name Programm und Ihr werdet es bestimmt noch tun, nachdem die letzten Klänge von "Dead To The World" verklungen sind. Eine Träne rollt über die Wange, denkt man daran, was aus den WILD DOGS hätte werden können, hätten sie sich nicht entmutigen lassen und dieses Teil bei einem vernünftigen Label veröffentlicht. Ein Re-Release, daß sich alleine schon wegen der geilen Bonustracks lohnt (die Produktion ist übrigens nur unwesentlich schlechter als auf der neuen AGATHODAIMON hehe)!
9,0/9,5 (THE MIGHTY SCI!)

-> Gesichtet bei: Hellion Records, Rising Sun

01. ADRAMELCH - Irae Melanox
02. AGENT STEEL - Omega Conspiracy
03. DREAM THEATER - Scenes From A Memory
04. KAMELOT - The Fourth Legacy
05. DARK AT DAWN - Baneful Skies
06. LUCA TURILLI - King Of Nordic Twilight
07. U.D.O. - Holy
08. QUEEN - Greatest Hits III
09. THE KOVENANT - Aenimatronic
10. WILD DOGS - Reign Of Terror/Dead To The World

01. AGENT STEEL - alles!
02. ADRAMELCH - Irae Melanox
03. U.D.O. - Holy
04. DARK AT DAWN - Baneful Skies
05. ICED EARTH - Alive In Athens
06. ATTACKER - The Second Coming
07. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Act I
08. WILD DOGS - Reign Of Terror/Dead To The World
09. FATES WARNING - Awaken The Guardian
10. GOTHIC KNIGHTS - Kingdom Of The Knightsa

01. ICED EARTH - Alive In Athens
02. TRISTANIA - Beyond The Veil
03. DEAD SILENT SLUMBER - Buried In The Midnight Hour
04. TIERRA SANTA - Legendario
05. NIGHTWISH - Oceanborn
06. SENTENCED - Crimson
07. IN EXTREMO - Verehrt und angespien
08. DREAM THEATER - Scenes From A Memory
09. NOVEMBRE - Classica
10. SATARIAL - The Queen Of The Elves (MC-Album)

01. DISMEMBER - Hate Campaign (Adv.)
02. MEPHISTOPHELES - Songs Of The Desolate Ones
03. DARK AT DAWN - Baneful Skies
04. AMON AMARTH - The Avenger
05. AGENT STEEL - Omega Conspiracy
06. KAT - Oddech Mywarlych Swiatow
07. EXODUS - Bonded By Blood
08. WITCHERY - Dead, Hot And Ready
09. ARCH ENEMY - Burning Bridges
10 IMMORTAL - At The Heart Of Winter

01. STEEL PROPHET - Messiah (Adv.)
02. CONTROL DENIED - The Fragile Art Of Existence
03. AGENT STEEL - Omega Conspiracy
04. DEMONS & WIZARDS - Demons & Wizards (Adv.)
05. BOB CATLEY - Legends
06. POWER OF OMENS - Eyes Of The Oracle
07. DREAM THEATER - The Dance Of Eternity (Track)
08. ARTILLERY - B.a.c.k.
09. GOTHIC KNIGHTS - Kingdom Of The Knights
10. SAVATAGE - Alone You Breathe (Track)

01. DREAM THEATER - Scenes From A Memory
02. TRISTANIA - Beyond The Veil
03. ADRAMELCH - Irae Melanox
04. QUEEN - Greatest Hits III
05. U.D.O. - Holy
06. LUCA TURILLI - King Of Nordic Twilight
07. NIGHTWISH - Oceanborn
08. RAGE - Ghosts
09. AGENT STEEL - Omega Conspiracy
10. ROUGH SILK - Wheels Of Time

01. ADRAMELCH - Irae Melanox
02. DREAM THEATER - Scenes From A Memory
03. JOAN BAEZ - Diamons And Rust (MFSL-Edition)
04. LOREENA MCKENNITT - The Book Of Secrets
05. LUCA TURILLI - King Of Nordic Twilight
06. WARLORD - Best Of
07. OPETH - Still Life
08. YES - Tales From Topographic Oceans
09. LUDWIG VAN BEETHOVEN - Symphonien Nr. 1 & 2
10. FATES WARNING - The Spectre Within

01. WITCHTOWER - Anthems Of Decay (Demo)
02. SATYRICON - Rebel Extravaganza
03. MARDUK - Panzer Division Marduk
04. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Pt.I
05. CANNIBAL CORPSE - Bloodthirst
06. LORD BELIAL - Unholy Crusade
07. CRADLE OF FILTH - From The Cradle To Enslave
08. DARKTHRONE - Ravishing Grimness
09. LUCA TURILLI - King Of The Nordic Twilight
10. MAYHEM - Mediolanum Capta Est (LIVE)

In Ausgabe 20 unter anderem: