Deutscher Kult-Black Metal, richtiger derb mies produziert und mit den passenden Lyrics ausgestattet. Mitglieder von EMINENZ tummeln sich an Bass, Mikro und Drums, man covert SODOMs "Blasphemer", man vertont eine Ruhrgebiets-Sage ("Das Klagelied"), zwei der Songs stammen vom Demo "Das Schwert unserer Ahnen" und wurden neu eingespielt. Bei insgesamt sieben Songs (plus Intro) bleiben also noch insgesamt drei neue Songs plus "Das Klagelied", das zwar nicht wirklich Black Metal-konform aber aber dafür verohrwurmt ist. Ahja, ANDRAS gelten als ziemliche Poser. Die beiden Songs vom Demo sind ziemlich schnell und im Vergleich zu den neuen Songs weniger gut ausgearbeitet. Insgesamt mittelmäßgier Durchschnitt.
6,0 (BAD PEON)

Geschlagene neun Jahre ließ man uns warten, doch jetzt ist es soweit. Nach dem "Symbol der Rettung" kommt nun die "Offenbarung" der gepanzerten Heiligen aus East L.A. und nachdem ja alle bisherigen Alben Klassikerstatus erlangt haben, war ich dementsprechend gespannt darauf, wie ARMORED SAINT anno 2000 klingen. Und sie haben mich nicht enttäuscht! Schon der Opener "Pay Dirt" ist ein dynamischer Mid-Tempo-Rocker, der einem so schnell nicht mehr aus dem Ohr geht. Aber auch der Rest des Albums ist gespickt mit potentiellen Hits: da wäre das schnelle "Tension", "Creepy Feelings" (vom 89er-Demo, ein zukünftiger Klassiker), mein Fave "Den Of Thieves" (ohne Zweifel das "Last Train Home" von "Revelation"), das treibende "What's Your Pleasure" (noch von Jeff Prichard mitgeschrieben) sowie der Flamenco-Rocker mit spanischem Gesang "No Me Digas". Verpackt in eine knallige Produktion hat man den Spagat zwischen moderner Produktion (im positivsten Sinne) und dem altbewährten ARMORED SAINT-Sound meisterlich bewältigt. Im Gegensatz zu vielen Comeback-Alben ist "Revelation" jedem Fan, der die alten Platten schon kennt und liebt ganz nah ans Herz gelegt, alle anderen sollten diese Band neu für sich entdecken!
9,0 (THE SHADOW)

Eine weitere Reunion einer sogenannten Kultband. "Creepy Feelings" und "What's Your Pleasure?" stammen von '89er Demo, "The Pillar, "Den Of Thieves und "Upon My Departure" aus dem Jahre 1991. Soweit so gut, diese Methode des Ausschlachtens haben auch JAG PANZER auf ihrem letzten beiden Alben erfolgreich verwendet, doch mit einem Unterschied: ihre Alben klingen modern und haben Magie, was auf "Revelation" nicht immer zutrifft. So sind von den drei besten Stücken "What's Your Pleasure?", "Deep Rooted Anger" und "Damaged" zwei sogar neu, der Rest der Songs klingt wie B-Seiten Material vom "Symbol Of Salvation"-Album und das coolste Stück ("No Me Digas") gibt's leider nur auf der limitierten Erstauflage zu bestaunen. Schade eigentlich. Schlecht isses aber nicht, das Album und es lässt darauf hoffen, dass der Nachfolger vielleicht mehr Überraschungen bereithalten wird.
7,5 (DRAGONLADY)

Ein neues Jahr, ein neuer Traum, der Wirklichkeit entspricht er kaum. Mit ihren letzten beiden Alben "E.I.N.S." und "Viva Los Tioz" schwächelten die ONKELZ im Vergleich zu früheren Meisterwerken sowohl textlich als auch musikalisch ab. Texte voller Selbstbeweihräucherung, Selbstmitleid und Oberflächlichkeit ließen die ehemals knackigen System- und Gesellschaftskritiker massenkompatibel werden, denn Geschichten die das Leben schreibt, kommen von der Straße und nicht von den gefüllten Geldbeuteln eines Millionenunternehmens, welches die ONKELZ inzwischen sind. Mit "Dunkler Ort" wagen sie sich nun wieder etwas aus dem Schatten, üben Kritik am deutschen Durchschnittsmenschen, der sein Leben damit zubringt, nichts zustande zu bringen. Da geht man 40 Jahre arbeiten, sitzt jeden Abend vor der Glotze, ist frustriert und gestresst, erstickt seinen Ärger im Konsum und ist vom System ruhiggestellt. Ein ausgewieftes System, genauso durchtrieben wie durchdacht, lässt den Unterschied zwischen Kommunismus und Marktwirtschaft deutlich werden: während in Ersterem die Wirtschaft mangels Ansporn der Bevölkerung irgendwann zusammenbricht, wird der Mensch, das kleine Rad im System, in Zweiterer zu immer größeren Höchstleistungen angespornt. Die Frage, ob das denn das Leben ist, stellt sich indes niemand mehr. Wir sind blind, taub und stumm unter dem Stiefel, der seine Schatten wirft.
Ebenfalls vom kommenden Album ist der Track "Schutzgeist der Scheiße", der interessant ist, aber nicht weltbewegend. Außerdem noch dabei eine Neuaufnahme des "Böse Menschen, böse Lieder"-Stückes "Signum des Verrats", welche allerdings (auch gesanglich) ziemlich am Original liegt. Zum Titeltrack gibt es noch ein QuickTime-Video, das mit Artwork-Ausschnitten von H.R. Giger kunstvoll in Szene gesetzt wurde. Eine Single, die ihr Geld wert ist.
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Seit hunderten, ja tausenden von Jahren ziehen die Kamele durch die afrikanisch/arabischen Wüsten und meistens tragen sie Menschen und Gepäck auf ihren Höckern. Um die endlos langen Reisen zu überstehen, Wasser zu sparen und ob der großen Langeweile nicht halb wahnsinnig zu werden ersannen sich eines Tages die Menschen, die diese Reisen unternahmen einen Rhythmus, der sie in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt. Es ist der Rhythmus der Kamele und sie nannten ihn "Rajaz". Auch CAMEL ziehen seit Jahrtausenden (hihi) durch die Landschaft beehren uns nun mit einem neuen Werk, welches uns ebenfalls in Trance versetzen soll. Wenn der instrumentale Opener "Three Wishes" erstmal geschlagene sieben Minuten erschallt, hat auch der Hörer drei Wünsche: wann ist das Ding endlich zuende? Hoffenlich sind die anderen Songs interessanter. Hab ich vielleicht 30 Mark zum Fenster rausgeworfen? "Three Wishes" ist im Endeffekt nämlich nichts weiter, als ein tausendfach gehörtes Stück aus der Vergangenheit. Danach gibt's zum Glück gewohnte Kamelkost, obgleich ich von ihnen schon Größeres vernommen habe. "The Final Encore" ist gut, der Titeltrack supi, auch das ruhige "Shout" entspannend und so weiter, aber das alleine genügt mir persönlich im neuen Jahrzent (sagt man da jetzt "in den 00ern"?) nicht mehr, denn irgendwie hat man das alles schon oft gehört und ich hab mindestens 123 Alben im Regal, die sich ähnlich oder genauso anhören. Nur sind viele davon aufregender und darunter sind auch Alben von CAMEL. Gute Gitarrenarbeit, guter Gesang, lahme Produktion, das macht dann
7,5 (PIRATE QUEEN)

Sieh an! Was man nicht so alles findet, wenn man im Winter für einige Tage seine Sommerresidenz auf Mallorca begutachtet. Im "Disco Loco" in Palma (sehr empfehlenswert für jeden Metaller, da mal vorbeizugucken!) stieß ich jedenfalls auf DARK MOOR, die von B.O. Records zwischenzeitlich wohl auch für Deutschland gesignt wurden und hier ab März erhältlich sein werden. Nach TIERRA SANTA, MAGO DE ÖZ und wie sie alle heißen singen diese Spanier ausnahmsweise Englisch, bleiben ihrem Stil aber treu: Melodic-Speed der Marke alte HELLOWEEN meets mittelalte BLIND GUARDIAN meets einige Italien-Kapellen. Die Mischung ist gut, die Songs für ein Debüt ebenfalls und so spricht fürwahr nichts dagegen, sich "Shadowland" mal zu Gemüte zu führen. Lediglich der Sound und die Produktion hinken noch einige Stufen hinter dem Standard zurück, so dass wir nur knappe sieben Punkte vergeben können. Eine Band, von der wir aber bestimmt noch einiges hören werden.
7,0 (THE MIGHTY SCI!)

Verehrte Damen, verehrte Herren,

willkommen im Konzertsaal eurer könglichen erlauchten Majestät, der Royal Albert Hall der vereinigten Königreiche United Pirate Kingdom und Underground Empire! Schließt die Augen und hört verzückt einem Projekt zu, an dem METALLICA kläglich scheiterten: der perfekten Melange aus Klassik und Rock! Fast genau 30 Jahre nach "Concerto For Group And Orchestra" lässt sich die Hardrock-Legende die Aussage nicht totreden, dass Rock und Klassik miteinander harmonieren können. Schon gar nicht von zahnlosen Pop-Rockern wie METALLICA. Hier drängt sich keine Band dazwischen, die von Klassik nichts versteht, hier gibt nicht der Drummer den Takt für das Orchester vor, nein, hier lauscht man einer Symphonie, einer Poesie des 20. Jahrhunderts, wie es kaum schönere gab. Unverständlich bleibt allerdings, warum man die Neuaufnahme von "Concerto For Group And Orchestra" auf die 2. CD gepackt hat, aber der Reihe nach: "Pictured Within" eröffnet und wir begeben uns in sieben Ausflügen zu DEEP PURPLE-Soloalben von Lord, Gillan, Glover und Morse, unterstützt von insgesamt 17 Gastmusikern, worunter sich auch Ronnie James Dio, das Bläser-Quintett THE KICK HORNS oder der englischen Soul-Königen Sam Brown befinden. Die zwei persönlichen Höhepunkte sind für mich "Love Is All" und "Sitting In A Dream", beide von Roger Glover-Konzeptalbum "The Butterfly Ball" und gesungen von unserem Ronnie. Mit einer sensationellen Neuinterpretation der PURPLE-Klassiker "Wring That Neck" und "Pictures Of Home" klingt die erste CD monumental aus. Auf der zweiten CD gibt's dann endlich "Concerto For Group And Orchestra" zu hören, fehlerfrei digigiert von Paul Mann. Quasi als Zugabe danach noch "Ted The Mechanic", "Watching The Sky", "Sometimes I Feel Like Screaming" und zum Schluß eine grandiose Interpretation von "Smoke On The Water". Nachdem es dieses edle Teil mit einer Spielzeit von über zwei Stunden auch noch zum Preis einer Einzel-CD gibt und es zweifellos das beste DEEP PURPLE-Livewerk seit "Made In Japan" ist, kann es dafür auch nur eine Note geben:
10,0 (THE MIGHTY SCI!)

Da ist es nun, das lange angekündigte Ergebnis eines gemeinsamen Projekts von Jon Schaffer (ICED EARTH) und Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN). Ich muss gestehen, dass es garnicht so einfach ist, ein wirklich objektives Review zu einem Album zweier gleichermassen beliebter wie bekannter Musiker zu schreiben - vor allem, wenn besagtes Album mit so vielen Vorschusslorbeeren überhäuft wurde. Trotzdem versuche ich es einfach mal. Das Album beginnt mit einem kurzen, aber bedrohlichen Intro mit Chorbegleitung, welches direkt in den ersten richtigen Song "Heaven Denied" mündet. Hierbei sticht einem sofort die technische Brillianz ins Auge, mit der man zweifellos zu Werke ging. Nach einigen Sekunden bereits setzt dann Hansi's Gesang ein, und die Sensation ist perfekt: Dies ist kein BLIND GUARDIAN, dies ist auch kein ICED EARTH... Nein, der Sound wirkt völlig eigenständig, und ist schwer zu beschreiben. Einerseits sehr kalt, detailverliebt und präzise gespielt, wie man es von ICED EARTH gewohnt ist, und andererseits vom warmen Gesang Hansi verschiedener Welten (Sowohl BG als auch IE kann man zwar grob als Power-Metal Bands bezeichnen, dennoch lassen sie sich was ihre Charakteristika angeht kaum vergleichen - ich denke, da wird mir wohl jeder zustimmen.) eher schwer verdaulich, und man kann wirklich nicht sagen, dass die Songs auf dem Album in dem Masse eingängig sind, wie man es von BLIND GUARDIAN's Werken kennt. Dennoch ist "Demons & Wizards" auf völlig andere Art und Weise faszinierend. Nicht ein Song des Albums ist schnulzig oder langweilig, und dennoch geht der "rote Faden" nicht verloren, und der Wiedererkennungseffekt ist sehr gross. Man könnte also sagen, dass die Kombination der Stärken beider Bands durchaus geglückt ist. Trotzdem gibt es ein paar Kritikpunkte. Mir persönlich fehlt in erster Linie das gewisse "Etwas", denn das vorgetragene Material ist zwar von erstklassiger Qualität, bietet jedoch trotz eines neuartigen Sounds von den Ideen her nicht viel neues, was das Songwriting betrifft. Genau das war auch schon bei den beiden letzten Alben von BLIND GUARDIAN und ICED EARTH der Fall, und aus eben diesem Grund bevorzuge ich frühere Arbeiten der Bands. In meinen Augen ist das beste BLIND GUARDIAN-Album "Tales From The Twilight World" (der grosse Kreis von Anhängern der "Somewhere Far Beyond" wird das nicht verstehen), und das beste ICED EARTH-Album "Night Of The Stormrider". Mir fällt ausserdem auf, dass sich der Gesang von Hansi im Laufe der Zeit stark verändert hat. Dieser ist zweifellos nach wie vor exzellent, doch ich mochte den cleanen Gesang vergangener Tage lieber als das eher kehlige Krächzen, welches auf diesem Album stellenweise zu vernehmen ist. Aber das lässt sich verschmerzen, denn trotz alledem ist den beiden Altmeistern ein Album gelungen, welches zwar nicht unbedingt Masstäbe setzen, auf jeden Fall aber viele Newcomer das Fürchten lehren wird. Als Anspieltips nenne ich mal spontan die Ballade "Fiddler On The Green" und das sehr BLIND GUARDIAN-artige "Blood On My Hands". Nunja, ein wenig mehr Spritzigkeit im Arrangement, und ich hätte mich erweichen lassen. So leider nur...
8,0 (REVEREND)

Anmerkung der Redaktion: hat da jetzt jemand mitgezählt, wie oft in diesem Review die Namen ICED EARTH und BLIND GUARDIAN vorkamen? Wer's rausgefunden hat, bekommt die nächste Ausgabe kostenlos (höhöhö...).

Gäääääääääääääääääääääääääähn. War das nicht fast vorauszusehen? Was ich befürchtet hatte (und mir niemand geglaubt hat (wie fast immer übrigens)), ist nun eingetreten: das Projekt von ICED EARTH-Chefe Jon Schaffer und BLIND GUARDIAN-Frontgrunzer Hansi Kürsch hört sich genauso an, wie es zu erwarten war: vereistes Gitarrengeschrubbe trifft auf blinden Gardinengesang. Ja Leute, wer von Euch erwartet hat, die beiden Jungs würden mal ein paar neue Ideen in die mittlerweile vor Unoriginalität triefende 80er-Retrowelle bringen, hat sich gnadenlos verrechnet. Das könnt Ihr nun auf alles mögliche schieben, nur nicht auf den Y2K-Bug. Was auf dem Album letztendlich von vorne bis hinten fehlt sind Kicker vom schlage "Mirror Mirror" oder "The Coming Curse" um mal bei den letzten Veröffentlichungen ihrer Hauptbands zu bleiben. Das Songmaterial brodelt etwas gelangweilt ohne sichtliche Höhepunkte vor sich hin und hinterlässt zumindest bei mir den Eindruck, die beiden waren da nicht ganz bei der Sache. Ich schieb mir auf diesen Schock hin erstmal "Tales From The Twilight World" über den Laser.
6,5 (DRAGONLADY)

Weiss als (Hinter-)Grundfarbe für eine Metal-CD? Stranger Titel auch... der erste Eindruck festigt sich beim ersten Hören, und erst recht bei einem Blick auf die Trackliste: "Grind And Click", "Zechariah Rush (Uru Shalom Her Meggidon)", "Off Kilter", "0...0...0...", "I Nagual Eye", "Enertia 65800", "Möe=ra (T-Talk)", "Serpentine Placement", "Nameless (The 4th And The 10th)", "Simon Says". Keine Ahnung was das soll, eine Sprache scheint das auch nicht zu sein, denn die Songs sind Englisch. "UK's answer to influx of New Age Metal flooding in from the States" soll das sein, und das Genre nennt sich "post-hardcore". Also echt, wer braucht denn "Briefträger-Hartwurst"?
4,0 (BAD PEON)

Black Metal aus Thüringen mit deutschen Texten, 13 Tracks lang, und ohne lesbare Tracklist. Hier hat sich jemand offenbar einen Spass daraus gemacht, alles in einem vollkommen unlesbaren Font zu schreiben. Wenn ihr es nicht schaffen solltet, die CD beim Händler zu finden, dann seid ihr allerdings wohl selbst schuld, denn wie im Interview in dieser Ausgabe erwähnt verkauft sich dieses Album alles andere als schlecht. In rein musikalischer Hinsicht suche ich allerdings vergebens nach einem Grund, denn ich finde hier nichts wirklich originelles. Ja gut, deutsche Splatter-Texte und ab und an klingt auch eine Violine durch, aber das war's dann auch schon. Ansonsten reagiert hauptsächlich glanzloser Einheitssound das Gesamtbild, auch wenn die Tracks auf diesem Albun nicht homogen sind, d.h. es gibt schnelle Tracks und weniger schnell, lange und kurze, usw., aber gut ist es deswegen noch lange nicht. Hm. Ich rieche Hype.
6,0 (BAD PEON)

Auch ich rieche hier Hype. Das riecht man allerdings auch mindestens zehn Meter gegen den Wind und den Promo-Flyer. Jedoch kann ich die musikalische Meinung nicht ganz mit Bad Peon teilen: sieht man mal vom recht eintönigen Gesang und dem sehr eingeschränkten Gitarrenspiel ab, gibt es auf "Leichenlager" schon einige Highlights zu entdecken: "Das Heer der Ratten", "...und sie blutete nur einen Sommer" oder das makabere "Schwarze Rose" sind es vor allem textlich gesehen schon wert, sich mit dem Album zu befassen. Aber das ist eben der Schwachpunkt: musikalisch versteht es die Band einfach (noch) nicht, ihre interessanten (wenn auch teilweise übertriebenen) Texte umzusetzen und da genau liegt ihr Problem. Sollte es EISREGEN gelingen diese Schwachstelle auszurrrrrradierrrreen, dann werden sich auch die Kritiken in Grenzen halten. Macht Alles in Allem eine äußerst knappe, aber auch gaaaaanz knappe
8,0 (THE MIGHTY SCI!)

Das '97er Debüt "The Dark Discovery" hat ja nun wahrlich niemanden aus dem Sessel gehauen. Doch oh Wunder - bollernder PowerMetal mit deutlichem Progressiv-Einschlag und einer festen Stimme lassen Erinnerungen an eine Mischung aus TAD MOROSE, gezügelten ICED EARTH und frühen DREAM THEATER denken. Instrumental gesehen haben die Schweden so einiges auf dem Kasten und an Eigenständigkeit mangelt es ihnen trotz der oben genannten groben Vergleiche nicht, was in der heutigen Zeit eher (und leider) eine schwere Ausnahme ist. Was den Songs letztendlich fehlt, ist der letzte Kick, etwas, dass sich irgendwo in die Gehirnwindungen setzt, doch so oft ich mir das Ding auch gegeben habe, es bleibt nichts hängen und dass ist es letztendlich auch, was eine höhere Bewertung verhindert.
8,0 (DRAGONLADY)

Potztausend! Bei diesem Sound haut's Euch garantiert die Titten weg! Hier kommt eine neue Metal-Sensation und es ist beinahe müßig zu erwähnen, woher wohl - na eben - aus Finnland, woher auch sonst. In Sachen Eigenständigkeit und Innovationen ist Suomi-Land wahrlich unübertrefflich wie es scheint und so mag auch kaum folgende Mischung verwundern: bombastische Klassik-Melodien der Marke NIGHTWISH/SINERGY treffen auf die Intensität der Black-Metal Monster DISSECTION, Nordland-Folklore paart sich mit finnischer Humppa-Polkamusik, Black-Metal ejakuliert zwischen Wikinger-Chören - meine Fresse, auf diesem Debüt bläst bestimmt nicht nur der Wind zwischen Euren Beinen! Auf welchem Trip die Jungs auch sein mögen, ob sie dänisches Knäckebrot zerstampfen und sich davon 'ne Linie ziehen oder ob man auf diese Ideen kommt, wenn man gerade versucht mit 5 Promille beim Pinkeln durch's Nadelöhr zu treffen (auf welchem Trip die Jungs sind wissen wir nicht, aber Du warst beim Schreiben dieser Zeilen auf einem größeren - BA), FINNTROLL bieten uns hier einen furiosen Auftakt und wenn ich hier auch ein wenig herumorakle: sie sind auf dem besten Weg zu Superstars und werden diesen Weg mit ihrem nächsten Album auch einschlagen. Mit einem Wiener Walzer klingt ein Album aus, welches bunte Farben in eine schwarze Welt bringt und der Nacht die Tür zum Licht öffnet...
9,0 (THE MIGHTY SCI!)

Nach "And Thou Shalt Trust...The Seer" legen die Münchner Metal-Philharmoniker nun mit "Awaking The Centuries" vor, stellen aber nach wie vor einige Ansprüche an potentielle Veranstalter, denn die Bandgröße schließt immer noch das Gros der gängigen Clubs aus. Etwaige Gastmusiker und Ähnliches außen vor gelassen, ergab die letzte Volkszählung satte 20 Mitglieder, über sparsame Instrumentierung kann man sich auf jeden Fall weiß Gott nicht beklagen und wer nach dem Lesen der Besetzungsliste (Flöte, Oboe, Klarinette, Violine usw.) immer noch auf knackigen Fun-Punk hofft, der ist so etwas von im falschen Film... Aber egal. Der Name HAGGARD steht nun schon seit mehreren Jahren für die klangliche Verschmelzung von Death Metal und Klassik, und zwar nicht beschränkt auf Keyboards, die Geigen darstellen sollen, sondern, siehe oben, mit einer ganzen Wagenladung richtiger Instrumente. Mastermind Asis Nasseri ist es dabei, wie bereits auf dem Vorgänger, gelungen, die beiden Extreme zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden, so dass sämtliche Instrumente miteinander harmonieren, wie meisterlich dargebracht auf dem überlangen Titeltrack oder "Prophecy Fulfilled/And The Dark Night Entered", wobei aber auch in zahlreichen Interludien der Klassik-Fan nicht zu kurz kommt. Durch die klare Produktion erhält zudem jedes Instrument gleichberechtigt seinen Platz, weder die Gitarren noch die klassischen Zutaten werden an die Wand gedrückt, wie auf METALLICAs neuestem Output. Eine besondere Platte einer besonderen Band, die es verdient hat, aufmerksam gehört zu werden, da man solch musikalischer Feinfühligkeit nur selten begegnet!
9,0 (THE SHADOW)

Ein Reißbrettkonstrukt, mit dem verglichen sogar die Relativitätstheorie frisch und spritzig ist. Der Erfolg von HIM war von Anfang an geplant, Ville Valo kann man nunmal definitiv nicht vorwerfen, er hätte keinen Sex in seiner Stimme, aber "Join Me (In Death)" ist einer der furchtbarsten Songs des Jahres, obwohl oder trotz dass wohl mindestens die ersten drei Reihen auf einem HIM-Konzert in Ohnmacht fallen werden und anschließend säckeweise Teenies aus dem Saal getragen werden müssen, denen trotz härtester Versuche einfach niemand ihr Bravo-Heftchen mit Ville aus der Hand reißen kann. Auf den musikalischen Grundgehalt dezimiert offenbart "Razorblade Romance" letztendlich vorallem Eines: der Vorgänger "Greatest Lovesongs Vol. 666" war deutlich besser und weniger auf Kommerz ausgerichtet, die Songs sind kurz einfach nur langweilig.
5,0 (DRAGONLADY)

Frankreich scheint so schön langsam aus seinem Metal-Winterschlaf, der bei genauerem Hinsehen schon eher an ein Koma erinnert, aufzuwachen. So kommen auch HYPNOSIS von ebendort und versuchen uns, mit ihrer Art des Gothic Metal zu beeindrucken. Von Beginn an merkt man, dass die Truppe ursprünglich aus dem Death Metal kam, denn an allen Ecken und Enden kommen Einflüsse aus dieser Zeit zum Vorschein, was dem Gothic Metal eine etwas andere Note verleiht, ihn aber trotzdem nicht aus dem Mittelmaß hervorhebt. Stimmlich muß man den weiblichen Gesang herausstreichen, der irgendwie ständig etwas neben der Spur daherkommt.
Im zweiten Teil der CD mehren sich dann Versuche, noch etwas anders zu klingen, was aber meiner Meinung nach ordentlich in die Hose geht. So findet man immer wieder elektronische Einflüsse, deren natürlicher Feind ich in den meisten Fällen sowieso schon bin, und das abschließende "Ashes Left Behind" kann man schon fast als progressiven Gothic Metal bezeichnen, was aber zumindest in diesem Falle kein Gütesiegel ist... Es kommen so viele CDs auf den Markt, auch im Bereiche des Gothic Metal, dass man mit Sicherheit ohne Probleme eine Hundertschaft kaufwürdigerer Scheiben auftreiben kann.
5,5 (THE SHADOW)

Es gab in den vergangenen Monaten viele Gerüchte um Impaled Nazarene, doch keins klang zunächst so absurd wie der Beitritt von Alexi "Wildchyld" Laiho, dem genialen Lead-Gitarristen der wohlbekannten Children Of Bodom. Man konnte es einfach nicht glauben, dass sich ein solch genialer Musiker auf das "Niveau" von Mika und seinen finsteren Kumpanen herablassen würde. Und doch bewahrheitete es sich.... Alexi Laiho spielt nun bei IMPALED NAZARENE - und die ersten alten Fans schauen schon frustriert und genervt aus der Wäsche, denn dass sich dadurch so einige Aspekte der Musik von IMPALED NAZARENE ändern, ist mehr als naheliegend. Auch ich war zunächst von Zweifeln im Sinne von "Kann das denn gutgehen?" erfüllt, als ich die CD in den Player schob. Doch nicht allzu bald merkte ich, dass IMPALED NAZARENE ganz die alten geblieben sind, mit der Ausnahme, dass ihre brutalen Orgien nun von göttlichen Lead-Spielereien unterlegt sind, und die Produktion des Albums nicht mehr ganz so grottig ist wie die der Vorgänger, da der Gesang viel stärker herauskommt und die Gitarren um einiges an Lautstärke gewonnen haben (Da sagt noch einer, Solisten seien nicht egomanisch veranlagt... ;-)) - Und doch stösst mir an diesem Album etwas sauer auf, und zwar dass es an Abwechslung mangelt. Bis auf das geniale, Speed-Metal angehauchte "Zero Tolerance" klingen viele der Songs wie ein Einheitsbrei, zudem ist die Scheibe mit nur wenig über 30 Minuten mal wieder sehr kurz geraten (aber das ist man inzwischen von Black-Metallern ja gewohnt). Kurz gefasst, würde ich sagen, dass man sich von diesem Album gut berieseln lassen kann, mal abgesehen von besagtem einen Song jedoch keine wirkliche Nummer zum "Mitgehen" auf dem Album ist. Wenn IMPALED NAZARENE diese Schwächen noch ausbügeln, könnte daraus mal der perfekte Party-Black Metal werden. Warten wir ab, was Mika, Wildchyld und Co. noch vorhaben.
7,0 (REVEREND)

Anmerkung der Redaktion: dies war eine Rezension von IMPALED NAZARENE!

Wooow! Der König ist tot, es lebe der König! Leute, vergesst QUEENSRYCHE, denn das hier ist das Album, das die Truppe aus Seattle schon seit Jahren nicht auf die Reihe bekommt. Legionen von Bands haben sich seit seligen "The Warning"-Zeiten daran versucht, zumeist mehr schlecht als recht, das Vermächtnis von QUEENSRYCHE in die Neuzeit zu retten, aber nun ist der legitime Thronfolger gefunden: JACOBS DREAM! Da ich ja seltsamerweise mit dem Gros der amerikanischen Power- und Prog-Metal-Bands nichts bis wenig anfangen kann (auch mit den von vielen so hochgelobten AGENT STEEL, EXXPLORER, OCTOBER 31 und wie sie alle heißen) (schade für Dich - TMS) und auch die Demo-CD der Jakobsjünger bei mir nicht zündete (da sind wir uns einig), hielt sich meine Euphorie (noch) in Grenzen, als ich den neuen Silberling in die Pfoten bekam. Doch das sollte sich schon bald grundlegend ändern... Der Opener "Kinescope" ist ein grandioser Einstieg, der sämtliche Zweifel wegbläst wie die Winterorkane des vergangenen Jahres. Sanft mit Keyboards unterlegt und einer unter die Haut gehenden Melodie zieht einen dieser Track unweigerlich in seinen Bann, ist mit Worten nur schwerlich zu beschreiben, denn er kreiert eine faszinierende Stimmung, die auch die folgenden Songs durchzieht, bis "Mad House Of Cain" dann der Atmosphäre die Spitze aufsetzt. Ultra-düster, mit Keyboards, Akustikgitarren und David Taylor's einzigartiger Stimme sieht man sich vor seinem geistigen Auge auf einem Friedhof, dessen Steine von dichtem Nebel umwabert werden und ein kalter Vollmond auf die Krypten und Figuren herabscheint. Aus den Augenwinkeln heraus meint man, Bewegungen gewahr zu werden, doch sobald man sich dorthin wendet, sieht man nur die Grabsteine und Kreuze im fahlen Mondlicht... Dass man aber auch anders kann, zeigen JACOBS DREAM mit Tracks wie "Crusade" oder dem recht heftigen "Violent Truth", die die härtere Seite des Quintetts aus Ohio zeigt. Doch ganz egal, ob nun intensiv-melodiös ("Love & Sorrow", "The Bleeding Tree") oder mit herrlichen Refrains und Melodiebögen ("The Gathering", "Never Surrender"), dieses Album ist bereits jetzt ein ganz ganz heißer Anwärter auf einen Platz in den Top 10 des Jahres 2000.
10,0 (THE SHADOW)

Auch wenn ex-CONCEPTION-Sänger Khan auf den guten Vorgänger "Siége Perilous" songwritingtechnisch keinen Einfluß mehr hatte, weil die Scheibe schon fast fertig war als er eingestiegen ist, hatte er mit seiner erhabenen Stimme schonmal eine wichtig Vorarbeit zum neuen Meisterwerk der Amis geleistet: in feinem Soundgewand poltert auch schon der Opener "New Allegiance" los und Khan trohnt sogleich über diesem Song und setzt ihm die Krone auf. Im Mittelteil mit Kirchenchor und Pauken und mit anschließendem furiosem Gitarrensolo harrt der Hörer andächtig der Dinge, die da noch kommen sollen. Auch mit dem Titeltrack und "Silent Goddess" haben die Jungs Ordentliches an Bord, bevor wir mit dem arabischen Intro "Desert Reign" und dem Ohrwurm "Nights Of Arabia" (unterstützt mit süßer Frauenstimme) erstmal in die Wüste geschickt werden um anschließend bei "The Shadow Of Uther" plötzlich wieder nach Irland teleportiert zu werden. Ein richtiges Brett mit Irish-Folk-Einflüssen, dass Erinnerungen an THIN LIZZY wachwerden lässt. Ein Hit zum mitpfeifen! Egal ob "Alexandria" oder der Speedster "Until Kingdom Come" - der Hörer bekommt eine feine Portion Power vor den Latz geknallt, welche durch die beiden schönen Balladen "A Sailorman's Hymn" und "Glory" geschickt aufgelockert wird. Bedenkt man, dass das Songwriting-Duo Youngblood/Kahn mit diesem Album eigentlich ihr Debüt feiert, könnte einigen sogenannten True-Metal Acts Angst und Bange werden, was da aus dem Land der unbegrenzen Möglichkeiten noch kommen könnte.
9,0 (THE MIGHTY SCI!)

Nach der Selbstauflösung von LIFE OF AGONY kommt hier also das passende Leichenfledder-Album, immerhin von der Band autorisiert, 15 Tracks lang und mit zahlreichen Rarities, z.B. der sehr bizarr klingenden S.O.D.-Coverversion von "March Of The S.O.D./Sargent "D" and the S.O.D." und diverse unveröffentlichte und neu aufgenommene Songs. Für Fans von LIFE OF AGONY ein Muss, alle anderen sollten ihr Geld lieber in Bands mit Zukunft investieren. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.
-/- (BAD PEON)

Ich mach's kurz. Wer den kranken Death Metal der Massenmörder-Maniacs (Zitat aus "The Brain": "All that remains of the man who was insane, Inside a jar is Jeffery Dahmer's brain, Bbbrrraaaiiinnn, Bbbrrraaaiiinnn." Das Ganze ca. drei mal und der "Song" ist fertig.) bisher mochte, wird diesen Mini-Silberling lieben. Alle anderen sei ein großer, ein wirklich ganz großer Bogen um dieses Ding angeraten...
2,0 (THE SHADOW)

Ja, es gibt sie noch - Bands, die im Power Metal noch wirklich aufhorchen lassen. Nach einer mittlerweile recht gesuchten Mini-CD Namens "Across The Starlit Sky" donnern die Schweden von MORIFADE mit "Possession Of Power" ein Power Metal-Juwel erster Kajüte um die Ohren. Gleich der Opener "Dragonlord" bietet schnellen Double-Bass-Power Metal mit starkem Chor im Refrain, in die selbe Kerbe schlägt auch "The Signs". Das epische Mid-Tempo ist mit "Ending Of Time", "The Vision And The Temple" und "World Of Steel" hervorragend vertreten, die Ballade "My Own Majesty" schmeichelt sich herrlich ins Ohr und das überlange "Ancient Prophecy" ist Epik pur! Doch "primus inter paris", sprich der beste sehr guter Tracks, ist "A Northern Rhyme". Nach Gewitter und Regen entfaltet sich mit Keyboard, Klavier und Gesang ein Lied, das MORIFADEs "Crown And The Ring" darstellt. Die Geschichte eines Wikinger-Kriegers, der nach Valhalla kommt ist klanglich hervorragend umgesetzt, inklusive Flöten und Chören, wenngleich nicht soo bombastisch wie bei MANOWAR. Anstelle sich im Dickicht der HAMMERFALL-Kopisten zu verfangen, sollte jeder, der sich Power Metal-Fan, oder eigentlich jeder Heavy Metal-Fan, ungehemmt zu "Possession Of Power" greifen, er/sie wird unter Garantie nicht enttäuscht werden. Beide Daumen weit nach oben!
9,5 (THE SHADOW)

Na, diese Truppe ist ja mit ordentlichen Vorschußlorbeeren ins Rennen um den Gothic Metal-Thron geschickt worden. Von einem Meisterwerk wurde hier schon gesprochen, von einer Band, die das Potential hätte, dieses Genre mehr oder weniger zu revolutionieren...
Na ja, was das Quintett um die beiden ehemaligen TWIN OBSCENITY-Mitstreiter Alexander Twiss und Mona Undheim Skottene mit "In Spheres Without Time" auf die Beine gestellt hat ist mit Sicherheit kein schlechtes Album, doch erwartet man nach dieser Satzstellung nun ein 'aber', und das kommt, und wie...
ABER zu keiner Zeit kommen sie an die Klasse ihrer zitierten Labelkollegen THE SINS OF THY BELOVED oder gar der Götterband TRISTANIA heran, gleichfalls bei Napalm unter Vertrag. Die üblichen Zutaten, wie Grummel- und Elfenstimme oder auch schön melancholische Melodien sind gar zuhauf zu finden, aber was mir abgeht, ist die Inspiration, das besondere Etwas, das auf den fünf Kompositionen größtenteils abgeht, zu häufig flutschen die Songs am Ohr vorbei, ohne aufhorchen zu lassen oder im Ohr hängenzubleiben. Nein, den großen Worten ihres Labels lassen MYRIADS leider (noch) nicht genügend folgen, um sie berechtigterweise zu herauszustellen. Man kann mit Sicherheit als Genre-Fan mit dieser Silberling nix großartig verkehrt machen, trotzdem sollte man die bereits erwähnten TRISTANIA als absolute Referenz zuerst in seine Sammlung einreihen, dann folgt die qualitative Einordnung von MYRIADS ganz automatisch...
6,5 (THE SHADOW)

Ein brettharter Death Metal/Industrial-Stilmix mit einigen Spritzern Black Metal kommt zu uns aus dem tiefsten Norwegen... so richtig was für UltraHart-Wurst-Fans. Dieses Werk strotzt nur so vor Aggression, Brutalität und konzentrierter Aggression. Die Musikalische Umsetzung weiss auch zu gefallen: Sägende und krachende Riffs treffen auf wuchtiges Drumming, die Industrial-Elemente kommen beim Hören nicht zu sehr zum Tragen, was möglicherweise wohl auch an der nicht allzu genialen Produktion liegen dürfte. Vom Songwriting her ist dieses Album sicherlich überdurchschnittlich, d.h. man kann Songs durchaus auch anhand ihrer Strukturen unterscheiden, aber eine Offenbarung ist "Deathmachine" deswegen noch lange nicht. Für Fans von extremem Metal dagegen sicherlich das Geld wert.
8,0 (BAD PEON)

Death Metal. Finnland. Alles klar? Nicht? Gut, Glück gehabt, kriege ich noch etwas mehr Platz, hehe (naja, langsam hab ich das Gefühl, jede Familie in Finnland spielt Metal - TMS). "Everlasting Fall" ist das Debüt des Vierers aus Hyvinkää und enthält sehr, sehr melodiösen Death Metal, verteilt auf sieben Songs, wobei die Aggression des Death Metal zugunsten der Melodien zurückgenommen wurde. Trotzdem schaffen es die vier Nächtlichen Winde, die Klippen dieses Genres, die da unter dem Namen Göteborg geradezu übermächtig auf die Musiker lauern, geschickt zu umschiffen. Gut, die Stimme schiebt NOCTURNAL WINDS sicherlich in die Nähe der Bands aus dieser Stadt, aber im Death Metal sind die Variationsmöglichkeiten nun mal etwas beschränkt. Songs wie "Maid From The Abyss" oder "Frost Divine" bieten einen angenehm temperierten Mix aus unterkühlter Härte/Geschwindigkeit sowie warmer Melodien, die in gemäßigtere Passagen verpackt sind. Originell ist das Quartett mit Sicherheit nicht, ganz im Gegentum, aber zum gepflegten Anhöre zwischendurch doch sehr geeignet und musikalischen Tieffliegern wie MACABRE oder POWER SYMPHONY jederzeit vorzuziehen (ist aber auch keine Kunst die Combos zu überflügeln)...
7,5 (THE SHADOW)

Was kann man von einer Band namens PHANTOM LORD schon erwarten? Falsch! Die Griechen liefern Power Metal ab, der mit METALLICA eigentlich nix Großartiges zu tun hat. Nach einem düsteren Intro, das auch zu einer Black Metal-Band passen würde, legt man mit der Bandhymne gleich flott los, bietet aber, gleichwohl die Musik angenehm in den Gehörgang flutscht, nichts, was aufhorchen ließe, mit Ausnahme der Stimme, die zwar keinesfalls schlecht ist, aber irgendwie einen Touch hat, der einen sich immer wieder fragen läßt, woran es liegt, das es nicht ganz passt. Musikalisch findet man sowohl schnelle ("Phantom Lord", "See You In Hell", "Full Of Hate", "Uprising"), mittlere ("Beheading The Night", "Mercyful Soul") als auch stampfende Songs ("Proven Innocence", "Edge Of Hell"), Abwechslung gibt's also.
Mag sein, dass ich wieder einmal einen Sangesgott nicht erkenne, was mir ein paar Leute schon bei einigen amerikanischen Bands vorgeworfen haben, aber dieser ist das größte Manko PHANTOM LORDs, musikalisch kann man nicht meckern.
6,5 (THE SHADOW)

Norwegener Black Metal der harten Art: "Diabolical Age" stellt in Sachen Härte das RAGNAROK-Backprogram klar in den Schatten. Solide Hausmannskost mit einer eher durchwachsenen Produktionen macht das ganze wohl nicht gerade zu einer Einstiegsdroge, aber für Fans des Genres ist Anchecken Pflicht. Kleiner Schocker am Rande: Die Kreatur auf dem Cover sieht ein wenig wie das weibliche Gegenstück zum Star Wars-Episode 1-Sargnagel Jar Jar Binks aus, und ohne dessen nervige Blödelattacken hätte der Film ja fast eine gewisse Atmosphäre erzeugen können... Nun gut, zurück zur Musik. "Diabolical Age" enthält durchaus interessante Momente, das Songmaterial erscheint ausgewogen und wird handwerklich ansprechend vorgetragen. Diese Art von Musik muss man aber entweder mögen oder hassen. Ich mag sie :-)
7,5 (BAD PEON)

Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach "To Mend The Oaken Heart" noch ein zweites Album der britischen Folk Black Metaller RAGNAROK (UK) zu Ohren bekommen würde, auch nachdem die Kritiken teilweise mehr als nur herb ausgefallen waren, zu Unrecht wie ich dachte. "Domgeorn" wird sich zweifelsohne genau dasselbe anhören müssen, aber man tut beiden CDs Unrecht. Wie bereits auf dem Debüt mischen RAGNAROK (UK) dunklen Folk mit melodiösem Black Metal, wobei diesmal die folkigen Songs zugenommen haben, was den Briten gut zu Gesicht steht. "Thonne Waeron We Haeleth" oder "Sigorleodh" enthalten eben diesen teils recht düsteren Folk mit Geige, Flöten, tiefem, klarem Gesang und Chören, die eine sehr interessante Atmosphäre aufbauen. Das mit E-Gitarre instrumentierte "Legion Of Death" könnte sogar von SKYCLAD stammen, während "Ni Fuil An Sabras Adhragad Death" und "Samhain" mit folkigem Melodic Black Metal der interessanten Sorte auffahren. Leider kommt aber auch wieder, wie bereits am Vorgänger, immer wieder die Micky Maus-Stimme Deörths zum Einsatz die jeglichen musikalischen Anspruch wieder zunichte macht, da sie einfach nur noch lächerlich klingt. Nachdem auf "To Mend The Oaken Heart" Carl Orff's "Fortuna Imperatrix Mundi" ver-Black Metal-t wurde, so hat man sich diesmal an MANOWARs "Heart Of Steel" vergriffen, das musikalisch noch mit einer Harfe aufgepeppt wurde, stimmlich erst mit rauem, aber klarem, dann aber leider auch wieder Micky Maus-Gesang dargeboten wird. Wer über diese stimmlichen Ausrutscher hinweghören kann und dem Folk nicht grundlegend abgeneigt ist, sollte in diesen Silberling einmal reinhören.
7,5 (THE SHADOW)

Das kann ja nix werden: "Victory" kommt schonmal mit dem schlechtesten RUNNING WILD-Cover aller Zeiten daher. Aber vom Cover sollte man sich ja bekanntlicherweise nicht blenden lassen und so lasse ich nun die Musik sprechen: vom Opener "Fall Of Dorkas" bis zu Track Nr. 4 "Into The Fire" passiert erstmal rein gar nichts. Dann kommt das BEATLES-Cover "Revolution" und bestätigt, dass diese Jungs vor langer, langer Zeit bereits mehr Heavy Metal waren als es Rock'n Rolf im Jahre 2000 gerne sein möchte. Das erste richtig gute Stück kommt mit dem 7-Minuten Stampfer "Tsar" mit seinen russischen Folklore-Arrangements daher und auch nachfolgendes "The Hussar" weiß zu überzeugen. "The Guardian" fällt dann leider wieder auf die Belangloskeit der ersten Tracks zurück, bevor das schnelle (und gute!) "Return Of The Gods" und das durchschnittliche "Silent Killer" dann endlich zum besten Stück auf der Scheibe überleiten: dem Titeltrack. Ja lieber Rolfi, mit so 'ner einfallslosen Scheibe kann man im Zeitalter von STEEL PROPHET, SONATA ARCTICA, JACOBS DREAM, RHAPSODY oder NIGHTWISH keinen Wahrmetaller mehr hinter dem berühmten Ofen hervorlocken. Investiert Euere sauer verdiente Kohle lieber in einen guten Newcomer als in tausendmal gehörte Aufwärmkost. Fazit: wenn weniger als die Hälfte (und in diesem Fall nur ein Drittel) der Songs wirklich gut ist, dann ist das ganze Album nicht gut. Deshalb:
6,5 (DRAGONLADY)

"Eine märchenhafte Black Metal Operette" ist der Untertitel dieses Projektes von Alexander Kaschte, der hier vom ewigen Kampf zwischen Himmel und Hölle erzählt und das alles, weil Gott den Menschen eine Seele geben will und die Engel das partout nicht einsehen wollen. Meuterei auf der Bounty im Himmel sozusagen. Das dumme an diesem Silberling ist nur, dass "Die liebe Gottes" rein gar nichts mit Black Mörtel zu tun hat, dass völlig neben dem Takt aufspielende Instrumente und völlig mißratener Gesang dem Begriff "Operette" ad absurdum führen und uns schaudern lassen, was wohl passiert, wenn sich Herr Kaschte eines Tages an eine OPER heranwagen sollte. Anspieltips: "Sterbende Liebe": Musikantenstadl meets LACRIMOSA oder "Der Krieg im Himmel": hochgeistiges Zusammenwürfeln von belanglosem Gekreische und undefinierbarem Absonderlichkeiten.
3,0 (DRAGONLADY)

Nagut, einen ähnlichen Kracher wie "Amok" werden wir von SENTENCED eh nie wieter erwarten können, denn seitdem geht es mit ihnen bergab. War das letzte Album wenigstens noch in der Rubrik "ganz gut geworden" zu finden, hätte mir beim Anhören von "Crimson" doch fast die Sprache verschlagen. Was ist das denn? SENTENCED mutieren zu einer MEGADETH-Coverband! Der Sound auf "Crimson" ähnelt dem, den Mega-Dave und seine Kumpels auf "Youthanasia" verbrochen hatten nicht nur entfernt bis auf eine Ausnahme: so schlecht wie Dave Mustaine könnte Ville Laihiala nicht mal singen, wenn er Kehlkopfkrebs hätte. Schaurig langweilig, trotz teilweise wirklich guter Melodien.
6,0 (THE MIGHTY SCI!)

Album numero fünf von den "Northernmost Killers themselves", SENTENCED. Die Entwicklung, die der Fünfer mit "Down" eingeleitet hat, wird hier beinahe nahtlos fortgesetzt. Wie bereits "Down" und "Frozen" versprüht "Crimson" die Zuversicht und Lebensfreude einer Schlinge, an der noch blutige Rasierklingen baumeln und Songtitel wie "Bleed In My Arms", "Home In Despair" oder "Killing Me Killing You" tragen ihren Teil dazu bei. Musikalisch kann man konstatieren, dass die Gitarren einerseits wieder etwas heavier sind, der Gesamtsound aber noch etwas runder, eingängiger geworden ist (wie bei MEGADETH - TMS), was auf den ersten Blick als ein Paradoxon erscheint, aber dennoch den Nagel auf den Kopf trifft. "Home In Despair" zum Beispiel bietet gleichlaufend kernige Gitarren und Akustikgtarre, dann wieder eine cleane Gitarre, nur um sich im Chorus wieder zu steigern, wie überhaupt cleane und akustische Gitarren eine stärkere Rolle spielen als zuvor. Dass es die Truppe um Miika Tenkula aber immer noch krachen lassen kann, beweist als Beispiel "Broken", das ohne Probleme auf "Down" hätte stehen können und kernige, kantige Gitarren auffährt. Doch trotz allem lassen die Kompositionen und die markante Stimme Ville Laihialas aber immer erkennen, dass es sich unmissverständlich um SENTENCED handelt (oder um METALLICA - TMS). "Crimson" ist ein Album, das wie der vertonte Herbst daherkommt, einerseits depressiv, aber gleichzeitig auch mit einer sehr gefühlvollen Atmosphäre. Einziges Fazit kann nur sein: KAUFEN!
9,0 (THE SHADOW)

Manche Musikmagazine muß man aufgrund ihrer sagenhaften Inkompetenz einfach hassen. Richtig! BreakOut ist der Name dieses Schmierheftchens, das von Hardrock scheinbar soviel Ahnung hat wie der Hammer von der Wahrheit. Die Schweden SEVEN WISHES haben mit ihrem deutschen Pendant übrigens nichts zu tun. FIFTH ANGEL-Einflüsse will ein gewisser Sven Reinfrank da heraushören, ich vermute hingegen, der liebe Frank kennt FIFTH ANGEL nur von Erzählungen und hat zu jener Zeit lieber MODERN TALKING und EAV gehört, denn diesen "Old-School-US-Hardrock der achziger Jahre" hab ich ungefähr schon oft oft gehört, wie die Tauben am Markusplatz fremden Leuten auf den Kopf scheißen. Von allen Einfallslosigkeiten einmal abgesehen, stellt sich mir nur noch die Frage, ob es sich ein Newcomer leisten kann, grandiose 40 Minuten Musik auf einen Silberling zu packen, der mancherorts schon fast genausoviel in Mark kostet. Sowas kann der Fan heutzutage gerade noch bei Black- oder Thrash-Metal durchgehen lassen, denn länger lässt sich so ein Geknüppel am Stück eh nicht aushalten. Geld, das ich besser ins Sparschwein hätte stecken sollen...
5,0 (PIRATE QUEEN)

Die Anzahl der "of"s im Bandnamen und Albumtitel lässt es erahnen: Hier nimmt sich eine Band selbst ganz schön ernst. Songs in vier verschiedenen Sprachen (deutsch, englisch, russisch, italienisch), als Konzept gibt es Reisen durch schamanische Unterwelten, durch Ober- und Unter-Hölle und durch Himmelreiche... Musikalisch geht man hier zum Beginn recht deftig zu Werke und entwickelt sich dann im Laufe des Albums zu einer durchaus hörenswerten Band. Durch das zugrundeliegende Konzept ist dieses Album erstaunlich reich an Abwechslung und nennenswerten Höhepunkten. Black Metaller sollten also ruhig mal ein Ohr riskieren. Dass die lasche Produktion dabei nicht mithalten kann ist irgendwie schade.
7,5 (BAD PEON)

Wer auf EMPEROR-mäßigen Bombast-Blastspeed-Black Metal steht sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren. Hier lauern immerhin sieben vertrackte Tracks darauf, von kundigen Ohren aufgesogen zu werden. Zu entdecken gibt es hier so einiges, denn die druckvolle Produktionen und der insgesamt sehr ausgereift wirkende Sound lassen so manches Element hervorblitzen, das man bei oberflächlichem Hören (im Review-Stress) gerne mal überhört. Bleibt noch die Frage: Was ist Magick? Nuja, von den Englisch-Künsten eines der beteiligten Künstler konnte ich mich auch in einem Interview überzeugen. Dass er nicht auf COVENANT's "Nexus Polaris" steht überrascht mich aber doch, klingen die beiden Alben doch nicht völlig unähnlich. Jedenfalls sollte man unbedingt ein Ohr riskieren wenn man auf eine der genannten Bands abfährt oder wenn man einfach nur Entwicklungshilfe für eine hoffnungsvolle Band aus Portugal leisten will.
8,5 (BAD PEON)

Also jetzt reicht's wirklich! Da veröffentlicht eine Band zwischen 1985 und 1987 ein (!) Demo und jetzt, 13 Jahre später gräbt jemand dieses Demo, ein unveröffentlichtes Band, Rehearsaltapes und Live-Aufnahmen aus und verkauft diese als "Legendär!", "A true cult act!"... Wüstes deathiges Gethrashe mit teilweise mehr als nur unterirdischer Soundqualität, auch wenn manche Parts ganz annehmbar sind... Nicht mit mir! Wer bitte braucht so etwas? Ich nicht! Wem ich aus dem Herzen spreche, weiß sowieso, was er machen wird, alle die nun entrüstet vor ihrem Computer stehen, wissen es wohl auch...
3,0 (THE SHADOW)

Wäre man böse (so wie ich), könnte man behaupten, bei diesen Finnen handelt es sich um ein billiges STRATOVARIUS-Plagiat. Nachdem ich dies aber nicht tue, gibt es da wohl nur drei Möglichkeiten:
1. ich bin nicht ganz so böse, wie behauptet wird
2. SONATA ARCTICA haben auch eigene Ideen
3. SONATA ARCTICA haben zwar keine eigenen Ideen, aber die zusammengeklaute Mischung aus STRATOVARIUS, EUROPE, LABYRINTH und HAMMERFALL haut trotzdem volle Bretze auf die 12, weil sie tight und spritzig gespielt und geschrieben wurde

Nun? Richtig geraten, Letztes dürfte den Stil dieser Speed-Truppe wohl am besten treffen und deswegen dürft Ihr auch getrost weiterlesen, denn sonst würde Euch womöglich ein ziemlich geiles Album entgehen.

Mit fetzigen Doppelbass-Läufen spritzt dann auch gleich der Dosenöffner "Blank File" aus den Tonwellenwandlern und dem Hörer steht ein riesiges Fragenzeichen auf der Stirn: "Nänü? Das ist ja besser als die neue STRATOVARIUS-Single!" - so kann's gehen lieber Herr Kopulierti. Erster richtiger Höhepunkt ist die schöne Halbballade "Replica", auch "Full Moon" oder "UnOpened" offenbaren ein weitaus größeres Potential für die Zukunft, als es bei den ersten beiden STRATOVARIUS-Werken der Fall war. Für ein Debüt also mehr als beachtlich und wenn die Jungspunde hier, deren Alter sich eng um die 20 bewegt, so weitermachen, dürften sie ihre Vorbilder schon bald kilometerweit links liegen gelassen haben.
8,5 (THE MIGHTY SCI!)

Fällt Cybersex unter Fremdgehen? Ja? Dann solltest Du diese CD Deiner Freundin/Deinem Freund lieber nicht hören lassen. Diese Frage lieber Leser, mußt Du aber ganz alleine für Dich beantworten, denn in genau diese Kategorie passt wohl die neue STEEL PROPHET. Das Schicksal Deiner willenlosen Ergebenheit an diese Band beginnt beim Opener "The Ides Of March" mit dem Göttergesang von Rick Mythiain und dem brilliantem Gitarrenspiel von Steve Kachinsky und geht nahtlos in den Titeltrack über, der mit den Worten "We look, into the skies; We're searching for a sign" beginnt. Da wird Steve Kachinsky aber ganz schön blöd gucken, wenn da eines Tages mal Antigravitationsflugscheiben mit riesigen Hakenkreuzen an der Unterseite erscheinen und Adolf Hitler fies aus einem der Schiffe winkt und uns zuruft: "I want to believe!". Herrlich abgebreakt wird anschließend bei "Vengeance Attained" und "Mysteries Of Iniquity", bevor's mit "Dawn Of Man" wieder eingängier wird, nur um anschließend voll abartig zu werden: die Ballade "Earth And Sky" ist nicht nur das beste und emotionalste STEEL PROPHET-Stück aller Zeiten, sondern dürfte wohl auch kaum mehr zu toppen sein. Wem's bei "Oh earth and sky, I wish upon your star" nicht heiß und kalt den Rücken runterläuft, der hat mal wieder nix verstanden. Schnell und furios dann die Hymne "Goddess Arise", schön breakig "Unseen", fast schon in Thrash-Regionen schwebend das harte "07/03/47" und nach "Rapture" und "Ghosts Once Past" bleibt der Mund offen und der Rezensent fragt sich, was man da noch hätte besser machen können. Das hat er sich aber schon beim letzten Werk gedacht und sich damit seine Weitsichtigkeit verblenden lassen. Deshalb spar ich mir den fehlenden halben Punkt eben noch für's nächste Album auf.
9,5 (THE MIGHTY SCI!)

Ei da isser wieder - Bierzeltmetal wie man ihn hasst und liebt. Eine neue STATOVARIUS kündigt sich mit einer Vorab-Single an und zeigt uns mit dem Titeltrack, wie man jede Stahlparty zum kochen und mit Kinderlied-Refrains jeden Black- und Prog-Fan in den schieren Wahnsinn treibt. Ja und woher kenn' ich nur den Refrain von "Millenium"? Egal, man bekommt, was man erwartet hat, nicht mehr und nicht weniger. Nicht auf dem kommenden Album "Infinite" enthalten sein wird schließlich "Neon Light Child", eine lahmarschige Ballade, die da wohl auch gar nicht draufgehört. Als Bonus gibt's schlußendlich noch "Hunting High And Low" und "Millenium" als Demo-Versionen zu hören, sich sich aber bis auf den logischerweise schlechteren Sound nicht aufregend vom Endprodukt unterscheiden. Fragt man sich also, wozu man dieses Ding eigentlich braucht, zumal auch das Cover-Artwork nicht so richtig kickt. Für 10-12 Mark kann man zuschlagen, muß es aber nicht, STRATOVARIUS-Fans als auch Die-Hard-Anhänger der Truppe sollten von der CD allerdings die Finger lassen, wenn sie mehr als 12 Steine kosten. Kauft Euch lieber ein paar Biere drum.
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Ein Konzept-Album über Drogen mit verzerrtem Gesang, breitfetter Gitarrenarbeit und Unmengen von seltsam sinnlosen Tracks zwischen Songs, die dem zufallswiedergabeverwöhntem Redakteur das Leben schwer machen. Mag ja ne nette Idee sein, einzelne Songs mit Zwischenstücken zu seinem Gesamtkonzept zusammenpappen zu wollen, aber da müssen sich die Los Angeles-Metaller schon was originelleres einfallen lassen, wenn sie auch den europäischen Markt erobern wollen.
6,5 (BAD PEON)

So, meine lieben Leser, zur Rezension steht heute das Werk "Today Died Yesterday" der hoffnungsvollen griechischen Autoren SWAN CHRISTY, die uns zum zweiten Male ein Buch vorlegen.
Nachdem wir uns das interessante Titelbild zu Gemüte geführt haben, schlagen wir diese CD einmal auf. Bereits das erste Kapitel, das den selben Titel trägt wie die gesamte Veröffentlichung, zeigen die Hellenen, was sie zu einer großen Hoffnung für die einheimische Szene macht. So mixen sie etwas Klassik mit einem gehörigen Schuß Schwermetalls, garnieren dies mit abwechslungsreichem männlichem Gesang und verstärken diesen mit opernhaften weiblichen Vocals. Der zweite Teil, betitelt "Resurrection If Possible" geht dann sogar noch weiter und führt uns noch tiefer in die Welt, in der heute bereits gestern starb. So verschmelzen voll klingende Gitarren mit Klavier, Geige und Cello zu einem Ganzen, das durch wiederum sehr starke, variierende männliche Vocals hervorragend komplementiert werden und dem Stil SWAN CHRISTYs eine durchaus eigenständige Note verleihen.
Aus den bereits recht breit angelegten Bahnen brechen die Griechen bereits im dritten Kapitel "One Foot In Grave" aus, das durchgehend in Geige, Cello und Gesang gehalten ist und so den Leser immer weiter in seinen Bann zieht, bevor "Here Comes...I" die Geschichte wieder auf ihre ursprünglich gedachten Füße zurückbringt, schleppend, melancholisch, mit Klavier und Geige verfeinert.
Die verbleibenden vier Kapitel führen den begonnenen Strang unvermindert fort, um eine schlüssige Geschichte, flüssig und anregend erzählt, zu Ende zu bringen.
Wer einmal das etwas andere Buch sucht, das jenseits der herkömmlichen 'Sex & Crime'-Erzählungen sowie reißerischen oder auch elegischen Epen seinen eigenen Wege sucht, dem sei "Today Died Yesterday" ans Herz gelegt, es lohnt sich auf jeden Falle.
Guten Abend...
8,5 (THE SHADOW)

Au weia! THERION kriegen seit ihrem Neoklassiker "Theli" einfach nichts mehr gebacken in Sachen Klassik meets Metal und so mutiert "Deggial" zu einem dekonstruiert-verwirrtem Fragmentstück, das auf einer Stufe mit METALLICA's Stümpersymphonie "S&M" steht. Da wird die ganze Scheibe einfach mit bombastischen Carl Orff-Chören zugespachtelt, kurz mit ein wenig klassischen Instrumenten unterlegt und weil das verdampft cool und in ist am Schluß noch mit uralten 80er-Riffs aufgewärmt, die in diesem Zusammenhang nun wirklich niemand braucht.
6,0 (PIRATE QUEEN)

Tribute-Alben sind ja immer so 'ne Sache. Es gibt schlechte und gute Coverversionen, manchmal kommt es sogar vor, dass ein Cover besser ist als das Original. Vorallem mit dem Sänger steht und fällt das Cover. Es gibt allerdings Bands, die unnachahmliche Sänger besitzen, die kein Mensch der Welt ersetzen kann, was dazu führt, dass Coverversionen meist zur Makulatur geraten. DEMON stehen da als eine dieser wenigen Bands zusammen auf einer Stufe mit QUEEN, PINK FLOYD oder BAD COMPANY. Niemand kann einem Dave Hill das Wasser reichen, niemand erreicht seine emotionale Tiefe. Paul DiAnno hätte es vielleicht vermocht, hätte er seine Stimme nach dem IRON MAIDEN-Ausstieg weiterentwickelt. Den Anfang dieses Tributes machen die Griechen MARAUDER mit "The Grand Illusion", bei denen der Sänger Michalis Pagonis etwas an den DARK AT DAWN-Fronter erinnert. Spieltechnisch ok, gesangsmäßig unpassend, Sound drucklos. "Into The Nightmare" verkünden anschließend die Schweden DESTINY mit grottenschlechtem Sound und katastrophal gesungenen Refrain. Die Progressiv-Metaller SEVENTH GATE aus der RockHard-City Dortmund überraschen den Hörer bei "Life On The Wire" mit weiblichen Gesang, der sogar noch ganz gut passt. Auch instrumental geht da alles klar, definitiv der erste Höhepunkt.
Danach röchelt ANCIENT WISDOM-Frontmann (spielt bei BEWITCHED übrigens als Vargher Gitarre) Marcus Norman ziemlich böse ein "The Spell" aus den Nasenlöchern, was überraschend gut zur düsteren Grundstimmung passt. Super! LUTHER BELTZ ist die neue Band von Luther Beltz (hehe), dem ehemaligen Sänger der NWoBHM-Legende WITCHFYNDE. Unterstützt von einigen STORMWATCH-Mitgliedern erzählt er uns hier etwas vom "Sign Of A Madman" (hat Ozzy wohl sein Revier markiert? - BA). Die deutschen Doomer DAWN OF WINTER dürften Insidern unter Euch auch unter dem Begriff SACRED STEEL bekannt sein, spielen hier doch u.a. auch Gerrit P. Mutz und Jörg M. Knittel mit. Ähnlich Eigenständig hört sich dann auch "What Do You Think About Hell?" an, wenn Gerrit's Sirenenstimme losgeht und der Rest der Kapelle dann mit SlowMo-Riffs durch die Gegend doomt. Da kann ich nur feststellen: c00l men! BÄD INFLUENCE aus Hamburg machen aus "Tell Me What You're Looking For" einen gewöhnlichen Heavy Metal-Track mit IRON MAIDEN-Gitarren, POVERTY'S NO CRIME widerum dürften nach ihrem letztjährigen Prog-Metal Werk "Slave To The Mind" nicht nur mehr Untergrundlern bekannt sein und dementsprechend ziehen sie sich mit "No More Hell On Earth" gekonnt aus der Affäre. Einen Zacken langsamer und etwas mehr Herzblut, dann könnte es Volker Walsemann fast mit Dave Hill aufnehmen, das Zeug dazu hätte er. Die STEEL ASSASSIN-Nachfolger MADD HUNTER rauschen etwas belanglos vorbei, bevor die U.S.-Kultband IRON RAINBOW mit "One Helluva Night" und illüsteren Namen wie Jeff Scott Anderson oder Nick Bowcott (ex-GRIM REAPER) den Abschluß der Coverversionen bieten und DEMON mit zwei geremixten Demosongs anschließend den Hörer gespannt machen, was da in Zukunft auf uns zukommen könnte: "Tonight Won't Last Forever" geht ok, reisst einem jedoch nicht vom Stuhl, "Trick Of The Light" hingegen ist sehr gut. Hoffen wir, dass das nicht der Standard künftiger Alben ist (50/50 ok/geil). Fazit: die beiden neuen DEMON-Stücke machen das Tribute für alle DEMON-Fans sicherlich zum Muß. Auch Bands wie ANCIENT WISDOM, DAWN OF WINTER oder SEVENTH GATE haben gelungene Interpretationen in petto aber was von Anfang an klar war: Dave Hill kann niemand das Wasser reichen.
-/- (BATTLE ANGEL)

Intensiv. So könnte man das zweite Album des OTYG-Members und auf Solopfaden wandelnden VINTERSORG in einem Wort zusammenfassen. Die Lieder von "Ödemarkens Son" sind vertraut, doch neu zugleich, sind in einer Linie mit "Hedniskhjärtad" und "Till Fjälls", aber doch anders. Mystische, nordische Folklore trifft auf schwarzmetallisch angehauchten Metal, verschmilzt mit absolut eigenständigem klaren Gesang aus den weiten der schwedischen Wäldern und spannt doch einen Bogen zur Neuzeit durch intelligent eingefügte Riffs, die dem traditionellen Metal entliehen sind. "När Alver Sina Runor Sjungit", "Ödemarkens Son", "Paring: Landet", "Svältvinter", sie alle bestechen durch die Amalgamierung dieser Ingredienzien, die zusammengefügt eine ungeheuer intensive Stimmung heraufbeschwören. "Walk the Pagan way to the son of Ödemark, who will fill your heathen heart with joy unheard of..."
9,0 (THE SHADOW)

Bei den Namen Fabio Lione und Olaf Thörsen dürfte es bei den meisten unter euch wohl schon klingeln und Namen wie RHAPSODY und LABYRINTH durch die Gehirnwindungen geistern. Gemeinsam mit anderen LABYRINTH-Mitgliedern hat man sich unter dem Banner VISION DIVINE zusammen getan und nun das gleichnamige Debüt eingehämmert, das irgendwie die Frage aufwirft: Warum?
Wenn man Ausnahmebands, wie die eigentlichen Bands der Hauptpersonen einmal außen vor lässt, muß man über die italienische Power Metal-Szene oder besser die Bands und Alben, die sie hervorbringt, den Stab brechen, denn ca. 80% aller Veröffentlichungen sind beliebig austauschbar, weil sowieso fast alles gleich klingt. Was zu Beginn etwas außergewöhnliches war, hat mittlerweile Ausmaße angenommen, die jedem Faß die Krone ins Gesicht treten.
Daher ist die Frage durchaus berechtigt, ob Projekte (trotz aller Beteuerungen, es handle sich um eine Band) wie VISION DIVINE ihre Daseinsberechtigung haben. Nun, wenn man nicht heraushören würde, dass da zum einen eine der herausragenden Stimmen der Szene hinterm Mikro steht und mit Olaf Thörsen einer der Mitbegründer der Italo-Welle die Klampfe schwingt, müsste man verneinen, doch diese beiden Musiker lassen VISION DIVINE trotzdem noch aus dem ganzen Einheitsbrei hervorlugen. Schneller Italo-Power Metal a la "On The Wings Of The Storm" oder "New Eden", Mid-Tempo-Tracks wie "Vision Divine", einfühlsame Balladen ("Of Light And Darkness") oder auch furiose Instrumentals ("Forgotten Worlds") erfreuen denn doch des Hörers Ohr. Eine herbe Enttäuschung gibt es aber dennoch zu berichten: die Cover-Version von EUROPE's "The Final Countdown", denn bis auf weniger Ausnahmen wird dieser Song einfach nur nachgespielt, und zwar sehr nah am Original, und führt damit den Begriff 'Version' doch ad absurdum. Trotzdem würde ich mich über neue Alben von RHAPSODY oder LABYRINTH selbst wesentlich mehr freuen...
7,5 (THE SHADOW)

Das dritte Kriegskopf-Album eröffnet mit einem RAMMSTEIN-Riff und macht mehr als einmal deutlich, welchen Einfluss "The Big R" auf die hießige Metal-Szene haben. "Senseless" bollert ordentlich los, mit tollen Chören und einer ordentlichen Portition Power. "Beyond Recall" ist ein Konzeptalbum eines Mörders, der selbst vor seiner Hinrichtung steht und sich nun so seine Gedanken macht. Auch "The Trial" ist ein bollernder Feger, der im Mittelteil dann unterbrochen wird mit gutem Gitarrenspiel und Solo-Gesang, um gegen Ende wieder durchzustarten. Den Stil von WADHEAD kann man als modernen Power-Metal ohne jegliche Klischees beschreiben, ein paar leichte TANKARD-Anleihen lassen sich auch heraushören. Leider hätte ich mir von diesem Konzept musikalisch aber doch etwas mehr Abwechslung und einen dunkleren Sound erwartet.
7,5 (DRAGONLADY)

"Man nehme alle Klischees, die Black Metal so zu bieten hat, und mache ein Intro daraus". So erzeugt man den ersten Track dieses Albums. Danach kommt dann Black Boltz Metal, technisch gut vorgetragen, aber weder eingängig noch fordernd, sondern eher guter durchschnitt. Ultimativ schweine-evil ist natürlich der Hidden Track, der gleich nach einem Outtro kommt, das keinen Vergleich zu seinem Halbbruder, dem Intro, scheuen muss. Haben muss man diese CD trotzdem nicht unbedingt, und DARK SHADES sollten sich vielleicht mal beim Songwriting was neues einfallen lassen.
7,5 (BAD PEON)

Ich besitze keine CD bei der es mir so schwer fällt, sie in ein Genre einzuordnen. Das Artwork kommt Black/Thrash-artig daher, die Songs sind teilweise technischer Thrash und teilweise Prog mit Chorgesängen, Keyboards, Klavieren, Melodien und verfrickelten Songstrukturen, z.B. ist "Waiting For Last Summer" ein fast radiotauglicher Song, der an DREAM THEATER erinnert, erreicht jedoch nicht ganz deren Klasse (aber dafür klingt ihr Sänger nicht so schwuchtelig), wohingegen "Psychotron" ein Nackenbrecher ist. Eine ziemlich reizvolle CD, die man besitzen sollte. PSYCHTRON sind eine Band, die eine Chance verdient haben. Oder besser noch zwei: Eine für eine mögliche Karriere als neue DREAM THEATER und eine als die neuen SLAYER :-) Sich selbst definiert PSYCHOTRON übrigens als Kreuzung aus Power und Thrash Metal mit klassischen Elementen. So kann man es auch ausdrücken.
9,0 (BAD PEON)

Kontakt: PSYCHOTRON, c/o Gert Kopf, Laurentiusstr. 12, 71282 Hemmingen
Tel.: +49-7150-826889 oder +49-172-8813274
Erhältlich für 20 Mark (Deutschland), 14$ (Europa) oder 16$ Restwelt. Außerdem noch erhältlich sind T-Shirt und Patch für 20 Markt bzw. 4 Mark (14$/16$ und 4$/4$); ebenfalls erhältich bei Hellion, Metal Merchant und Rotten Ilties Prod.

Das 1984er Comeback-Album katapultierte DEEP PURPLE damals wieder überraschend ins Rampenlicht und stellt ihren bis dato unerreichten Höhepunkt ihrer kompletten 80er- und 90er-Jahre Diskografie dar, in dem es die Qualitäten von Alltime-Rockklassikern wie "In Rock" und "Machine Head" mit dem Heavy Metal-Sound der 80er gekonnt verbindet und die Band auch härtetechnisch auf den aktuellen Stand brachte. Das Album quillt über mit Klassikern wie "Knocking At Your Back Door", "Wasted Sunsets", "Hungry Daze" (da bleibt niemand sitzen) oder dem grandiosen Titeltrack.
Bei der digital geremasterten Neuauflage gibt's den über zehn(!)-minütigen Bonustrack "Son Of Alerik" zu hören, welcher 1985 als B-Seite auf der "Perfect Strangers"-Single enthalten war. In diesem ausschweifenden Instrumental duellieren sich famos Hammond-Orgel und Gitarre im besten 70er-Sound und setzen einem sowieso schon geilen Album das Sahnehäubchen auf. Der Sound klingt nun druckvoller, Texte sind auch dabei, leider ist das Booklet etwas dünn und lässt Gimmicks wie Liner-Notes oder ähnliches außen vor. Dafür ist das gute Stück aber weiterhin als Nice-Price auf dem Markt und da kann man sich nun wahrlich nicht beschweren.
10,0 (THE MIGHTY SCI!)

Nach "Power And The Glory" hat das feine französische Label Axe Killer nun auch das '85-Werk "Innocence Is No Excuse" digital-remastert, mit fettem Booklet versehen und auch noch 2 Bonustracks mit draufgepackt. Sicherlich kann "Innocence Is No Excuse" nicht wirklich mit All-Time Klassikern vom Schlage "Wheels Of Steel" oder "Strong Arm Of The Law" mithalten, aber das können neuere Alben der Band auch nicht. Warum das Album seitens der Fans gnadenlos unterbewertet wird, liegt scheinbar an der kommerzielleren Ausrichtung der Songs, obwohl sich auch hier so einige Perlen der SAXON-Historie finden lassen: der famose Antikriegssong "Broken Heroes" beispielsweise. Davon abgesehen beginnt das Werk mit "Rockin' Again" nicht nur Songtitel bedingt ziemlich amerikanisch und glattgebügelt, doch schon bei "Call Of The Wild" hört man SAXONsches Songwriting wieder heraus und auch "Back On The Streets" weiß zu überzeugen. Amerikanische Radio-Langeweile ohne jeglichen Anspruch wie "Devil Rides Out" gibt es nichtsdestotrotz leider auch ab und an zu vermelden, lassen sich aber wegen der anderen Songs besser verschmerzen. Und was ist mit den Bonustracks? "Just Let Me Rock" ist ein weiterer 08/15 U.S. Glam-Rock Vertreter, "Do It All For You" hingegen eine typische 80er-Ballade, die durchaus Sinn macht. Macht unter'm Strich
8,0 (BATTLE ANGEL)

Eigentlich nahm ich an, dass die "1" auf der Seite des QUEENSRYCHE-ReReleases "Operation: Mindcrime/Queen Of The Reich" darauf hindeuten sollte, dass noch mehr von QUEENSRYCHE folgen sollte, doch nun entpuppt sich, dass hier eine edle Axe Killer Records-Serie entsteht und hiermit liegt nun Nummer 2 dieser Serie vor: die beiden SCORPIONS-Klassiker "In Trance" und "Virgin Killer" verteilt auf 2 CD's und als Bonustracks mit einmal 3 und einmal 4 Stücken vertreten noch das komplette "Fly To The Rainbow"-Album. Alle drei auch noch komplett digital-remastert, mit allen Texten und sogar das Original "Virgin Killer"-Artwork ist im megafetten, 28seitigen, Booklet vertreten! Na - gebt's ruhig zu! Da kocht Euch vor Freude das Arschwasser! Und was soll man letztendlich noch zu unsterblichen Klassikern vom Schlage "In Trance", "Speedy's Coming", "Fly To The Rainbow" oder "Catch Your Train" sagen? Eben - nie klangen sie besser! Ein Muß für jeden, der Hardrock-Meilensteine liebt!
-/- (THE MIGHTY SCI!)

Das kleine Label Prophecy Production schafft es ja (ähnlich wie Underground Symphony) immer wieder durch liebevoll gestaltete Albumartworks aufzufallen. So ist auch dieses Werk wieder edel verpackt als kleines Juwel zu betrachten. EMPYRIUM selbst legen jedoch kein neues Schauer-Metal Epos vor, sondern überraschen uns mit einer Akkustik-Scheibe, die minimal instrumentiert mit zwei Gitarren zauberhafte, aber gleichfalls auch von Wehmut durchtränkte Geschichten erzählen, von langen kalten Wintern, von uralten Wäldern und endlos großen Mooren. Zwischendurch gesellen sich Chöre zu dieser Stimmung und verweilen dort eine Weile, bevor sie die beiden einsamen Saitenzupfer wieder alleine am Lagerfeuer zurücklassen, gegen Ende der Vorstellung mit dem tollen Folk-Song "Many Moons Ago" dem Ganzen die Krone aufsetzend, um anschließend gemütlich auszuklingen. Und zu sterben.
Musik: 8,5 - Klang: 8,0 - Kommentator: PIRATE QUEEN

Aus dem Hause JETHRO TULL gibt es derzeit nur "Aqualung" und "Thick As A Brick" als normale digital-remasterte Wiederveröffentlichungen. Der Rest ist bis heute nur in der CD-Erstauflage zu bekommen und hört sich dementsprechend schwach an. Ein Fall für die Remaster-Experten von MFSL, die auch etliche andere Alben von JETHRO TULL liebevoll neu aufgelegt haben, nur eben zu einem deutlich höheren Preis: die MFSL-CDs schlagen mit ca. 70 Mark zu buche, 40 mehr als für normale Remaster-CDs, aber dafür sind die von MFSL eben noch in 24-Karat Echtgold veredelt. "Songs From The Wood" ist nur eines dieser Spezialausgaben und der Sound ist im Vergleich zu den 20 Mark-Erstausgaben eine extraterrestrische Steigerung um gigantische Prozentzahlen. Transparente Instrumente und natürlich warmer, rauschfreier Sound zeichnen alle MFSL-CDs aus und da machen auch diese hier keine Ausnahme. Für die Doppel-CD "Living In The Past" müsst Ihr mit ca. 100-120 Mark rechnen, dafür gibt es zu diesem Preis auch eine CD mehr als die Erstausgabe hat. Wer es sich von Euch leisten kann, sollte hier zuschlagen, zumal MFSL-CDs ausnahmslos limitiert sind und trotz digital-remasterter Normalveröffentlichungen immer einen Konstanten Wiederverkaufswert besitzen. Denn die meisten MFSL-CDs haben trotzdem noch die Nase vorn im Vergleich zum normalen Remastering.
Kommentator: THE MIGHTY SCI!

Nagut, schon ein bißchen länger auf dem Markt, aber die letztjährige Live-CD wurde ja eh schon überall besprochen. Das '97-Studioalbum von Loreena McKennitt stellt allerdings zweifelsfrei den bisherigen Höhepunkt in ihrem Schaffen dar. Ruhige, wärmelnde keltische Popsongs verzaubern und sind die ideale Ergänzung für kalte Winterabende, wenn es draußen schneit und man sich drinnen am offenen Kamin an seine(n) Liebste(n) schmiegt.
Musik: 9,5 - Klang: 9,5 - Kommentator: PIRATE QUEEN

Ausgerechnet "Master Of Puppets" als digital-remasterte 24-Karat Echtgold-CD aufzulegen, das grenzt wohl an pure Unkenntnis, denn die äußerst mittelmäßige Produktion dieser Scheibe wird dadurch leider auch nicht sehr viel besser. Die Drums hören sich auch weiterhin dumpf an, der Mix hohl und verzerrt. Eine Klangverbesserung sollte man eben nur solchen Werken unterziehen, die von Anfang an auch eine gute Produktion erfahren konnten und da kann eben jenes nicht mithalten. 70 Markt dafür auszugeben, nein, das muß nicht sein. Da hätte man doch vielleicht lieber "Ride The Lightning" oder "Metallica" hernehmen sollen. Wer "Master Of Puppets" im bestmöglichen Klanggewand hören will, muß zu den alten Original-LP-Pressungen greifen.
Musik: 9,5 - Klang: 7,0 - Kommentator: THE MIGHTY SCI!

Obwohl sie aus England stammen, klingt ihr Sound ziemlich irisch, sind die vier Musiker in ihrer Heimat inzwischen bekannt und beliebt und das untermauern sie auch bei ihrem neusten Schaffenserguß "Brocken Ground". Wenn "Raggle Taggle Gipsies" erklingt, fühl ich mich irgendwie zuhause, denn tief ich meinem Herzen bin ich glaube ich Ire (irre woltest Du wohl sagen - DL). Beim Übersong "The Bay Of Biscay" versinke ich dann entgültig in Sehnsucht und denke darüber nach, wie es wohl so wäre, Farmer zu sein (oder ein irisches Schaf - DL). Unglaublich schöne Melodien hat auch "Fare Thee Well Cold Winter" zu bieten und weil das noch nicht reicht, wird einem hier gleich ein tolles Duett mit dazu dargeboten.
Musik: 8,5 - Klang: 9,0 - Kommentator: THE MIGHTY SCI!

Bis auf die Tatsache, dass sich mein Makroorganismus im Jahre 1973 noch ziemlich individuell gestaltete und meine Wiedergeburt erst noch bevorstand, haben wir es hier mit einem Kunstrock-Konzept der besonderen Art zu tun: vier Songs auf zwei CDs mit einer Spielzeit von insgesamt 80 Minuten, das gibt es nicht alle Tage. Komischerweise denkt mittlerweile fast jeder beim Namen YES an "Owner Of A Lonely Heart", obwohl die Hochphase der Band mit dem recht kommerziellen Sound dieses Stückes nicht nur recht wenig, ja eigentlich sogar gar nichts gemein hat. Die Geschichten über die Ozeane laden dazu ein, sich zurückzulehnen, sich zu entspannen und andächtig zu lauschen, auch wenn der schrille Gesang sicherlich nicht jederman's Geschmack treffen dürfte und auch einige Arrangements für die heutige Zeit etwas schräg anmuten. Aber so war das halt damals, kurz nach dem Ende der Flower-Power Zeit. Was jedenfalls auffällig ist beim Sound von YES ist der Fakt, dass die Band im Gegensatz zu LED ZEPPELIN oder BLACK SABBATH, HAWKWIND und wie sie so alle geheißen haben, keineswegs nach Drogenmusik klingt. "Tales From Topographic Oceans" jedenfalls ist mein ganz persönliches Lieblingsalbum einer Formation, die ihren kreativen Höhenflug leider früh verspielt hat und mit ihren aktuellen Releases in die heutige Zeit nicht mehr so ganz passen mag. Im neuen Remaster-Sound klingt diese Kleinod experimenteller Kunst nun noch besser, kommt aber wie ich finde nicht so ganz an den wärmeligen Klang meines Vinyl's heran. Trotzdem Pflicht für jeden Proggi.
Musik: 10,0 - Klang: 8,0 - Kommentator: PIRATE QUEEN